Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Tony Tixier: Life Of Sensitive Creatures (Review)

Artist:

Tony Tixier

Tony Tixier: Life Of Sensitive Creatures
Album:

Life Of Sensitive Creatures

Medium: CD
Stil:

Jazz

Label: Whirlwind Recordings
Spieldauer: 51:26
Erschienen: 30.03.2018
Website: [Link]

Er ist noch so ein junger Bursche und komponiert und spielt so ausgeklügelt wie ein alter Hase – dieser Jazz-Pianist TONY TIXIER! Und wie wichtig ihm seine Debüt-CD ist, die er gemeinsam mit Bassisten McComas-Reichel und Schlagzeuger Crane einspielt, verrät auch die Widmung auf dem Album: „In Gedenken an meine Großmutter Christian Tixier“. Doch nicht nur das liegt ihm am Herzen – ganz besonders auch seine leidenschaftliche Liebe um alles Leben, im besten Sinne eines Albert Schweitzers – das es zu erhalten und beschützen gilt. Und dem er mit diesem Album ebenfalls ein Gedenken setzen möchte: „Never forget that all creatures on this earth share the same home. That‘s what this music is all about.“

Ganz ähnlich aussagekräftig ist das Cover zu Life Of Sensitive Creatures ausgefallen und natürlich auch die sehr ruhige, manchmal nachdenklich, dann wieder traurig wirkende Jazz-Musik, in der Tixier sich mit seinem gefühlvollen Piano-Spiel auszeichnet und sich Bass und Schlagzeug neben begleitenden Einsätzen auch viele eigene Freiräume schaffen. Man könnte vieles auf „Life Of Sensitive Creatures“ als traumhaft bezeichnen. Aber diese Träume werden immer wieder von dynamischeren Improvisationen durchbrochen – es ist eben nicht alles nur schön und ruhig, was auf dieser Erde so passiert.
Doch es gibt noch mehr zu dem Cover zu schreiben, denn es zeigt den heute 32jährigen TONY TIXIER als Kleinkind in den Armen seiner Mutter. Und mit dem das Album eröffnenden „I Remember The Time Of Plenty“ geht Tixier unmittelbar musikalisch auf das Fotomotiv ein und umrahmt dieses mit seinen rhythmischen, aber auch ruhigen Piano-Motiven.

Der gebürtige Franzose und heute in New York lebende Tixier, der derzeit in den Bands von CHRISTIAN SCOTT, SEAMUS BLAKE und WALLACE RONEY spielt, schenkt dem Hörer mit seinem Debüt ein Album, das man in ganz unterschiedlichen Stimmungen hören kann und das in gewisser Weise immer ein beruhigende, aber niemals langweilende Wirkung hinterlässt. Der warme, voluminöse, manchmal verhallte Piano-Sound, den „All About Jazz“ als „blumig und unwiderstehlich“ bezeichnet, klingt immer im Fluss und hält das Trio geschickt zusammen.
Mit „Tight Like This“, einer LOUIS ARMSTRONG-Komposition, die das Lieblingsstück seiner Großmutter, der er dieses Album widmete, war, lässt er die typischen 20er-Jahre wiederaufleben, während „Calling Into Question“ – besonders durch die eingängige Melodie sowie Rhythmusfraktion aus Percussion und Bass sogar ein gewisses Pop-Appeal hat.

Deutlich druckvoller geht das Trio dann bei „Blind Jealousy Of A Paranoid" zur Sache, um mit einer sehr sensiblen Interpretation von STEVIE WONDERs Meisterstück „Isn‘t She Lovely“ das sich ankündigende, immer ruhiger werdende Ende des Albums einzuleiten, auch wenn zuvor mit „Causeless Cowards“ eine flotte Stimmung in Richtung ruhigere Romantik wechselt, die in „Flow“, dem letzten Stück des Albums, zu einer wahren Vollendung geführt wird...

FAZIT: Ja, es ist alles im Fluss, auf diesem gelungenen Jazz-Debüt des Pianisten TONY TIXIER und seinen beiden Trio-Mitstreitern an Bass und Schlagzeug. „Life Of Sensitive Creatures“ lebt von größtenteils ruhigen Piano-Klängen, die mal verspielt, dann wieder sehr melodiös sind und genug Freiräume für Schlagzeug und Bass lassen. Und dass Tixiers Inspirationen sich im Umfeld von ART TATUM über HERBIE HANCOCK bis KEITH JARRETT bewegen, werden wohl nicht nur die „empfindlichen Lebewesen“ erkennen, so lange die ihre Ohren noch am rechten Fleck haben.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2347x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • I Remember The Time Of Plenty
  • Denial Of Love
  • Tight Like This
  • Illusion
  • Home At Last
  • Calling Into Question
  • Darn That Dream
  • Blind Jealousy Of A Paranoid
  • Isn‘t She Lovely
  • Causeless Cowards
  • Flow

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welche Farbe hat eine Erdbeere?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!