Quelle: Pexels

Wenn Videospiele bewertet werden, stehen meist Aspekte wie das Gameplay oder die Grafik im Vordergrund. Dem Soundtrack wird etwas weniger Beachtung geschenkt, und das, obwohl dieser essenziell für die Spielerfahrung ist. Musik und Sounds machen ein Game nicht nur realistischer, sondern beeinflussen auch unsere Emotionen maßgeblich. So kann ein starker Soundtrack die Immersion erhöhen und gleichzeitig für mehr Spannung, Spaß oder Mitgefühl sorgen. Jedes Spiel hat eigene Ansprüche, und so ist der perfekte Soundtrack eine individuelle Mischung, die für Sound Designer zur Herausforderung wird!

Unterschiedliche Aufgaben von Musik und Sound

In Spielen übernimmt der Soundtrack gleich mehrere Rollen. Zum einen wird damit eine Atmosphäre geschaffen, in der jede Szene anders wirken kann. Zum anderen können Musik und Geräusche die Aufmerksamkeit der Spieler lenken und sie sogar bei ihren Aufgaben unterstützen. Ein Gelegenheitsspiel, das für kurze Unterhaltung gedacht ist, wird oftmals mit fröhlicher Musik untermalt, die zu guter Laune beiträgt. Meist sind diese Spiele allerdings so konzipiert, dass sie auch ohne Sound auskommen. Das liegt daran, dass sie häufig unterwegs auf mobilen Geräten genutzt werden. 

Anders ist das bei komplexeren Spielgenres. Sie besitzen oftmals einen Soundtrack, der etwa die Konzentration fördern und das Eintauchen in die digitale Welt verbessern kann. Beste Strategiespiele für PC haben oftmals atmosphärische Klänge während des aktiven Spielens. Besondere Musikstücke erweitern die Spielerfahrung unterdessen beim Intro oder während der Cut-Scenes. Bestes Beispiel dafür ist der epische Soundtrack von Christopher Tin für Civilisation IV, der mit dem Royal Philharmonic Orchestra und dem Soweto Gospel Choir aufgenommen wurde. Der Theme-Song des Spiels wurde zum ersten Spielsoundtrack, der mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. 

 Quelle: Pexels

Der Soundtrack als Gameplay-Element

In einigen Games wird er Soundtrack sogar zum elementaren Bestandteil des Gameplays. Das kann man besonders bei Stealth-Spielen beobachten. Hier können kleinste Geräusche oder Veränderungen innerhalb der Musik ein Zeichen dafür sein, dass Gefahren im Anmarsch sind. Gegner lassen sich über das Knacken von Ästen oder das Rascheln von Blättern erkennen. Gleichzeitig müssen Spieler ihr Bestes geben, um selbst nicht durch Geräusche entdeckt zu werden. 

Ein anderes Beispiel für den Einsatz von Musik findet sich in rhythmischen Spielen wie Metal: Hellsinger. In diesem von Metal-Sounds begleiteten Shooter versuchen Spieler, im Beat der Musik zu schießen, um so mehr Punkte zu sammeln. Gelingt dieses Unterfangen, so wird die Musik immer schneller und das Gameplay dadurch immer kniffliger. Der geniale Soundtrack des Spiels wurde von dem Komponisten-Duo Two Feathers erschaffen. Für die Vocals wurden berühmte Künstler wie Serj Tankian von System of a Down, Mikael Stanne von Dark Tranquility und Alissa White-Gluz von Arch Enemy angeheuert. 

Einige Spiele bieten außerdem die Möglichkeit, den Soundtrack selbstständig zu verändern. So können Spieler in den Ablegern der GTA-Reihe während des Autofahrens einfach den Radiosender umschalten und damit verschiedenste Songs und Radioshows anhören. Und auch im Rennspiel Forza Horizon sind Radiostationen ein spannendes Element, das den Spielspaß erhöhen kann.

Der Soundtrack eines Spiels kann viele verschiedene Aufgaben übernehmen. Manchmal sorgt er einfach nur für die gewünschte Stimmung, oftmals wird durch den Sound allerdings auch die Immersion gesteigert. Einige Game Designer nutzen den Soundtrack sogar als Element, welches das Gameplay mitgestaltet.