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The Pineapple Thief: Little Man (Review)

Artist:

The Pineapple Thief

The Pineapple Thief: Little Man
Album:

Little Man

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock / Alternative / Post Rock

Label: Cyclops / Just For Kicks
Spieldauer: 56:18
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Ok, wer nur auf der Suche nach krachendem Metal, heroischen Chören, bollernder Double Bass und schneidenden Gitarrensoli ist, sollte genau hier aufhören zu lesen. Wer allerdings gerne mal über den Rand seiner schwermetallischen Schüssel blickt, in der ansonsten das reinheitsgebot-konforme Metal-Süppchen schwappt, sollte innere Ruhe mitbringen und die aufmerksam gespitzten Lauscher in Hab-Acht-Stellung bringen: THE PINEAPPLE THIEF verströmen britische Melancholie in Reinkultur.

Sehr akustisch geht es hier zu. Zerbrechliche Akkordfolgen und subtile Perkussion hinterlegen den entrückten, unaufdringlichen Gesang Bruce Soords. Traurige Harmonien dominieren „Little Man“ und auch Monotonie – doch stets in gesundem Maße, denn Langeweile kommt nicht auf. Kleinere elektronische Spielereien verzieren die schwebenden Klangreisen in Moll dezent und verleihen so z.B. dem epischen „We Love You“ einen postrockigen Anstrich. Kitschfreies Violinenspiel unterstützt den verzauberten Weltschmerz von „November“ – kalte Jahreszeiten sind ein gutes Stichwort: Nicht nur das Artwork atmet die beizeiten reinigende, heilsame Einsamkeit eines Wintertages, auch die Songs passen zu einem langen Spaziergang im Eis, begleitet nur vom Knirschen des Schnees und den Gedanken im Kopf. Von Weinerlichkeit ist bei „Little Man“ keine Spur zu finden. Genau in den richtigen Momenten ziehen entweder Schlagzeug und E-Gitarre an - oder die introvertierten Songs bekommen Luft zum Atmen, weiten sich aus in soundtrackhafte Soundflächen.

Manchmal fühlt man sich an PORCUPINE TREE erinnert, allerdings zu „Lightbulb Sun“ Zeiten. Wer dieses Album noch im Schrank stehen hat, könnte etwa „How Is Your Life Today?“ oder „The Rest Will Flow“ lauschen und so einen Eindruck vom Gesang Bruce Soords bekommen. Eine Wilson Kopie liegt hier aber in keinster Weise vor. Als Seelenschmeichler vor dem Herrn sei noch „Wait“ erwähnt – der Gesang erinnert an die todtraurige, grunzfreie Einleitung von OPETHS „Dirge For November“, die schwungvollen Streicherflächen an so manche BEN FOLDS Komposition.

FAZIT: Für die nachdenklichen, einsamen Stunden. Traurig, aber nicht depressiv, denn so manch verirrter Sonnenstrahl beleuchtet die 11 Kompositionen und läßt sie warm und golden funkeln.

Nils Herzog (Info) (Review 5554x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Dead In The Water
  • God Bless The Child
  • Wilting Violet
  • Wait
  • Run A Mile
  • Little Man
  • November
  • Boxing Day
  • God Bless The Children
  • Snowdrops
  • We Love You

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Loko
gepostet am: 24.10.2011

User-Wertung:
14 Punkte

The Pineapple Thief: Little Man...mein erstes Album dieser Band. Ich habe es tasächlich wegen der schönen Aufmachung gekauft. Das Motiv, die Schaukeln...oder besser gesagt, das Nichtvorhandensein, hat mich fasziniert. Ich habe es gekauft ohne es zu hören. ich dachte mir...das muss doch einen Sinn haben. Hat es auch...von Anfang bis Ende, eine Platte über Trauer, Wünsche, Hoffnungen die kommen und gehen. Mal zart, mal härter, manchmal sogar diffus, aber, was soll man sagenein Kind zu verlieren ist kein Spiel und das Leben geht weiter. Ein Experiment, elegisch, teilweise sogar beschwingt...getragen von einer zarten Stimme, die manchmal flüstert und manchmal weint und sich krampfhaft an den wenigen Textzeilen klammern umsich nicht zu verlieren. Toll.
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