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Mother Tongue: Mother Tongue (Review)

Artist:

Mother Tongue

Mother Tongue: Mother Tongue
Album:

Mother Tongue

Medium: Do-LP
Stil:

Alternative, Rock, Blues, Soul, Funk, Psychedelic

Label: NoisOlution / Soulfood
Spieldauer: 55:44
Erschienen: 13.03.2020
Website: [Link]

Eigentlich hatte ich geplant, einen Text zu dem Konzert von MOTHER TONGUE, das am 14.04.2020 im Frannz Club in Berlin hätte stattfinden sollen, zu verfassen. Für dieses Happening war zudem auch ein Live-Album-Recording geplant. Ein guter Anlass also, um mal wieder die Hauptstadt zu besuchen. Dem Konjunktiv der letzten Zeilen ist jedoch zu entnehmen, dass die Planungen wie so vieles in diesem äußerst verrückten Jahr ins Wasser gefallen sind.

Somit habe ich mir das Debütalbum dieser großartigen und völlig zu Unrecht unter dem Radar gebliebenen Band zugelegt, das gerade zum ersten Mal auf Vinyl gepresst wurde. Dies allerdings nicht, wie ursprünglich geplant, auf deren Gig, sondern eben, der aktuellen Zeit angemessen, über einen meiner favorisierten Plattenläden (Green Hell in Münster). Und aufgrund des bis auf Weiteres nicht stattfindenden Auftritts habe ich entschieden, wenigstens schon mal diesem Album eine Review zu widmen.

Ich muss gestehen, dass mir MOTHER TONGUE Anfang der 90er Jahre aufgrund der im verträumten Münsterland nicht so wie heutzutage vorliegenden Informationsquellen schlichtweg durch die Lappen gegangen sind. Nirvana, Pearl Jam, Rage Against The Machine und die Red Hot Chili Peppers waren omnipräsent, die nicht minder spannenden, bzw. weitestgehend sogar wesentlich interessanteren Melvins, Mudhoney, Screaming Trees oder eben Mother Tongue habe ich erst mit einiger Verspätung für mich entdeckt.

Dabei müssen sich MOTHER TONGUE in Bezug auf Komposition, Dynamik oder Relevanz in keiner Weise hinter ihren (teils auch zu Unrecht) übergroßen Genrekollegen verstecken. Klassische Spielarten wie Blues, Soul, Funk oder Psychedelic verstehen die Kalifornier geschickt mit dem für die 90er typischen Alternative-Rock-Sound zu verweben. Mit ihrem unnachahmlichen Zusammenspiel aus Laut und Leise verleihen sie den Stücken eine unglaubliche Intensität. Ihre Songs erzählen schonungslos Geschichten über die dunklen Seiten des Lebens, prangern an und berühren mit ihrer Leidenschaft.

Umso schöner, dieses Album jetzt auch in einer tollen Doppel-Vinyl-Edition (inklusive Poster sowie einem Etching des Bandlogos auf der D-Seite) zu besitzen und die Stücke „über die Nadel“ genießen zu können.

FAZIT: Egal, ob Die-hard-Fan dieser Gruppe oder Neuentdecker/in, die/der in den 90ern RATM, RHCP & Co. abgefeiert hat. Diese gelungene Vinyl-Edition sollte sich wirklich keiner entgehen lassen.

Um allerdings die wirkliche Dynamik und Leidenschaft von MOTHER TONGUE erleben zu können, sollte man sich unbedingt einen ihrer seltenen Auftritte geben. Aus diesem Grund hoffe ich sehr darauf, dass die doofe Corina sich möglichst schnell wieder verzieht und der Auftritt in Berlin bald stattfinden kann. Ein Bericht darüber, sowie über die dort aufgezeichnete Live-Aufnahme wird dann sehr wahrscheinlich hier noch folgen.

Bis dahin heißt es allerdings erst noch abwarten, geduldig bleiben, Musik zu Hause genießen und bei Bedarf neuen Stoff beim lokalen Plattenhänder oder direkt beim bevorzugten Label zu bestellen.

Timo Schakau

Gast-Rezensent (Info) (Review 3623x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Broke
  • Mad World
  • Burn Baby
  • Vesper
  • Sheila´s Song
  • The Seed
  • Damage
  • Fear Of Night
  • SO Adfraid
  • Venus Beach
  • Entity
  • Using Your Guns

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Dieter Sigrist
gepostet am: 20.04.2020

Vielen Dank für das "Ausgraben" dieses wunderbaren Albums, Timo! Ich habe allerdings bloss die CD - wie prächtig aber muss dieses Werk ab Vinyl tönen!
Und bitte ja keine Zurückhaltung bei der Bewertung: 13 Punkte erachte ich als das Minimum.
Timo
gepostet am: 24.04.2020

Hallo Dieter. Sehr gerne!
Bzgl. des Klangs der Platte zitiere ich mal Dennis Drögemüller von der Visions: "Die Vinyl-Erstauflage nähert sich der Liveband Mother Tongue nun zumindest dezent an. Die beiden Platten klingen etwas transparenter und raumgreifender, wenngleich sie das Medium in Sachen Dynamik und Volumen nicht voll ausreizen; eventuell wurde mangels Alternativen einfach das CD-Master angepasst."
Eine Bewertung eines Reissues nehme ich grundsätzlich nicht vor. Aber ich gebe Dir recht; das Gesamtwerk hat definitiv eine sehr hohe Punktzahl gegeben.
Und vielleicht folgen ja jetzt auch Streetlight und Ghost Note als Vinyl-Reissue. Das könnte ich nochmal bei Noisolution erfragen... :)
Grüße, Timo
Timo
gepostet am: 24.04.2020

... streiche "gegeben" und ersetze es durch "verdient". Hab den Satz nicht vollständig geändert.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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