Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Never Back Down: Never Back Down (Review)

Artist:

Never Back Down

Never Back Down: Never Back Down
Album:

Never Back Down

Medium: CD/Download/LP farbig
Stil:

Modern Metalcore, Alternative Metal

Label: Circular Wave/Tonpool
Spieldauer: 34:46
Erschienen: 09.08.2024
Website: [Link]

„Wir sind immer offen für neue musikalische Einflüsse. Bei der Produktion haben wir mit verschiedenen Stilen herumexperimentiert und diese mit unserem gewohnten Sound vermischt. So finden sich hier immer häufiger neben verschiedenen Gitarren-Tunings auch Elemente der elektronischen Musik, Rap und Trap in unseren Songs.“ (Statement von NEVER BACK DOWN zu ihrem vierten Album)

NEVER BACK DOWN, die deutschen NRW-Metalcorer, welche sich für nichts zu schade sind und sogar der guten MILEY CYRUS ihren ganz speziellen Metalcore-Blumengruß zusenden, wenn sie deren „Flowers“ covern, sind mit einem fein türkisfarbenen Vinyl-Album samt geheimnisvoll anmutenden LP-Cover zurück. Ein weiterer Blumenstrauß – diesmal aber nicht für Frau Cyrus, sondern für alle Hard- und Metal-Core-Leidenschaftler, denen neben unerbittlicher Bretterei auch häufige Stimmungswechsel am Herzen liegen.


So geht der Album-Opener „Outcast“ gleich in die Vollen – zeigt ohne Wenn und Aber, wozu die Band aus Nordrhein-Westfalen in der Lage ist und dass sie sich auch auf ihrem bereits vierten selbstbetitelten Album treu bleiben. Stakkato-Riffs, die wie Maschinenpistolen-Feuer klingen und dazu Schreie, die kein Militarist lauter und besser im Kampfeinsatz hinbekommen würde. Feuer frei! So klingt die Botschaft des Album-Openers. Und diese wird wieder und wieder aufgegriffen, selbst wenn es diesbezüglich mitunter geschmacklos wird.

Auch „The Gallow“, der zweite Song, oder „Singularity“ mit CHAOSBAY-Unterstützung krachen in diese Kerbe hinein und drehen weiter an der Tempo-Schraube. Das kennt man zwar alles schon aus den vorherigen Alben der Band und die Jungs scheinen diesbezüglich auf 'Nummer Sicher' zu gehen, sodass ihre Fans garantiert nicht verschreckt werden. Und die sollen schließlich bei der Stange gehalten und nicht enttäuscht werden.


Immer wieder kommt auch den Cleanvocals sowie dem einen oder anderen musikalischen Gast eine deutliche Rolle zu, selbst wenn oftmals gleich zweifach gegrowlt wird, was das Zeug hält. Das klingt brutal und boshaft, wobei besonders das Video von „One By One“, hier mit 'musikalischem Beistand' von HALF ME, zum Härteinferno des Songs noch einen an Geschmacklosigkeit kaum zu übertreffenden Aspekt draufsetzt, indem Mister Growl-Oberkanone seine eigene Kanone rausholt und einen im Käfig sitzenden Mann samt Sack auf dem Kopf locker-flockig und voller Coolness am Song-Ende durch einen Kopfschuss hinrichtet. Okay, das ist alles durch die künstlerische Freiheit gedeckt, aber in kriegerischen Zeiten wie diesen doch kaum noch an Geschmacklosigkeit zu überbieten.


Um Längen besser kommt diesbezüglich „Paradox“ in Zusammenarbeit mit CABAL rüber, bei dem eine angenehme Kombination aus Klargesang und schreiender Vokal-Ekstase Freude bereitet und die Laut-Leise-Wechsel sowie eine interessante Melodieführung beweist, wie gut das gesamte Album hätte werden können. So muss moderner Metalcore klingen, in dem knackige Shouts auf hymnische Refrains und Schlagzeuggeknüppel trifft, dass einem schwindelig werden kann.
Auch „Pathfinder“ orientiert sich in diese Richtung, bastelt gar ein paar Rap-Gesänge mit ein und besticht erneut durch eine ins Ohr gehende Melodie. Natürlich läuft trotzdem noch genug Rotz aus der Nase und die Spucke fliegt einem bei all dem Growlen gehörig um die Ohren.
So soll es sein – und genau so wird es sicher auch weiterhin bei NEVER BACK DOWN bleiben.


FAZIT: Album Nummer 4 von NEVER BACK DOWN kommt ganz ohne Albumtitel aus, dafür aber gibt es von ihm auch eine feine farbige Vinyl-Version. Elf Songs der deutschen Metalcore-Band, die durchaus dazu in der Lage ist, durch ihre (ansatzweise) abwechslungsreichen Songs, die nicht nur vom Growlen, sondern auch beeindruckendem, mitunter hymnischem Klargesang leben, Maßstäbe zu setzen, ohne dabei auf knackiges Geknüppel zu verzichten. Mehr Mut in dieser Beziehung und etwas weniger 'Geschrei' (das sicher auf der Bühne bestens, aber auf einer Studio-LP doch weniger ankommt) würde zwar polarisieren, aber der Gesamtwirkung eines Longplayers, inklusive unerwarteter Überraschungseffekte, die man auf „Never Back Down“ (wenn man mal von den zahlreichen prominenten Gästen absieht) vergeblich sucht, verdammt gut tun.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 723x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A (17:47):
  • Outcast (3:22)
  • The Gallow (2:54)
  • Singularity – feat. Chaosbay (3:08)
  • Feed Me Your Lies (2:59)
  • One By One (2:15)
  • Dystopia (3:09)
  • Seite B (16:59):
  • Pathfinder (3:19)
  • Sleepwalking – feat. Hollow Front (3:21)
  • Bite My Tongue (3:08))
  • Paradox – feat. Cabal (3:26)
  • On The Outside (3:45)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich um keine Farbe: rot, gelb, blau, sauer

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!