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Aidan Knight: Aidan Knight (Review)
Artist: | Aidan Knight |
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Album: | Aidan Knight |
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Medium: | LP+CD/Download | |
Stil: | Experimental Folk/Singer-Songwriter |
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Label: | Full Time Hobby/Rough Trade | |
Spieldauer: | 44:01 | |
Erschienen: | 28.08.2020 | |
Website: | [Link] |
Das selbstbetitelte Album des kanadischen Musikers (nach seiner Rückkehr aus Berlin) ist die vierte Veröffentlichung in acht Jahren. Aidan Knights Musik ist klassische Singer-Songwriter-Mucke in Moll, die gerne mit dem Etikett „Experimental Folk“ beworben wird. Doch arg experimentell ist hier nichts.
Knight trägt seine Songs somnambul vor, die akustische Gitarre ist federführend, manchmal wird ein kleines Streicherensemble eingesetzt, dezent Elektrisches gibt es ebenfalls zu hören, die Rhythmen sind meist getragen und schleppend. Mitternachtsmusik, die ihren ganz eigenen Reiz besitzt, denn tatsächlich meistern die meisten Kompositionen sowie der beinahe hingehauchte Gesang das Konzept.
Hier kommen die Alpträume nicht kreischend ums Eck, sie schleichen sich auf leisen Sohlen heran, gut versteckt als anschmiegende, verführerische Miniaturen. Erst der sechste Song, „Slacker II“, lässt es krachen, ohne dass das Tempo merklich erhöht würde. Aber die Gitarre röhrt und ein spukhaftes Piano beherrscht den Hintergrund. Zu viel für den guten Ritter, denn direkt im Anschluss erscheint das wolkenverhangene „St. Kierans“ wie ein verschollenes Nick Drake-Stück (an den eh viel erinnert). Das folgende „Houston TX“ klingt nicht nur wie Neil Young in Zeitlupe, sondern ist auch eine Art „Old Man“ in reverse („Young man take a look at my life“). Offensichtlich vom kanadischen Landsmann ist bereits das zweite Stück „La La“ inspiriert.
FAZIT: Aidan Knight hat sich eine behaglich-unbehagliche Nische zwischen Nick Drake, John Lennon und Neil Young in „Harvest“-Stimmung geangelt und füllt sie fachkundig aus. Nachdenkliches Understatement mit viel Sixties-Flair. Hier ist nichts überbordend, stattdessen kriecht es bedachtsam und nachdrücklich unter die Haut.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Julia In The Garden
- La La
- Sixteen Stares
- Veni, Vedi Vici
- Mary Tuns The Pillow
- Slacker II
- St Kierans
- Houston TX
- Rolodex
- Renovations
- These Days
- Bass - Ryan Steele, Aidan Knight
- Gesang - Aidan Knight, Anna Horvath
- Gitarre - Aidan Knight
- Keys - Aidan Knight, Jonathan Anderson
- Schlagzeug - Graham Jones, Aidan Knight
- Sonstige - Aidan Knight (Lap Steel), Quatuor esca (Strings), Edith Fitzgerald (Violin), Sarah Martineau (Viola), Camille Paquette-Roy (Cello), Amélie Lamontagne (Violin), Colin Nealis (String Arrangement)
- Aidan Knight (2020) - 11/15 Punkten
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