Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Freiband: Headwind / Tailwind (EP) (Review)

Artist:

Freiband

Freiband: Headwind / Tailwind (EP)
Album:

Headwind / Tailwind (EP)

Medium: CD
Stil:

Drone

Label: My Own Little Label
Spieldauer: 21:02
Erschienen: 2009
Website: [Link]

"Quid pro quo", sagte Hannibal Lecter zu Clarice Starling. Und Frans de Waard zu Steven Wilson.

Kaum war die Veröffentlichung des BASS COMMUNION'schen Überbleibsels "Haze Shrapnel" bei de Waards "My Own Little Label" unter Dach und Fach, verabredete man sich zu einem Rematch. Diesmal sollte de Waard a.k.a. FREIBAND ein Stück veröffentlichen und Wilson a.k.a. BASS COMMUNION einen Remix beisteuern.

Das auserwählte Stück nennt sich "Headwind". Wem "Haze Shrapnel" zu langweilig war, der dürfte sich freuen, dass bei "Headwind" wesentlich mehr passiert. Alleine schon die Tatsache, dass auch ein Gitarrenspiel von Martin Luiten verarbeitet wird, verdichtet die Zutatenliste gewaltig. Anfangs klingt das Stück so, als ob man seinen Schädel unter eine angeschlagene Glocke halten würde, dann verirrt sich eine Klapperschlange unter die gleiche Glocke, man empfängt mit einem im Kopf eingebauten Satellit außerirdische Signale und zurück bleibt der Oberton einer Kirchenorgel. Dann lassen sich die besagten Gitarrenriffs erahnen, verschallt und seziert bis zur Außengrenze. Am Ende elektronisches Blubbern und Rauschen.

BASS COMMUNION zäumt den Sattel von hinten auf und nennt seinen Remix folgerichtig "Tailwind". Auch diesmal ist eine Tendenz zur Reduktion zu erkennen, denn "Tailwind" fokussiert sich auf ein elektrisch klingendes Fiepen, das auch im zweiten Teil von "Headwind" zu hören war, und die Gitarrenlinie von Martin Luiten, die etwas klarer und zusammenhängender erscheint und dennoch geisterhaft wirkt. Das Fiepen wird auf Dauer kopfschmerzerregend, weshalb ein mehrfaches Durchhören hintereinander nur bedingt zu empfehlen ist. Das wilde Zurren und Zupfen und die episodiale Abfolge von neuen Eindrücken wiederholt sich nicht wieder, was es schwer machen würde, "Tailwind" als Remix zu "Headwind" zu identifizieren, wenn man es nicht wüsste - und das, obwohl Wilson nichts anderes benutzt als Teile des Originalstücks.

FAZIT: Schillernder, vielseitiger und experimenteller als noch "Haze Shrapnel" – das gilt für FREIBAND wie für BASS COMMUNION gleichermaßen. Beide Künstler neigen dazu, in ihren Remixen das Repertoire der Originalstücke zu minimieren – wahrscheinlich, um die Essenz herauszufiltern. Dabei klingen die Originale auf beiden Mini-CDs wesentlich runder. Zumal FREIBAND mit "Haze Shrapnel" der totalen Redundanz gefährlich nahe war und BASS COMMUNION mit "Tailwind" einen Tinitus beim Hörer billigend in Kauf nimmt.

Sascha Ganser (Info) (Review 4640x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Headwind
  • Tailwind (Bass Communion-Remix von "Headwind")

Besetzung:

  • Gitarre - Martin Luiten
  • Sonstige - Frans de Waard, Steven Wilson (Laptop)

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!