Computerbastelei in Garage und Wohnzimmer - daraus entstehen Weltkonzerne. Oder die DADJUGEND POLYFORM. Was einst als Soundtüftelei der beiden Cousins Enno Schmitt und Sebastian Birkelbach im verschlafenen fränkischen Kleinstädtchen Kulmbach begann, ist seit 2008 - verstärkt durch den Gitarristen Holger Bär und Lena Plaß am Synthie zu einer "richtigen" Band herangereift.
Die Kleinstadtidylle hat man hinter sich gelassen, lediglich die Texte der Songs (Small Town Gossip, Localism Leeds) zeugen noch von der "Vergangenheit", die man ja sowieso am besten in Songs aufarbeiten kann. Die Band lebt inzwischen über ganz Deutschland verstreut (München, Nürnberg, Berlin). Und auch soundtechnisch wurden neue Pfade bestritten. Den anfänglich dadaistischen Texten und anarchistischen Songstrukturen, z.B. zu hören in dem von der Frittenbude zitierten Track "Automatica" folgte ein Schwenk in den 80er-Wavepop, ohne die "alte Liebe" rosten zu lassen. Es ist schon ein bisschen wie bei "gesucht und gefunden", was sich natürlich auf der neuen Platte sehr schön widerspiegelt.
Denn egal, wie auch immer man die Eckpfeiler benennen mag, Post-Punk, Elektropunk, Wavepop..., was die Dadajugend aus den Zutaten macht, gewinnt zusehends an Format, schafft eine ganz eigene Atmosphäre und reißt dancefloor-like mit.
Das erste Album "Louis de Marsalle" erscheint nun beim Indielabel ADP Records. Benannt ist die LP nach dem expressionistischen Maler und Grafiker Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) bzw. seinem Pseudonym "Louis de Marsalle", unter dem er -in festem Glauben, dass trotz hoher Anerkennung seine Kunst in der Presse nicht genug Aufmerksamkeit fände- kurzerhand selbst Kritiken und Aufsätze zu seinen eigenen Werken schrieb.
Nach zwei EPs und einer Remixscheibe wurde es nun aber wirklich höchste Zeit für die erste LP der Dadajugend! 11 Songs, gemixt von Plemo, finden im Winter 2011 ihren Weg auf die "Louis de Marsalle" betitelte CD und stellen die ideale Schnittmenge der oben beschriebenen Dadajugend-Zutaten: Glam Wave meets energetischen Elektropoppunk.
DadaZwoNullEinsNull. One, Luv, Copy, Crack!
Man kann die Band auch live sehen:
14.01.11 Kassel – Ä.R.M.chen
15.01.11 Nürnberg – Muz Club @ Release-Party
21.01.11 Rostock – Zwischenbau*
26.01.11 Dresden – Scheune*
27.01.11 Leipzig – SWEAT*
28.01.11 Döbeln – Café Courage*
* plus I´m not a Band
(Andreas Schulz)
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