Die Franzosen CRYOXYD verneigen sich auf ihrem Debütalbum „This World We Live In…“ offensichtlich vor Chuck Schuldiner und DEATH, denn sowohl in Sachen Songwriting als auch in puncto Stimme lugt das amerikanische Vorbild zu jeder Zeit offensichtlich um die Ecke.

Dank der technischen Ausrichtung der Songs, die bisweilen auch keinen Hehl aus dem instrumentalen Können der Musiker machen („Effigy Of The Unknown“), lassen sich Alben wie „Symbolic“ oder „Spiritual Healing“ als naheliegende Referenzwerke für „This World We Live In…“ heranziehen.
Sind CRYOXYD also reine Kopisten?
Ja und nein.
Der genannte Einfluss von 'Evil Chuck' ist kaum zu überhören, aber auch andere technikaffine Genre-Vertreter wie CYNIC haben wohl auf die Musik auf „This World We Live In…“ abgefärbt.

Derweil verkommt das Album aber nicht zum bloßen Abziehbild, wenn auch die eigene Handschrift mit der Lupe gesucht werden muss. Aber sie ist da. In der Liebe zum Detail. In der durchdachten Herangehensweise, DEATH zu ehren, ohne die Musik plump zu kopieren.
Darüber hinaus sind die Musiker instrumental auf der Höhe und haben das 1x1 der späteren DEATH-Ära studiert. Ob das jetzt originell ist, darf natürlich hinterfragt werden, aber als liebevolle Hommage ist CRYOXYDs „This World We Live In…“ ein tadellos umgesetztes Werk technischen DEATH-Metals.

FAZIT: CRYOXYD schöpfen Kraft aus ihren Vorbildern und huldigen auf „This World We Live In…“ der Spätphase von DEATH auf charmant unverhohlene Weise. Die Frage nach der Originalität stellt sich natürlich, aber instrumental sind diese Franzosen absolut auf der Höhe der Zeit und tragen das Erbe von Chuck Schuldiner authentisch und nah am Original in die Jetzt-Zeit.