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Forsonics: Forsonics (Review)
Artist: | Forsonics |
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Album: | Forsonics |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Jazz |
|
Label: | Jazzsick Records/ESC/in-akustik | |
Spieldauer: | 70:35 | |
Erschienen: | 23.09.2016 | |
Website: | [Link] |
Es gibt tatsächlich den seltenen Fall, dass man als Kritik das Presse-Info zum besprechenden Album nahezu punktgenau übernehmen könnte. Auf das Debüt der FORSONICS trifft es zu. „Kontemplative Momente treffen auf explosive Arrangements und kammermusikalische Raffinesse. FORSONICS sind die Lyriker unter den deutschen Jazzern“.
Gut, wahrhaft „explosiv“ sind die Arrangements nicht, eher klug austariert, abwechslungsreich und dem jeweiligen Stück angepasst. Was sich besonders in Carsten Stüwes Tastenarbeit manifestiert. Er wechselt so locker wie selbstverständlich zwischen Piano, Orgel und elektronischen Klangerzeugern, gibt der Musik damit einen entscheidenden Schub, ob eher luftig („Liberation“) oder in schummeriger Baratmosphäre („Brooklyn In Mind“) agiert wird. Wobei im ersten Fall Chris Fischers sensibles Flügelhornspiel und im zweiten Bert Fastenraths, so elegant wie abgeklärt, gezupfte Gitarre einen satten Anteil an der atmosphärischen Durchdringung haben.
Auf einen Bassisten verzichten die Musiker (Ausnahme: „Lost“), und es funktioniert. Unter anderem dank Andy Gillmanns komplexer und feinfühliger, nie aufdringlicher Rhythmus- und Perkussionsarbeit. Den Rest erledigen die Keyboards und tiefe Gitarrensaiten.
Das ergibt durch die Bank wohlproportionierte, fließende Songs, gespickt mit gefühlvollen Höhepunkten, so verhalten wie intensiv, die Untiefen dahinplätschernder Lounge-Musik virtuos vermeidend. Seien es die elegischen, langgezogenen Flügelhorn-Klänge, der schärfere Sound der Trompete oder das in Jazzrock-Gefilde reichende Orgel- und elektrische Gitarrenspiel. Hier atmet alles Sinnlichkeit und Verstand. Die Soli sind von einer lässigen Prägnanz, die nur entstehen kann, wenn exzellent harmonierende Musiker gemeinsam auftreten.
FAZIT: Das selbstbetitelte Album der FORSONICS ist gut siebzig Minuten lang, aber nie langweilig. Geprägt von einer wie selbstverständlich wirkenden Leichtigkeit, dem richtigen Gespür für die Noir-Momente des Lebens, gespickt mit Über-Landfahrten, nächtlichen Ausflügen in die Großstadt , pulsierendem Jazzrock, Latin-Feeling („The Night Before We Leave“) und einer coolen, bluesigen BEATLES-Interpretation („Drive My Car“) zum Abschluss. Eines der rundesten, gelungensten Jazzalben in einem Jahr, das schon ein paar klasse Highlights zu bieten hatte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- La Luna de Credos
- Lost
- Kind Of Smooth
- A Night At Toledo
- Liberation
- Brooklyn In Mind
- Home
- The Night Before We Leave
- Caldera Waltz
- Caravanserai
- Every Minute
- Drive My Car
- Gitarre - Bert Fastenrath
- Keys - Carsten Stüwe
- Schlagzeug - Andy Gillmann
- Sonstige - Chris Fischer (Trompete, Flügelhorn)
- Forsonics (2016) - 13/15 Punkten
- Timeline (2018) - 12/15 Punkten
- Open Water (2023) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Mathias Diehl
gepostet am: 05.11.2018 User-Wertung: 12 Punkte |
Holy Moly! Was für ein wunderbares Album. Vielen Dank für diese Empfehlung. Wegen solchen Reviews entdecke ich oftmals spannendes. Das hätte ich sonst übersehen. |
Mathias Diehl
gepostet am: 05.11.2018 User-Wertung: 12 Punkte |
Holy Moly! Was für ein wunderbares Album. Vielen Dank für diese Empfehlung. Wegen solchen Reviews entdecke ich oftmals spannendes. Das hätte ich sonst übersehen. |