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Omer Klein: Life & Fire (Review)

Artist:

Omer Klein

Omer Klein: Life & Fire
Album:

Life & Fire

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Chamber Jazz

Label: Ponderosa Music Records/Warner Music
Spieldauer: 51:07
Erschienen: 03.03.2023
Website: [Link]

„Musik ist eine Sprache, die keiner Worte bedarf und desto mehr Übersetzung findet. Der israelische, in Frankfurt/Main lebende OMER KLEIN weiß sich dieser Sprache als Komponist, Improvisator und Pianist vortrefflich zu bedienen und überrascht auf jedem neuen Album mit einem Vokabular, das keines Wörterbuchs bedarf, um Türen zu öffnen und Brücken zu bauen.“

Diese einleitenden Worte, welche uns aus dem Promo-Schreiben zum vierten Album von OMER KLEIN begrüßen, sind so wunderschön und metaphorisch, dass wir diese auch zur Einleitung unserer Review verwenden wollen.
Doch treffen sie vollumfänglich auch auf „Life & Fire“ zu?
Hier scheiden sich ein wenig die Geister, denn „Life & Fire“ geht in seinem akustischen Jazz-Gewand als Lebensalbum rundum durch – aber feurig oder besonders flott ist es nicht geworden. Es entspannt, aber wirklich knistern tut es nicht.

Der Echo-Award-Gewinner OMER KLEIN kehrt mit diesem Jubiläumsalbum zum 10. Geburtstag sowie seinem Trio mit Bassisten HAGGAI COHEN-MILO und Schlagzeuger AMIR BRESLER auf die kleine Bühne des großen Jazz zurück und setzt auf seinem vom Titel her feurigen Lebensalbum in etwa das fort, womit er uns bereits gut ein Jahr zuvor mit „Personal Belongings“, seinem schwer beeindruckendem letzten Studio-Album, verabschiedete. Allerdings deutlich verhaltener.

Auf seinem vierten Album begibt sich Kleins Trio auf eine entspannte Reise durch den akustischen Jazz, die von ihm (die Süddeutsche Zeitung nannte ihn zurecht einen Meisterpianisten) und den weißen wie schwarzen Tasten eine deutlich ruhige(re) Route vorgibt, diese dominiert und den Bassisten und den größtenteils auf die Besen zurückgreifenden Schlagzeuger immer wieder dazu einlädt, unmittelbar mit aufzuspringen. Darum traf Klein die gewagte Entscheidung, das Album so natürlich wie nur möglich - also in einem kleinen Studio ohne Kopfhörer im selben Raum - einzuspielen, wobei die Stücke aus bereits bei Konzerten erprobten Aufnahmen bestanden und ein paar Freunde eingeladen worden waren, die diesem (so gesehen) Studio-Konzert unmittelbar beiwohnten.

Klein versteht dieses Album als ein Familien-Album – und der Vater von drei Kindern weiß wirklich, wovon er spricht: „Kinder denken nicht in Kategorien und machen sich keine Gedanken über die Konsequenzen, wenn sie ins Risiko gehen.“ Dieser Grundsatz gilt auch für „Life & Fire“, das von der Improvisation und zugleich vielen harmonischen Momenten lebt. Härte ist nicht erwünscht, dafür viel Optimismus und die Wahrung gewisser Traditionen, besonders der jüdischen, die am klangvollsten in „Niggun“ zum Ausdruck kommen.

Und weil diese Review mit den gelungenen Promo-Worten eingeleitet wurde, gibt’s hier abschließend noch die ähnlich gelungenen vom Ende des Schreibens: „'Life & Fire' ist ein Fenster in die Gegenwart der Ewigkeit. Dieses Feuerwerk des Lebens transportiert alle Ereignisse, Erfahrungen und Ideen der letzten zwei Jahre, ohne nach Erklärungen zu verlangen oder den Hörer belehren zu wollen.“

FAZIT: Anlässlich des zehnjährigen gemeinsamen Musizierens des Jazz-Trios OMER KLEIN (Piano), HAGGAI COHEN-MILO (Bass) und AMIR BRESLER (Schlagzeug) erscheint unter Kleins Federführung das 'Familienalbum' „Life & Fire“, welches live im Studio eingespielt wurde und die akustische Chamber-Jazz-Tradition der vergangenen 10 Jahre sowie von nunmehr vier Alben fortsetzt. Sehr entspannt und natürlich und voller Harmonie, wobei ein wenig der Facettenreichtum des Vorgängeralbums fehlt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1512x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (22:54):
  • The Ravens
  • Song No.2
  • ¾ Mantra
  • Tzuri
  • Cantando
  • Seite B (28:13):
  • One Step At A Time
  • Niggun
  • Spilt Milk
  • Malchut

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Reinhard
gepostet am: 25.05.2023

User-Wertung:
14 Punkte

Ich sehe und verstehe es anders - er kann es eben auch mit ruhigerer Brillianz als in den Alben zuvor.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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