Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

RMP: For The Light (Review)

Artist:

RMP

RMP: For The Light
Album:

For The Light

Medium: CD/Download
Stil:

Instrumentaler Psyche-, Prog- und Jazz-Rock

Label: Art Beat Music
Spieldauer: 48:09
Erschienen: 01.10.2017
Website: [Link]

„Das Album ist dem unerreichbaren Licht gewidmet!“
Setzen wir uns also wie der Junge auf dem Cover von „For The Light“ der russischen Prog-Psyche-Jazz-Rock-Band RMP auf einen Felsvorsprung, lassen den Fluss unter uns zart fließen, während auf der anderen Seite des Flusses ein für uns unerreichbares Licht vor einem Felsen erscheint, das große Ähnlichkeit mit unserem Erdball hat.
For The Light“ verbreitet nun genau diese progressive Stimmung, indem uns RMP auf eine ungewöhnliche Klangreise durch die psychedelischen Universen von PINK FLOYD über KING CRIMSON bis SOFT MACHINE oder GONG und ganz besonders auch des östlich geprägten Progs von FERMATA über COLLEGIUM MUSICUM bis SBB oder NIEMEN mitnehmen.

RMP das sind – und hiermit wäre auch schon die Herkunft des Bandnamens geklärt – Keyboarder Rozmainsky, Gitarrist und Bassist Mikhaylov sowie Klarinettist Perevalov, die mit tatkräftiger Unterstützung des Schlagzeugers Yurii Groiser, den man, aus welchem Grunde auch immer, nicht mit in das Bandnamen-Buchstabenspiel einbrachte, eine bunte Mixtur herrlicher Progressivität anmischen, bei der wie aus dem Orbit manchmal sogar die Stimme von Anastasia Mikhalova (bei der ein wenig GONG grüßen lässt) oder eine russische, griffbrettlose Kasten-Zither, die sog. Gusli, gespielt von Natalia Fyodorova, auftaucht und einen Titel wie „Coming Of The Troubled Waters“ zum sechsminutigen Hochgenuss werden lässt.

Nur damit es keine Verwechslungen gibt, sollte man unbedingt darauf achten, dass man bei dem Namen nicht zufällig bei der mit genau der gleichen Abkürzung agierenden deutschen Akustik-Folk-Rock-Band R.M.P. (Red Mountain Project) landet. Die haben mit dieser russischen RMP-Variante nicht das Entfernteste gemein.

RMP sind gestandene Prog-Rocker, die sich in dieser Zusammensetzung einen Traum des frei verspielten, genreübergreifenden, instrumentalen Prog-Rocks verwirklichen und sich zuvor ihre progressiven Sporen in Russland bei YOJO, ALGABAS, ENINE, ROZ VITALIS und KGB verdient haben.

Dabei klingen natürlich ihre bereits oben angeschnittenen Vorbilder immer mal wieder durch, allerdings ohne jemals den „Kloner“-Verdacht zu wecken. RMPs Musik ist einmalig, egal ob sie sich dabei auf sakraler Ebene, wie bei „Irish Shine“ oder dem das Album abschließenden elfminutigen Titeltrack, melodiös-balladesker, wie bei „Keep No Thou Silence“, sphärischer, wie beim Album-Opener, oder dem ausgiebigen klassischen Prog samt Jazz-Rock-Einschlag mit Siebziger-Etikette bewegen.
Manchmal erschöpfen sich RMP dabei zu sehr in melancholisch-getragenen Stimmungen, aber wenn man sich die Widmung und den Titel genauer zu Gemüte führt, dann passt selbst das stimmungsmäßig schon wieder.

Und dann gibt es da natürlich noch „A Dedication To Floydian Sun“, ein kleines Vier-Minuten-Wunderwerk, das vom Titel her schon alles verrät. PINK FLOYDs „Set The Control For The Heart Of The Sun“ hat es RMP offensichtlich angetan und sie interpretieren es auf ihre faszinierende Weise, indem sie die Grundstruktur des Originals bewahren, ihm aber mit Klarinetten zu ganz neuen sonnigen Prog-Psyche-Höhen mit zarten Jazz-Tönen verhelfen.

RMP bestätigt auf „For The Light“ das, was sie sich selber für dieses Debüt-Album vorgenommen haben, indem sie den Wunsch äußern „neue musikalische Welten zu erschließen, die für den rationalen Verstand unerreichbar bleiben, um sich den inneren Frieden in einer Welt voller Ärger und Stress zu bewahren“.

FAZIT: RMP - die gestandenen russischen Prog-Rocker mit Vorlieben für die Psychedelik und den Jazz sowie Klarinetten und russische Zither – präsentieren mit ihrem instrumentalen Debüt-Album „For The Light“ eine gelungene Reise durch das östliche und westliche Licht der Siebziger und eine überzeugende eigene Note, die dem „unerreichbaren Licht“ sehr klangvoll gewidmet ist.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2601x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Wounded By The Lake Of Light
  • Keep No Thou Silence
  • A Dedication To Floydian Sun
  • Create In Me A Clean Heart
  • The Thing In The Light
  • Dancing Through The Twilight
  • Delivered From The Snare Of The Fowler
  • Irish Shine
  • Coming Of The Troubled Waters
  • A Flower In The Smoke
  • For The Light

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!