Im Rahmen des Notodden Blues Festivals (Norwegen) fand vom 29. Juli bis zum 1. August die zweite europäische Blueskonferenz statt. Unter Federführung und auf Einladung der international tätigen Blues Foundation mit Sitz in Memphis, Tennessee, trafen sich 65 Delegierte aus ganz Europa, darunter Blues-Aktivisten aus Belgien, Österreich, Kroatien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Irland, England, Norwegen, Polen, Spanien, Schweden, der Schweiz und Deutschland. Ging es beim ersten Treffen dieser Art im vergangenen Jahr in Parma (Italien) und in weitaus kleinerem Umfang vorrangig darum, die europäischen Gegebenheiten zu sondieren, so hatten die Organisatoren diesmal ein klares Ziel vor Augen: Die Gründung einer europäischen Vereinigung.
Bei den Teilnehmern handelte es sich um Inhaber von Plattenfirmen und Konzert-Agenturen, Manager, Festival-Veranstalter, Radio-Moderatoren und Herausgeber von Blues-Magazinen. Jay Sieleman, Direktor der Blues Foundation, war eigens aus Memphis angereist, auch Paul Jones, Musiker und Radiomoderator bei der BBC in England, nahm an der Konferenz teil. "Das Treffen war sehr inspirierend", freute sich Thomas Ruf, der Inhaber der gleichnamigen deutschen Plattenfirma ist bereits innerhalb der Blues Foundation an verantwortlicher Stelle tätig und darf als Motor des europäischen Netzwerk-Gedankens bezeichnet werden. Ziel ist es, so wurde in Notodden beschlossen, 2010 die "European Blues Union" ins Leben zu rufen. In verschiedenen Arbeitsgruppen sollen zunächst Konzepte und mögliche Strukturen hinsichtlich Marketing, Finanzierung, Organisation etc. erarbeitet werden. "Als ich nach Abschluss des Treffens sah, dass 16 Leute aus zehn verschiedenen europäischen Ländern in den verschiedenen Arbeitsgruppen zusammensaßen, war mir klar, dass wir etwas ganz Großes auf den Weg gebracht haben", so Thomas Ruf.
Als Mission hat sich die European Blues Union auf die Fahnen geschrieben, der europäischen Szene ein Profil zu verschaffen und sie zu unterstützen. Unter der Internet-Adresse www.bluesyou.com (Anfang August 2009 noch nicht aktiv) sollen Informationen aus den verschiedenen Ländern zusammengetragen werden, um eine Vernetzung der einzelnen Interessengruppen zu ermöglichen. Letzteres wurde bereits beim ersten Treffen im vergangenen Jahr beschlossen, doch die Internetpräsenz konnte mangels Geld bislang nicht umgesetzt werden. Die Finanzierung wollen nun die Teilnehmer der Notodden-Konferenz übernehmen. Mit seinem engeren Mitarbeiterkreis wird sich Thomas Ruf bis Jahresende darauf verständigen, in welchem Land 2010 die dritte Konferenz zur Gründung der European Blues Union stattfinden soll. (Dirk Föhrs)
Quelle: www.bluesnews.de
(Steve Braun)