Unter einer Menge musikalischem Schlick begraben, schaufeln GEISTERFAUST auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum einen dreckigen Haufen aus Morast und zähflüssigem, schwarzen Teer aus der Jauchegrube im heimischen Vorgarten.
Dass dabei ein gewisser Pesthauch allgegenwärtig ist, sollte nicht nur anhand des Covers klar sein.

Das Trio aus dem Saarland hat es sich zur Aufgabe gemacht einen vernichtenden Sound zu erschaffen, der seine schmutzigen Klauen durch eine Vielfalt von Finster-Genres kratzen lässt. Zwischen Drone-Geschepper und Black Metal liegt demzufolge kein allzu weiter Weg.
Die Stimme gurgelt einem Leprakranken gleich unverständliche Laute aus dem schwärzesten Stimmkreis heraus, während die Instrumente eine dichte Soundwand aufschichten, die der Vertonung einer leidvollen Tortur nicht unähnlich ist.

Unter dieser Schicht aus Dreck und Leid entwickelt „Geisterfaust“ aber einen eigenwilligen Reiz, der vor allem von der beklemmenden Atmosphäre herrührt, die durch immer wieder eingeflochtenes Midtempo („A Kingdom Below“), oder die eine oder andere Widerhaken-Melodie, wie sie u.a. der orgiastische Abschluss „Death, The End Of All Human Suffering, Metamorphosis and Catharsis“ exerziert, zusätzlich verstärkt wird.

Die rohe Atmosphäre und der direkte Sound tun ihr übriges und veredeln „Geisterfaust“ zu einem wohltönenden Kotzbrocken, der Krachfetischisten bestens bei schlechter Laune hält.

FAZIT: Dass GEISTERFAUST ihr Debütalbum schlicht „Geisterfaust“ nennen, zeugt irgendwo auch von Selbstbewusstsein und der Gewissheit, dass dieses Album sowohl vom Name her als auch in seiner Musikalität wohl eher Trüffelsucher-Kost ist, als gemeiner Musikkonsens. Dass dieser verkommene Sound aber kurzweiliges und (für die entsprechenden Ohren) wohlklingendes Finsterbalsam darstellt, steht dabei außer Frage.