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Xysma: No Place Like Alone (Review)

Artist:

Xysma

Xysma: No Place Like Alone
Album:

No Place Like Alone

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Death´n´Roll und mehr

Label: Svart / Membran
Spieldauer: 38:45
Erschienen: 24.03.2023
Website: [Link]

XYSMA gehörten zu den ersten finnischen Grindcore-Bands, doch ihre eigentliche Leistung bestand in ständiger Überschreitung von Genre-Grenzen - einem Bruch mit Konventionen, der ihnen rasch den Ruf einer Kultband einhandelte. Zuletzt wurde mit klassischem Hardrock und allenfalls marginalen Death Metal-Elementen jongliert, wobei man sich nicht einmal zu schade für poppige Wendungen war. Der Einfluss der Gruppe auf die heute als exzentrisch bekannte Gitarrenmusik finnischer Herkunft wird allenfalls von der Bedeutung der Crossover-Weltmeister Waltari übertroffen.

"First & Magical" (1993) und "Deluxe" (1994) nahmen unterdessen gemeinsam mit Entombeds "Wolverine Blues" (ebenfals 1993) den Death´n´Roll vorweg , das fünfte und bislang letzte Album "Girl On The Beach" (1998) scheint rückblickend der Ausgangspunkt für das nun erscheinende Comeback "No Place Like Alone" gewesen zu sein. Das ist insofern plausibel, als mit Drummer Teppo und Sänger Jani zwei Gründungsmitglieder das Zepter schwingen, während der vor 25 Jahren hinzugestoßene Gitarrist Olli und der seit 1992 dazugehörende Bassist Kalle die Besetzung zusammen mit dem seit 2019 dazugehörenden Keyboarder Janne ergänzen. Ur-Gitarrist Toni Christian Stranius (auch Disgrace) starb 2006 an einem Herzinfarkt.

Die alten Musiker haben ihre Instrumente zwischenzeitlich kaum abgelegt und firmieren mit Unterbrechungen seit 2011 wieder unter dem Namen XYSMA, weshalb sie sich bei der logischen Fortschreibung ihrer Historie spielerisch souverän und stilistisch verschroben wie ehedem zeigen. Der hereinplatzende Opener ´Well Seasoning´ (schon im Oktober 2022 als Single herausgekommen) und das ausladende ´Earthrise´ sind originelle und durch den Einsatz spaciger Synthesizer entsprechend volltönende Rotz-Rocker mit catchy Melodien, die oft von Muurinen mit seinem kurioserweise an den jungen Udo Dirkschneider bei Accept erinnern.

´Mr. Fulltrade´ wirkt abgesehen von ein paar wirren Soundeffekten wie eine Mischung aus Danzig und Glam, wohingegen ´Rowdy Barrel´ beinahe als Pop Punk-Verballhornung von Motörheads ´Ace Of Spades´ durchginge. ´Sigh For Sore Mind´ entpuppt sich speziell wegen der schmatzenden Orgel als pure Retro-Abfahrt, ehe das Finale ´Encounter At Dawn´ als zweite Nummer nach dem abwechselnd säuselnden und blubbernden ´Midnight Call´ XYSMAs von jeher latenten Hang zum ursprünglichen New Wave widerspiegelt.

FAZIT: Willkommen zurück, XYSMA. Die verrückten Finnen haben nichts verlernt und wirken auf "No Place Like Alone" auch nicht krampfhaft crazy, sondern ballern eine ganze Latte von Querschlägern heraus, die sich auf Umwegen zu Ohrwürmern entwickeln. Wer eine Rückkehr zum Death Metal wollte, wird enttäuscht; wer sich subtil humorvollen Rock zwischen Lederjacke und glitzerndem Frack vorstellen kann, liegt hier hingegen goldrichtig.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 1500x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • 01] Well Seasoning
  • 02] Model
  • 03] Midnight Call
  • 04] Mr. Fulltrade
  • 05] Final Episode
  • 06] Earthrise
  • 07] Rowdy Barrel
  • 08] Sigh for Sore Mind
  • 09] Moose & Gutbucket
  • 10] Encounter at Dawn

Besetzung:

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