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Moop: Moop (Review)

Artist:

Moop

Moop: Moop
Album:

Moop

Medium: CD/Limitiert/LP farbig/LP+DL-Code
Stil:

Progressiver, instrumentaler Jazz Rock

Label: Tonzonen Records / H‘Art
Spieldauer: 41:57
Erschienen: 12.07.2019
Website: [Link]

Ein Totenschädel, längs aufgeschnitten. Darin ein Gehirn. Angefressen. Und darunter offenbart sich eine Bienenwabe, die wild von Bienen umschwirrt wird. So wird alles tot Erscheinende mit einem Schlag verdammt lebendig und sogar am Ende zuckersüß.
Was für Musik verbirgt sich hinter solchem Cover?
Antwort: eine der spannendsten Entdeckungen für alle, die KING CRIMSON und deren Liebäugelei mit dem Jazz lieben sowie wieder und wieder solche Stücke wie „Fracture“, „Larks‘ Tonges In Aspic“ oder „Starless And Bible Black“ hören und dabei jedes Mal eine Gänsehaut bekommen.
Aber auch die Fans von NIEMENs Jazz-Ausflügen, beispielsweise auf „Marionetki“, gemeinsam mit SBB, werden sich vor Verzückung beim Hören von „Moop“ der französischen Band MOOP gar nicht wieder einkriegen. Ähnlich eben wie der Kritiker, dem gerade vor Begeisterung und beim x-ten-mal Hören dieses auch noch faszinierend gestalteten und noch faszinierender vom Sound her klingenden hellbraun-marmorierten Vinyls, genau in der Farbe des Schädelknochens auf dem Cover, kaum fassen kann, was da aus seinen Boxen kommt.

Ein wenig überraschend wirkt hierbei schon, dass gerade das in Deutschland vorbildliche Psyche-, Prog- und Stoner-Rock-Label Tonzonen Records sich diesem großartigen Album angenommen und ihm noch dazu gleich ein DL-Kärtchen und Mini-Poster spendiert hat. Mutig, sehr mutig – denn MOOP selber bezeichnen ihre Klangkunst als „Brutal Jazz with complex rhythms“, was – wenn man es durch den Zusatz „in bester improvisatorischen KING CRIMSON-Manier“ noch erweitern würde – es hervorragend auf den Punkt bringt. Für Tonzonen Records ist dieses gewagte Experiment zugleich ein absolut gelungenes! Unbedingt weiter so!

Ebenso ungewöhnlich wie die Musik ist auch die Zusammensetzung der Band aus zwei Bariton-Saxofonisten (Natürlich darf man hierbei auch ein wenig von VAN DER GRAAF träumen!), einem Gitarristen und einem Schlagzeuger. Damit geht auf „Moop“ natürlich auch der geblasene Pfeffer ab, während man parallel dazu den Eindruck gewinnen kann, dass für Gitarre und Schlagzeug ein gewisser Herr Fripp und ein gewisser Herr Bruford hinzugewonnen werden konnten. MOOP bescheren uns einen Trip durch die progressiven Honigwaben unseres Gehirns, die den meisten leider fehlen, weil ihnen in den Regionen, wo die Musik ankommt, ein Oberflächen-Streaming-Mainstream-Geschwür statt der süchtig machenden Waben eingepflanzt wurde, das eben nicht von königlichen Crimson-Bienen, sondern ausschließlich von eklig brummenden Bohlen-Scheißhausfliegen angesteuert wird, die einen modern volltalken statt progressiv beglücken wollen. Ja, jeder ist eben seines eigen Musikherr – nur gut so. Denn gerade darum beglückt uns eine Entdeckung wie MOOP in dieser Intensität. Und das macht rundum glücklich und zufrieden. Ehrlich!

FAZIT: An alle, welche die jazzigen Ideen von KING CRIMSON, NIEMEN und VAN DER GRAAF (mal ganz ohne den Hammill-Generator) lieben: Aus Frankreich kommt eine der derzeit schärfsten und faszinierendsten, progressiven Jazz-Rock-Entdeckungen. MOOP machen süchtig!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3147x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (19:17):
  • Méfions Nous D‘Épicure (6:07)
  • La Bécude (3:00)
  • Spoon (7:10)
  • El Chupacabra (3:00)
  • Seite B (22:40):
  • Where Is My Horny Car (7:04)
  • Tourments D‘un Socialiste Sous Un Gouvernement Rom (6:38)
  • Joe Reste Cool (4:17)
  • Zo Dus (4:41)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Moop (2019) - 14/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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