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Prince: Emancipation (First Time On LP – Limited Edition On Purple Vinyl) (Review)

Artist:

Prince

Prince: Emancipation (First Time On LP – Limited Edition On Purple Vinyl)
Album:

Emancipation (First Time On LP – Limited Edition On Purple Vinyl)

Medium: Download/3 CDs/6-LP-Box
Stil:

Dance, Funk, Soul, Pop, Rock, House, Hip Hop, Gospel

Label: The Prince Estate / Legacy Recordings
Spieldauer: 178:39
Erschienen: 13.09.2019
Website: [Link]

Emancipation (First Time On LP – Limited Edition On Purple Vinyl)“ ist das absolute Highlight im Rahmen der dritten Veröffentlichungswelle von The PRINCE Estate und Legacy Recordings. Eine Hardcover-Box, in der sich 6 LP‘s (!!!) im marmorierten Lila-180g-Vinyl befinden. Alle separat in einer LP-Hülle sowie farbig bedruckten Innenhülle verpackt. Und nicht nur die Musik auf „Emancipation“ ist mit das Beste, was es je von PRINCE zu hören gab, sondern auch der Klang von Vinyl ist atemberaubend!

Es waren gerade einmal vier Monate seit der Veröffentlichung von „Chaos And Disorder“ vergangen, schon verblüffte PRINCE mit diesem dreistündigen musikalischen Spektakel, das als seine vollständige psychische (Hatte er sich wirklich kurz zuvor am 21. April 1996 das Leben zu nehmen versucht, auch wenn er es abstritt?), spirituelle, emotionale und kreative Befreiung galt und sich vier Jahre vorm Millennium auf gleich drei rappelvollen CD‘s präsentierte und so etwa alle stilistischen Richtungen, die PRINCE seitdem in seiner Musik beschritten war, abdeckte, wobei besonders die Balladen von unglaublich emotionaler Intensität waren.
Auch thematisch bedient es alle von PRINCE gewohnten Themen, Stimmungen und Einflüsse: Romantik und Familie sind die wichtigsten Aspekte („Somebody's Somebody“, „The Holy River“, „The Love We Make“), aber auch moderne Technologien („My Computer“) und selbstverständlich sein Lieblingsthema Sex („In This Bed Eye Scream“) sowie neue Upbeat Grooves („Face Down“, „Jam Of The Year“) und insgesamt vier Coverversionen (BONNIE RAITTs „I Can't Make You Love Me“ plus die Philly-Soul-Klassiker „Betcha By Golly Wow“ und „La, La, La Means I Love U“ sowie JOAN OSBORNES Mega-Hit „One Of Us“).
Dass PRINCE Coverversionen veröffentlichte, war das erste Mal überhaupt und verleiht dem Album zugleich einen Sonder-Status, selbst wenn „One Of Us“ weniger gelungen als das Original klingt.

PRINCE selbst gibt euphorisch in einem Interview mit der Minneapolis Star Tribune zu Papier: „Das ist mein wichtigstes Album! Ich bin frei und meine Musik ist frei.“
Und genau das hört man nunmehr auf allen sechs LP‘s, jeder einzelnen der 12 Seiten im schicken Lila-Vinyl und himmlischem Klang. Es ist nur zu schade, dass PRINCE diese unglaubliche Veröffentlichung auf Vinyl nicht mehr erleben durfte – das wäre für den krankhaften Perfektionisten garantiert ein wahres Freudenfest gewesen.

Am 12. November 1996 präsentierte PRINCE mit einem Konzert im Paisley Park das Album auf allerhöchstem Niveau. Zeitgleich wurde sein Auftritt auf MTV, VH1 und BET übertragen, mit dem Ergebnis, dass die von NPG Records herausgegebene Pressemitteilung sein Konzert als „eine erlösende Performance“ bezeichnet und „Emancipation“ sofort auf Platz 11 der US Billboard 200 Charts einstieg und sich mit über 500.000 Exemplaren verkaufte. Damit gehört die CD-Ausgabe zu einer der weltweit erfolgreichsten Dreifachalben-Ausgaben aller Zeiten. Diesem Auftritt folgte dann eine sechsmonatigen „Jam of the Year“- Tour, bei der PRINCE sein Meisterwerk ausgiebig live präsentierte.

