Der Name der Plattenfirma hinterfragt perfekt, was SOFT FFOG umtreibt: „Is it Jazz?“ Stimmt wohl und greift doch zu kurz. Denn der packende Jazz-Rock des instrumentalen, leider nur knapp 36-minütigen, Debüts bedient sich ertragreich im großen Progressive Rock-Regal.

Die erfahrenen Musiker (u.a aktiv bei KROKOFANT, GRAND GENERAL, RED KITE oder WIZRD) um Bandleader Tom Hasslan lassen Improvisationen auf vertrackte Strukturen treffen, ohne dass die Melodik dabei verloren geht. Munter werden nicht nur KING CRIMSON, GENTLE GIANT, YES, Canterbury und Verwandtes durch den Wolf gedreht, auch Hard Rock und frickelige bis brachiale Fusion-Sounds bieten die Grundlage für eine musikalische Melange, die keineswegs disparat wirkt und vorzüglich mundet.

Da treffen bereits im ersten von vier Stücken repetitive Orgelfiguren auf schwebende Terje Rypdal-Gitarrenklänge, um härteren Attacken und verspielten Petitessen im Gewand eines sanften Riesen zu weichen. Das ist faszinierend, abwechslungsreich und lädt an allen Ecken und Enden zu Entdeckungen ein, ohne dass innere Zerrissenheit entsteht. SOFT FFOG bleiben dabei auf stilvolle Art geerdet, Free Jazz-Exkursionen finden nicht statt. Dafür ist der Rock-Einfluss per se viel zu groß.

FAZIT: SOFT FFOG performen auf ihrem ersten Album Prog-Fusion der verschärften Art. Die Band erfinde nichts neues, weiß aber mit den Versatzstücken aus Jazz und diversen Rock-Spielarten hervorragend umzugehen. Perfekte Musik für intellektuelle Headbanger. Wobei extreme Härte außen vor bleibt. Die Musik ist trotz aller Eskapaden erstaunlich zugänglich.