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Nichts für Ungut: Vollgas voraus (Review)

Artist:

Nichts für Ungut

Nichts für Ungut: Vollgas voraus
Album:

Vollgas voraus

Medium: CD/Download
Stil:

Punk

Label: Boersma / Soulfood
Spieldauer: 50:54
Erschienen: 14.09.2018
Website: [Link]

Deutschpunk, ausnahmsweise nicht aus dem Post-Böhse-Onkelz-Pathos-Milieu, sondern einer Ära entsprungen, in der Campino von Die Toten Hosen noch nicht durch jede Talkshow geisterte und die Ärzte erst noch zur Stadionband avancieren mussten … Will heißen NICHTS FÜR UNGUT scheinen die Jahrtausendwende und alles, was danach kam, komplett verschlafen zu haben, und brettern unbekümmert durch den bunten Musikgarten insbesondere der ersten Hälfte der 1990er.

Tatsächlich stammt die Band auch aus Hosen-City Düsseldorf, wobei die Mitglieder nicht erst seit gestern in der Szene tätig sind. Ihre Texte wirken wie aus der Zeit gefallen, auch weil sie offensichtlich nur zwei Extreme kennen: Klamauk ('Party Pogo Punkrock', 'Alkoholfreies Bier') bzw. Selbstreferenzielles wie 'Reformation' oder verbissen ernste Kritik an gesellschaftlichen Phänomenen, die nicht einmal gegenwartsbezogen sein müssen ('Bild dich selbst'), sondern zeitlose Probleme darstellen. Die meisten Titel sagen bereits, woher der inhaltliche Hase läuft, und auch auf die Musik bezogen braucht man kein interpretatorisches Feingefühl, um zu wissen, was da gespielt wird bzw. wer dafür Pate stand.

Die beiden Stücke 'Auf das Leben' und 'Hier und Jetzt' markieren die Ruhepole des ansonsten größtenteils energetischen Treibens, das sich gewissermaßen zwischen Halfpipe und Hausbesetzung abspielt, auch wenn NICHTS FÜR UNGUT längst zu erwachsen sind, um sich zu extremen Aktionen hinreißen zu lassen. Sie zeigen sich als gelassene Beobachter mit gesundem Abstand vom allgemeinen Geschehen, was sich quasi auch in 'Hoch das Glas' mit seinen Ska-Elementen widerspiegelt.

Wo sich die genannten Nachbarn zu Weltverbesserern aufschwingen, bleiben NICHTS FÜR UNGUT erfreulich neutral, und entsprechend unauffällig ist auch ihre Musik nach wie vor.

FAZIT: Wer deutschen Punk wie von "damals" mag, kann sich "Vollgas voraus" ohne Bedenken zulegen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3852x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Reformation
  • Für immer Punkrock
  • Einmal Hölle und zurück
  • Bild dich selbst
  • Grüß mir die Freiheit
  • Alkoholfreies Bier
  • Party Pogo Punkrock
  • Neopren
  • Auf das Leben
  • Ich brauch es laut
  • Hoch das Glas
  • Zurück auf Start
  • Hier und jetzt

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Dinkleboy
gepostet am: 10.09.2018

User-Wertung:
15 Punkte

Besonders live sind Nichts für Ungut zu empfehlen!
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