Aber es gab auch einen sehr traurigen Hintergrund, der die Entstehung des Albums und die Konzerte überschattete. PRINCE damalige Frau Mayta Garcia erwartete einen Sohn von ihm, der den Namen arabischen Namen Ariim, was übersetzt Prinz hieß, tragen sollte. Der Junge kam am 16. Oktober 1996, gut zwei Monate vor dem Veröffentlichungstermin des Albums, geistig und körperlich behindert mit dem Gendefekt Pfeiffer Syndrom zur Welt und konnte zudem nicht selbstständig atmen. PRINCE und seine Frau entschieden daraufhin, weitere lebenserhaltende Maßnahmen, auch auf Empfehlung der Ärzte hin, einzustellen, was dazu führte, dass „der kleine Prinz“ am 23. Oktober 1996 starb.

Auf dem Album jedenfalls findet man keinerlei Hinweis zu dem tragischen Ereignis oder eine Widmung oder etwas in der Art. Auch lehnte PRINCE jegliche Auskünfte zu seinem toten Sohn ab, bestätigte noch nicht einmal dessen Tod. Allerdings ist eine starke Hinwendung zu göttlichen Themen erkennbar, genauso wie die Botschaften „Thank the God above...“ und „See U in the purple rain...“
Da allerdings auch viel zu oft die Worte „Fuck" und „Motherfucker“ auf „Emancipation“ vorkamen, bekam das Dreifach-Album gleich einen „Parental Advisory Explicit Lyrics“-Sticker verpasst, was dazu führte, dass auch eine „zensierte Version“ des Albums erschien, auf dem drei Titel fehlten („Get Yo Groove On“, „Face Down“ und „Da, Da, Da“), die natürlich in dieser Box, die noch dazu auf solchen blödsinnigen Sticker verzichtet, enthalten sind.

FAZIT: Ein Highlight im vielfältigen Schaffen von PRINCE, das seine gesamte musikalische Vielfalt zum Ausdruck bringt, ist „Emancipation“, die (ehemalige) 3-CD-Box, welche im Jahr 1996 erstmals veröffentlicht wurde und nun ausgezeichnet klingend auf 6 lilafarbenen LP‘s in einer Hardcover-Box erscheint. „Emancipation (First Time On LP – Limited Edition On Purple Vinyl)“ sollte auch als diese opulente, strikt limitierte LP-Box, inklusive DL-Card, als kleines Prachtstück in jeder leidenschaftlichen PRINCE-Sammlung enthalten sein.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4994x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • LP I (28:23):
  • Seite A (15:36)):
  • Jam Of The Year (6:10)
  • Right Back Here In My Arms (4:43)
  • Somebody‘s Somebody (4:43)
  • Seite B (12:47):
  • Get You Groove On (6:31)
  • Courtin‘ Time (2:46)
  • Betcha By Golly Wow! (3:30)
  • LP II (30:29)
  • Seite A (14:26):
  • We Gets Up (4:18)
  • White Mansion (4:47)
  • Damned If Eye Do (5:21)
  • Seite B (16:03):
  • Eye Can‘t Make U Love Me (6:37)
  • Mr. Happy (4:46)
  • In This Bed Eye Scream (5:40)
  • LP III (25:46):
  • Seite A (15:19):
  • Sex In The Summer (5:57)
  • One Kiss At A Time (4:41)
  • Soul Sanctuary (4:41)
  • Seite B (10:27):
  • Emale (3:38)
  • Curious Child (2:57)
  • Dreamin‘ About U (3:52)
  • LP IV (34:06):
  • Seite A (18:54):
  • Joint 2 Joint (7:52)
  • The Holy River (6:55)
  • Let‘s Have A Baby (4:07)
  • Seite B (15:12):
  • Saviour (5:48)
  • The Plan (1:47)
  • Friend, Lover, Sister, Mother/Wife (7:37)
  • LP V (28:11):
  • Seite A (14:15):
  • Slave (4:51)
  • New World (3:42)
  • The Human Body (5:42)
  • Seite B (13:56):
  • Face Down (3:17)
  • La, La, La Means Eye Love You (3:59)
  • Style (6:40)
  • LP VI (31:44):
  • Seite A (17:34):
  • Sleep Around (7:42)
  • Da, Da, Da (5:15)
  • My Computer (4:37)
  • Seite B (14:10):
  • One Of Us (5:19)
  • The Love We Make (4:39)
  • Emancipation (4:12)

Besetzung:

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