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Bettelprinz: Ritz Dich (Review)

Artist:

Bettelprinz

Bettelprinz: Ritz Dich
Album:

Ritz Dich

Medium: CD
Stil:

NDH-Sperrmüll vs. Billig-Neoklassik

Label: 7hard/New Music Distribution
Spieldauer: 33:20
Erschienen: 08.11.2013
Website: [Link]

Liebe Leute von 7hard! Habt ihr es wirklich nötig, so einen Scheiß zu veröffentlichen, wie das neue Album von BETTELPRINZ? Habt ihr euch die "Musik" dieses Trios mal angehört, bevor ihr denen einen Vertrag angeboten habt? Offensichtlich nicht, denn ansonsten hättet ihr die Welt von diesem Machwerk verschont.

Als "Kultstück der Borderliner" preisen BETTELPRINZ den Titelsong ihres neuen Albums "Ritz Dich" an. Zu hören gibt es dabei allerdünnste Billigriffs, einen mies programmierten Drumcomputer und eine völlig eintönige, kraftlose, vermeintlich böse klingende Sprechstimme, die mit armseligsten Reimen das Ritzen propagiert - wohlgemerkt das selbstverletzende Verhalten einer Person, die an der Borderline-Persönlichkeitsstörung erkrankt ist. Das ist an sich schon nicht sehr geschmacksicher, die musikalische Umsetzung des Ganzen jedoch noch erbärmlicher. Dass im weiteren Verlauf eine weibliche Stimme das textliche Gegenstück bildet, macht den Schrott keineswegs besser. Kompositorisch noch grausamer ist der Song "Dumm", bei dem das Wörtchen "dumm" einem billigen Technobeat gleich gerne auch zehn mal hintereinander intoniert wird. Der musikalische Unterbau bleibt amateurhaft, der Text das Eponym des Titels. "Manche Leute können einfach nicht die Klappe halten" eröffnet den Song "Halt dein Maul" und der spontane Gedanke ist Zustimmung. Hätten BETTELPRINZ doch auch mal besser die Klappe gehalten. Wie anspruchsvoll der Text dieses Stücks ist, kann man sich denken. "Böse" würde glatt als Satire durchgehen, wenn es eben jene nicht schon mit genau dem gleichen Titel von KNORKATOR gegeben hätte. Kurz kommt einem der Gedanke, dass das alles hier vielleicht gar nicht ernst gemeint ist, sondern einfach nur lustig sein soll. Aber selber glaubt man nicht daran. Man mag auch nicht glauben, dass irgendjemand angesichts der niveaufreien SM- und Bumsthematiken von "Knie nieder" und "Gib mir dein Fleisch" so etwas wie sexuelle Erregung verspüren könnte. Aber wie war das noch mit den kotzenden Pferden vor der Apotheke?

BETTELPRINZ sind so ziemlich der misslungenste Versuch, im Fahrwasser von Bands wie RAMMSTEIN, OOMPH! und EISBRECHER auch noch einen Krümel vom Kuchen abzubekommen. Dass man zwischendurch Neoklassik-Stücke einstreut, um so etwas wie musikalisches Gehalt vorzutäuschen, ist auch angesichts der Unqualität zum Scheitern verurteilt. Dass die hieran Beteiligten mitunter studierte Musiker sind oder wie im Falle von Dr. Psycho.Path (gähn) gar ein Studienrat sein Unwesen treibt, ist angesichts des musikalischen Verdummungsversuchs, den "Ritz Dich" darstellt, beinahe schon unglaublich.

FAZIT: Willkommen zum miesesten Album des Jahres. Möge der Shitstorm hereinbrechen.

Andreas Schulz (Info) (Review 7102x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 1 von 15 Punkten [?]
1 Punkte
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Tracklist:
  • Introduzione Epico
  • Ritz Dich
  • Dumm
  • Adagio Crudele
  • Halt dein Maul
  • Böse
  • Knie nieder
  • Intermezzo De Esperanza
  • Gib mir dein Fleisch
  • Liebe mich

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Robert Beringar
gepostet am: 18.08.2016

User-Wertung:
13 Punkte

Nachdem ich vor kurzem den Sänger (Blackbull) persönlich kennenlernen konnte, möchte ich an dieser Stelle eine Lanze für Bettelprinz brechen. Die Arrangements sind klanglich von hervorragender Qualität. Stilistisch mag man an andere Band der NDH denken, aber ich wage zu behaupten, dass der Komponist wesentlich mehr zu bieten hat, als (kommerziell) erfolgreichere Kollegen. Irgendwie harmoniert die Gesamtstimmung, welche zwischen Düsternis und Sozialkritik wandert, auf hohem Niveau. Gewiss werden Kritiker den Gesang als nicht ausreichend empfinden oder die angesprochenen Themen als banal oder auf die leichte Schulter genommen bewerten. Für mich hingegen ist die Musik herausragend, Gesang und Textinhalte müssen genauso sein, wie sie sind und die Gesamtstimmung bildet von Anfang bis zum Ende eine (positive) Besonderheit am Musikhimmel.
Auch wenn das Album "Ritz Dich" bereits 2013 erschien, halte ich für mich die Entdeckung des Jahres in Händen.
Mit den Stücken "Bose", "Dumm", "Gib mir Dein Fleisch" oder "Adagio Crudele" sind die Favoriten gefunden. Glücklicherweise konnte ich auch noch das erste Album "Nimm mich" aus 2012 ergattern und hoffe, dass dies nicht das Ende der Gruppe darstellt.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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