YUNGBLUD rockt die Mitsubishi Electric Halle Düsseldorf. Ein fulminantes Rock-Event voll positiverer Energie jenseits der ausgetretenen Pfade.

Erst vor ein paar Monaten war YUNGBLUD im Rahmen seiner „Life On Mars“ Tour in deutschen Landen zu sehen, am heutigen Abend steht Dominic Richard Harrison - so sein bürgerlicher Name – im Rahmen seiner „World Tour“ zwischen Flammenwerfern und Teenie-Hysterie sprunggewaltig auf der Bühne der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf. Doch der Reihe nach...

ARXX aus Brighton eröffnen den Abend

Der Abend wird eröffnet von ARXX, das sind zwei Musikerinnen aus Brighton, die nicht etwa den von QUEEN besungenen Brighton Rock spielen, sondern vielmehr alternativ angehauchten Bubblegum-Pop mit BLONDIE Ingredienzien zum Besten geben. Das Ganze wirkt auf der großen Bühne etwas improvisiert und klingt aufgrund der schmalen Instrumentierung (Gitarre und Schlagzeug + Backing Track) deutlich dünner als auf ihren bisherigen Veröffentlichungen. Hier sollten sich die Damen für Livekonzerte personell verstärken.

YUNGBLUDs High Octane Feuershow

Zum Glück verspricht die nachfolgende Show etwas mehr Action und diejenigen, die sich schon in der Umbaupause mit „YUNGBLUD“-Sprechchören warmgemacht haben, sollten hier auch nicht enttäuscht werden. Los geht es mit „21st Century Liability“ und Dauerfeuer der entlang der Bühne verteilten Flammenwerfer, die für eine zusätzliche Requisite des Hauptakteurs in Form einer Schweißerbrille sorgen. Das macht bereits optisch eine Menge her, der Sound ist zudem glasklar und trotz der permanenten Sprungeinlagen bleibt der Gesang perfekt und voluminös. Chapeau!

 Der Tanz auf der eigenen Beerdigung bleibt aufgeschoben

„The Funeral“ vom aktuellen Album sorgt im Anschluss für mächtig Alarm im Fanblock und stimmgewaltiges Mitsingen quer durch alle Altersgruppen, denn hier gibt es ein breit gefächertes Spektrum, das neben Teenies auch Eltern und Großeltern aufzubieten weiß. „Die For The Hype“ thematisiert Selbstreflexion und Selbstzweifel des Künstlers, der nach eigenen Angaben mehrfach versucht hat, sich selbst umzubringen, Selbstzweifel, die er glücklicherweise mittlerweile erfolgreich kompensiert zu haben scheint.

Der obligatorische Fan-Pick fällt an diesem Abend auf „Psychotic Kids“, gefolgt von „Anarchist“ und „Medication“, eine Abfolge, die man nicht besser hätte planen können.

Medizinischer Notfall während „Sweet Heroine“

Während „Sweet Heroine“ unterbricht YUNGBLUD die Show, da die Erstversorgung eines ohnmächtig gewordenen Fans Priorität genießt. Auch das ist vorbildlich und bei Events dieser Größenordnung durchaus nicht selbstverständlich. Dass der Song im Anschluss nochmals komplett neu gestartet wird, demonstriert, dass der Spruch „Love You All“, bei YUNGBLUD keine leere Worthülse bleibt. Großartig!

Zum krönenden Abschluss gibt es „Hope For The Underated Youth“, „The Boy In The Black Dress“ und als Rausschmeißer „Loner“, der den Konzertabend perfekt beschließt.

FAZIT: YUNGBLUD ziehen in der Mitsubishi Electric Halle eine Show der Extraklasse ab. Eine hochexplosive Angelegenheit, die Feuer, Musik und Artistik zu einem Gesamterlebnis verschmilzt, das in dieser Form nur von wenigen Künstlern abgeliefert werden kann und quer durch alle Generationen seine Anhänger gefunden hat, was sich der "Poster-Boy der Generation Z" stolz auf die Fahne schreiben darf.