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I Compagni Di Baal: I Compagni Di Baal (Review)
Artist: | I Compagni Di Baal |
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Album: | I Compagni Di Baal |
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Medium: | CD | |
Stil: | Hardrock / Progressive Rock |
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Label: | Lizard | |
Spieldauer: | 41:48 | |
Erschienen: | 04.06.2012 | |
Website: | [Link] |
Diese Italiener tragen den Namen der französischen Fernsehserie "Die Gefährten des Baal" aus den späten Sechzigern, die sich mit den faschistischen Auswüchsen in unserem Nachbarland nach dem Zweiten Weltkrieg befasste. Musikalisch ist das selbstbetitelte Debüt von I COMPAGNI DI BAAL deshalb ein erwartbar schrulliger Teller geworden, der aber über eine Menge Massenappeal verfügt - nicht zuletzt im anhaltenden Retro- und Okkult-Rock-Boom
Nach ihrem vielversprechenden Demo 2010 hat das Quartett seinen Sound weiter entschlackt, sodass sich heuer eine Mischung aus Siebziger-Hardrock und klassischem Heavy Metal britischer Machart (ANGEL WITCH und das SATAN-Debüt kommen angesichts der verspielten Klampfen und des vordergründigen Basses in den Sinn) offenbart. Sänger Luca verfügt über eine angenehm warme Stimme, und die Riffs treffen stets ins Schwarze (ein Füllhorn: "La Danza Del Sangue" zum Schluss), was die Band umso höher adelt, da sie pro Song eine ganze Reihe davon verbrät. Eine progressive Ader ("Icolanibai" swing-jazzt zwischendurch ganz vorzüglich, "Sepolto Sotto Un Cielo" macht bei leichter Überlänge zahlreiche Wandlungen durch) lässt sich den Musikern, die zum Teil auch Mitglieder von L'IMPERO DELLE OMBRE waren oder sind, genauso wenig absprechen wie ein Hang zu den Horror-Soundtracks ihrer Landsleute GOBLIN, die sich in "Oltre La Luna" mit DEEP PURPLE oder LUCIFER'S FRIEND zu verbünden scheinen.
"Tra Potere E Liberta'" hingegen ist zugleich schwermütiger Doom und epischer RAINBOW-Versatz ("Nell' Obscurita'" ist später nach einleitender Kirchenorgel fast Blackmore pur) mit rhythmischen Wechseln gleich fieser Widerhaken - ein großer Moment von vielen, zu welchen auch die packenden und dabei nicht einmal forschen Gitarren-Keyboard-Duelle gehören. Akkordeon-Sounds sorgen für ebenso stimmige wie überraschende Farbtupfer in einem eigentlich grau ausgelaugt geglaubten Ausgangsstoff, dem die Motten des Zeitgeists anscheinend rein gar nichts anhaben können.
Der muttersprachliche Gesang trägt seinen Teil zur relativen Exotik von "I Compagni Di Baal" bei, einem Leckerbissen zeitloser Rock-Kunst ohne Floskeln, dafür jedoch mit umso größerem Potenzial für den Hörer, sich in ferne Welten zu träumen, statt ihn barsch mit der Nase auf vorgefertigte Identifikationsangebote zu stoßen.
FAZIT: I COMPAGNI DI BAAL sind alte Schule, wo andere nur so klingen - ihr mit überragenden handwerklichen Fähigkeiten dargebotener Doom-Prog ist über jegliche Zweifel erhaben und würde von einem großen Label gefördert die Massen begeistern, die das klassische Hardrock-Metier gerade neu oder wieder für sich entdecken. Unbedingt verhaften, am besten als eine der 150 schwarzen oder 100 gelben Schallplatten, falls noch erhältlich
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- R.I.P.
- L'Orrore Che Abita In Me
- Oltre La Luna
- Tra Potere E Liberta'
- Icolanibai
- Nell' Obscurita'
- Sepolto Sotto Un Cielo
- La Danza Del Sangue
- Bass - Diego Brocani
- Gesang - Luca Finaurini
- Gitarre - Daniele Carnali
- Schlagzeug - Giorgio Pantaloni
- I Compagni Di Baal (2012) - 13/15 Punkten
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