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Wolfpakk: Wolfpakk (Review)
Artist: | Wolfpakk |
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Album: | Wolfpakk |
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Medium: | CD | |
Stil: | Melodic Metal |
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Label: | AFM Records | |
Spieldauer: | 52:32 | |
Erschienen: | 26.08.2011 | |
Website: | [Link] |
Aha, so stellen sich also „Außenstehende“ (in diesem Fall die beiden Melodic-Rocker Michael Voss und Mark Sweeney) das perfekte Album vor, um es Power-Metal-Fans unterzujubeln. Quasi „Faking Metal – Lesson One“, dabei sollte man sich grob an folgende Richtlinien halten:
- möglichst viele Gastbeiträge (wie das erfolgreiche Vorbild AVANTASIA)
- ein orchestrales Intro, sowie diverse Soundtrack-Anwandlungen und bombastische Chöre
- schneller Opener mit hymnischem Doublebass-Refrain („Sirens“), gefolgt von einem swingenden 6/8-Rocker („Dark Horizons“)
- mindestens einmal DIO und „Heaven And Hell“ zitieren („Let Me Die“)
- Riffs, Grooves und Shoutings nach bewährter ACCEPT-Manier („Reptile’s Kiss“, „Ride The Bullet“)
- zweistimmige Gitarren und Kinderliedmelodien a la HELLOWEEN („The Crow“), möglichst mit naiven Textzeilen versehen: „In the dungeons far away...“ („Wolfony“)
- mindestens eine gesprochene Passage, bevorzugt im „Orson Welles erzählt MANOWAR“-Stil („Let Me Die“)
- zum Abschluss eine episch lange Nummer („Wolfony“)
Nur leider geht diese Rechnung nicht auf, alles wirkt viel zu aufgesetzt, künstlich und am Reißbrett entworfen. Angefangen bei den beiden Protagonisten, die so dermaßen cool und „glaubwürdig“ intensiv singen wollen, dass die Vocals letztlich übertrieben klingen und kaum Emotionen vermitteln. Die ganzen Gastbeiträge machen überhaupt keinen Sinn, da im Endeffekt kaum einer herausragt. Leider bietet das Infoblatt außer der Aufzählung der vielen Namen keinerlei Hinweise, und meiner Ansicht nach hört man überwiegend Michael Voss und Mark Sweeney am Mikro (die sich auch noch im Ausdruck ähneln). Nur vereinzelt klingen einige wenige Zeilen nach anderen Stimmen. Aber außer Tony Martin (der auch nur einen halben Song zu hören ist) und der Musical-Sängerin Michaela Schober (die praktisch nur einen Refrain mehrmals singt) kann sich keiner wirklich markant hervorheben. Deshalb würde eine Aufzählung der Gastsänger hier nur falsche Erwartungen wecken. Ich könnte sogar schwören, dass einige sehr bekannte Namen hier wirklich nur wenige Worte singen (wenn überhaupt...). Das wirkt schon ein wenig berechnend.
Es hapert nicht nur an der Glaubwürdigkeit, auch die Umsetzung lässt teilweise zu wünschen übrig. So wirkt der „Orson Welles spricht MANOWAR“-Gedächtnis-Part in „Let Me Die“ fast wie eine Parodie, da hätte man sich wirklich einen besseren Erzähler suchen sollen. Die orchestralen Arrangements erzielen oft nicht die gewünschte Wirkung, sondern klingen zu sehr nach Keyboard. Der vermeintlich epische Abschlusstrack dauert zwar zehn Minuten, man hat aber eher den Eindruck, einen normalen Song zu hören, der immer wieder ab einer bestimmten Stelle wiederholt wird.
FAZIT: Michael Voss und Mark Sweeney, sonst eher im Melodic Rock unterwegs, versuchen uns mit WOLFPAKK ein Metal-Album zu verkaufen, indem sie typische Elemente und alle möglichen Klischees imitieren, sowie unzählige berühmte Gäste einladen (diese aber kaum gewinnbringend einsetzen). Offensichtlich sind sie dabei nicht in ihrem Element, denn dieses Werk wirkt über weite Strecken kalkuliert und künstlich. Handwerklich kann man nicht meckern, das Material wurde professionell produziert und eingespielt, aber wirklich packend ist es nicht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sirens
- Dark Horizons
- Lost
- Slam Down The Hammer
- The Crow
- Wolfpup
- Let Me Die
- Reptile‘s Kiss
- Ride The Bullet
- Wolfony
- Bass - diverse
- Gesang - Michael Voss, Mark Sweeney, u.a.
- Gitarre - diverse
- Keys - Alessandro Delvecchio, Ferdy Doernberg
- Schlagzeug - Gereon Homann
- Wolfpakk (2011) - 6/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Faking Mark Sweeney
gepostet am: 23.08.2011 |
Lieber Daniel
Wenn du mir deine email durchgibst, würde ich dir gerne was mitteilen Gruss Mark Sweeney |
Daniel [musikreviews.de]
gepostet am: 23.08.2011 |
Hallo Mark,
habe Dir meine Adresse über die Kontaktfunktion eurer Website geschickt. Bis dann, Daniel |
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 24.08.2011 |
Oh, dann, lieber Mark, wirst du mein Review zu "Slow Food", das ich seinerzeit mal für metal.de verfasst habe, ja bestimmt auch mögen.
Krieg ich jetzt auch eine Mail von dir? Ich finde die Kritik äußerst nachvollziehbar. Die Musik, die du fabrizierst, ist (du wirst es nicht wahrhaben wollen) weitestgehend Standardware, wirkt oft verkrampft und erzwungen (auch wenn du das nicht wahrhaben möchtest, aber so kommt es bei mir als Hörer an), und somit klingt es in meinen Ohren nicht nach "tief aus dem Herzen", sondern schlichtweg so, als würden sich du und deine Mitstreiter zu etwas hinpeitschen, was euch einfach nicht liegt. Und sagen wir's mal so (auch wenn ich jetzt eher von mir als von Daniel rede): Ich hör mir jede Musikrichtung gerne an - überall gibt's Gutes. Und mal ehrlich: Ich bin mir sicher, dass auch Daniel gute Alben aus den Genres kennt, in denen du dich musikalisch herumtreibst. Freu dich doch einfach an den zahlreichen guten anderen Reviews für "Wolfpakk", da hab ich eben mal etwas nach gegooglet. Bub, jeder Musikfan nimmt Musik anders wahr, und manchmal ist es halt so, dass ein Schreiber (oder Fan?) mit seiner Meinung ganz allein da steht. |