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Interview mit Regal Worm (10.03.2013)

Regal Worm

Jarrod Gosling stand uns Rede und Antwort über den "königlichen Wurm". Seht zu, dass ihr auch seine andere Fabelcombo HENRY FOOL antestet ...

Porträtiere dich zunächst einmal selbst.

Ich wurde in einer von der Stahlindustrie geprägten Stadt zehn Meilen nordwestlich von Sheffield geboren. Meine frühsten musikalischen Erlebenisse belaufen sich auf die Kassetten meines alten Herrn, der PINK FLOYD, MIKE OLDFIELD und GENESIS schätzte, nicht zu vergessen auch die Charts der Siebziger. Zu Beginn der Achtziger stand ich kurz auf die Protagonisten des Two Tone, als THE SPECIALS, THE SELECTER, MADNESS und so weiter. Erst danach fand ich über einen Freund zu DEEP PURPLE und RAINBOW, woraufhin mich die Hardrock-Szene stark in Beschlag nahm. LED ZEPPELIN, URIAH HEEP, SCORPIONS, BLACK SABBATH, IRON MAIDEN, MERCYFUL FATE und METALLICA kamen hinzu, bis ich irgendwann meine erste eigene Band aus der Taufe hob. Wir probten sehr oft, fanden aber einfach keinen gescheiten Sänger. Ich spielte zunächst Bass, bis ich das Keyboard für mich entdeckte und mir die Indie beziehungsweise Techno-Szene erschloss. Das muss so um 1990 gewesen sein.
Damals lernte ich auch Dean kennen, mit dem ich zusammen bei I, MONSTER Musik mache. Wir begeisterten uns beide für Elektronik, wie sie vor allem vom Sheffielder Label Warp verlegt wurde. Ich baute mir ein Heimstudio auf: Atari ST, Cubase, Akai- und Roland-Sampler sowie eine Reihe Synthesizer. Wir zwei nahmen sehr viel Electro-Stoff auf während jener Zeit, langweilten uns aber zusehends damit und schwenkten schließlich auf echte Instrumente und richtige Songs um, was in unserer Hit-Single "Daydream In Blue" 2001 führte. Schon während der Neunziger war meine Liebe zum klassischen Prog wieder aufgeflammt, und jetzt deckte ich mich mit sehr vielen neuen wie alten Scheiben aus dem Genre ein. Dies beeinflusste wiederum meinen eigenen Sound, zumal ich mir ein Mellotron M400, eine Hammondorgel mit Leslie sowie ein Fender Rhodes und mehrere andere Vintage-Instrumente zulegte, die sich bei I, MONSTER und SKYWATCHERS weiter auszahlen sollten, mehr noch natürlich jetzt bei REGAL WORM.
Als wir 2011 eine Pause einlegten, nutzte ich die Gelegenheit für ein klassisches Prog-Album und spannte Michael Ward dazu ein, einen profilierten Komponisten und Bläser, den ich schon seit 2008 kenne, als er für I, MONSTER im Studio war. Ich sah von vornherein Saxofon, Flöten und diverse andere Blasinstrumente für mein Projekt vor, weshalb er mir sehr gelegen kam.
Ich habe keine musikalische Ausbildung genossen, sondern einfach immer nur weitergemacht und dazugelernt. Mein Studio war sehr nützlich dabei, meine Ideen umzusetzen, und die Fertigkeiten als Produzent eignete ich mir durchs Probieren an, was im Laufe von 20 Jahren durchaus etwas wert geworden ist. Meine Einflüsse sind mehr oder weniger offensichtlich, also KING CRIMSON bis YES, aber ich versuche, originell zu klingen und mag es sehr eklektisch, weshalb man bestimmt auch HATFIELD & THE NORTH, Zappa und den Prog aus Québec, MAGMA sowie Mike Oldfield in meinen Stücken hört. Außerdem wünsche ich mir, dass die Hörer einen frischen Zugang zum Stoff in meiner Musik wahrnehmen. Es ist eben kein Pastiche aus dem ganzen Kram der Siebziger.

Das war jetzt ziemlich erschöpfend, vielen Dank. Kommen wir zu deinen Texten, darüber hast du nämlich noch nicht gesprochen.

Da fange ich doch gleich mit "Apple Witch" an, das von einer Lady handelt, der ich den Garten zurechtmachte. Sie hatte eine Menge Apfelbäume und lebte allein, also was lag näher, als sie für eine Hexe zu halten? Auf "Confession" gehe ich nicht weiter ein, aber Lucy Hope aus Manchester hat darin den Gesang übernommen.

Jetzt ganz generell: ist "Use And Ornament" ein Konzeptalbum.

Nein, es gibt keinen thematischen roten Faden. Ein Konzeptalbum ist aber in der Mache - nein, eigentlich schon fertig und recht anders im Vergleich zum Debüt. Es wirkt songorientierter, ist aber immer noch schillernd bunt und vom Mellotron durchsetzt wie das erste. Ich plane bereits ein drittes, das sich mit Professor Van Helsings Kampf gegen Dracula befassen wird: "The Big D". Alles aber der Reihe nach ...

Gut, was kommt dann als nächstes?

Live spielen, doch dazu muss ich erste einmal Leute finden, die das Zeug auch umsetzen können. Wenn ihr jemanden kennt, lasst es mich wissen. Bis dahin ...

Könnte schwer werden, aber vielen Dank schon einmal für deine Zeit! 

Andreas Schiffmann (Info)
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