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Erik Norlander: Hommage Symphonique (Review)

Artist:

Erik Norlander

Erik Norlander: Hommage Symphonique
Album:

Hommage Symphonique

Medium: CD
Stil:

Cover / Symphonic Rock

Label: ProgRock/H´Art
Spieldauer: 66:26
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Was schreiben zu einem Coveralbum? – Es richtet sich vornehmlich an bestehende Zielgruppen: meist die Fans des Nachspielers, vielleicht Interessierte an Nachgespieltem jeweiliger Favoriten. Es werden keine neuen musikalischen Einsichten vermittelt, wenngleich dies möglich ist. ERIK NORLANDER ist jedoch den konventionellen Weg gegangen und wildert nicht in ihm fremden Gefilden, um diese umzugraben.

Zumindest hat er sich nicht ein offensichtliches „A Whither Shade Of Pale“ von Procol Harum ausgesucht, sondern die Single „Conquistador“, welche um dem Original fremde Mariachi-Bläser ergänzt wurde. Kelly Keelings Melodic-Rock-Background macht sich etwas unangenehm bemerkbar; seine warme Rockröhre ist prinzipiell aber ohne Tadel. Dieser Verbund aus Prog- und Hard Rock konnte die Projekte des Keyboarders bisher auch im Lager der Ayreon-Fans etablieren – nicht nur, weil Norlander und Lucassen bereits früher miteinander arbeiteten. In der Rick-Wakeman-Hommage „Sir Lancelot And The Black Knight“ treten Chöre in der Art des Holländers zu Tage, und die Erdigkeit der Produktion hebt die Interpretation vom pathetischen Originalsound ab. „Turn Of The Century“ wurde allerdings nicht von der Behäbigkeit des Tastenmannes und seiner Band befreit. Zahlreiche geeignetere Yes-Tracks hätten sich angeboten, zumal man Jon Andersons Gesang nur schwer beikommen kann.

Ein anderer Anderson – nämlich der charismatische Ian – fehlt in Jethro Tulls „Clasp“. Mimt der Gastflötist den exzentrischen Chef der Engländer noch angemessen, so muss die Nummer hinsichtlich der Vocals zurückstecken – Jeder Cover-Musiker kämpft mit diesem Problem: gerade die Eigenheiten einer Band machen den Reiz aus, ihr nachzueifern, sind aber meistens nahezu unkopierbar. So werden Coverversionen in der Regel zweitklassig. Mit diesem Gedanken macht die Wahl Emerson, Lake & Palmers Sinn, denn Greg Lake hatte nur in den wenigen kurzen Tracks der Gruppe gewichtigen Anteil mit seiner Stimme. Die instrumentale Tour De Force stand im Vordergrund, und bei Norlanders Aufgebot an kompetenten Mitmusikern wird niemand ein Versagen beim Nachzocken erwarten. Erfolgreich ist auch das weitgehend gesangsfreie Quasi-Titelstück von King Crimsons „Starless and Bible Black“ emuliert worden, wenn der brave Bombastrocker Norlander auch wenig mit Visionär Robert Fripp gemein haben dürfte – Gute Handwerker können Künstler aber eben bis zu einem gewissen Grad nahe kommen.

Wenig überraschend und dementsprechend schnöde ist die Miteinbeziehung des Electric Light Orchestras mit der Popnummer „King Of The Universe“ samt Umsetzung. Wirklich unerwartet kommt hingegen das dem Jazz-/Songwriter-Kontext entnommene „Children Of Sanchez Overture“ von Chuck Mangione: Soundtrack-artig, mit Latin-Bezügen und reichlich Dramatik versehen, ist dies der klare, späte Höhepunkt der überraschungsarmen Scheibe.

FAZIT: Tadelloses Nachspiel mit den zu erwartenden Krankheiten im Detail: Originale lassen sich nicht ersetzen, ihre Interpretation als reguläre Veröffentlichung nicht als Weihnachts-, nur eingeschränkt als generelles Fangeschenk rechtfertigen. Wer nicht ohne die Beteiligten sein kann, der packe zu.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4090x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Conquistador
  • Sir Lancelot And The Black Knight
  • Turn Of The Century
  • Pirates
  • Clasp
  • King Of The Universe
  • Children Of Sanchez Overture
  • Starless

Besetzung:

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