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Tourniquet: Gazing At Medusa (Review)

Artist:

Tourniquet

Tourniquet: Gazing At Medusa
Album:

Gazing At Medusa

Medium: CD/Download
Stil:

Heavy Metal

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 45:30
Erschienen: 02.11.2018
Website: [Link]

Verglichen mit seinen bis zur Wirrnis bunten Vorgängern ist „Gazing At Medusa“ ein herkömmliches US-Metal-Album moderner Machart. Das bedeutet, dass die Gottesjünger TOURNIQUET größtenteils im Midtempo zu Werke gehen und Riffs vor sich herschieben, was ihnen auf Dauer zum Verhängnis wird. Alteingesessene Fans dürften zutiefst vom neuen Album ihrer Favoriten enttäuscht sein - speziell dann, wenn sie die Crowdfunding-Kampagne zu dessen Realisierung unterstützt haben.

Das Material wirkt statisch – unterstrichen von einem unpersönlichen, künstlich aufgeblasenen Sound – und lässt emotional kalt. Zugleich bleibt der Wow-Effekt aus, den Querkopf Ted Kirkpatricks Kompositionen bisher immer erzielten, und vom früheren Wimmelbild bleibt ein Negativ übrig, dem Ex-Judaspriester Tim Owens‘ zu dominanter, proletenhafter Gesang selbst den letzten Rest Farbe nimmt.

Der Mitbegründer und kreative Kopf der Gruppe, falls es sich noch um eine solche im herkömmlichen Sinn handeln sollte, sollte unbedingt Beiträge seiner Mitmusiker zulassen, denn so sehr sein eigensinniger Schreibstil auch für TOURNIQUET einnimmt, so selten geht die verquere Formel in jüngerer Zeit auf, die er dabei anwendet.

Statt Ideen mit Potenzial, zeitlose Songs abzuwerfen, verarbeitet Ted halbseidene Einfälle, die sich nicht einmal über die Spielzeit eines durchschnittlich langen Songs hinweg tragen. Dass nur der von Dead-Daisies-Drummer Deen Castronovo gesungene Titeltrack zündet, sagt in dieser Hinsicht alles. Chris Poland (u.a. Megadeth) bekleckert sich mit seinem erstaunlich einfallslosen Lead- und Solo-Spiel übrigens auch nicht gerade mit Ruhm; er scheint eben nur ein Erfüllungsgehilfe ohne Leidenschaft für die Sache zu sein.

FAZIT; Böse Enttäuschung, misslungenes Comeback - Wir sprechen im Zusammenhang mit "Gazing At Medusa" immerhin von einer 1990 gegründeten Institution, und zwar nicht nur im White-Metal-Bereich, sondern generell,denn insbesondere TOURNIQUETs erste Alben sind Underground-Prog-Thrash-Klassiker, an deren Status kein Kenner rüttelt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3263x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Sinister Scherzo
  • Longing for Gondwanaland
  • Memento Mori
  • All Good Things Died Here
  • The Crushing Weight of Eternity
  • The Peaceful Beauty of Brutal Justice
  • Can’t Make Me Hate You
  • One Foot in Forever
  • Gazing at Medusa

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
hendrik
gepostet am: 04.01.2019

Tja, ein Jammer - die waren mal so gut. Insbesondere an "Microscopic View..." führt auch für nen Atheisten kein Weg vorbei. Luke Easter war für diese Ohren der beste Sänger der Truppe.

By the way: Wie kommt Owens eigentlich zu dem Ruf, singen zu können? Erliegt oft den Bruchteil eines Tons daneben - nicht viel, aber genug, um weh zu tun. Hört das keiner? Und live ist seine Leistung ein einziges Desaster, da stimmt NIX...
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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