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Malice In Wonderland: Malice In Wonderland (Review)

Artist:

Malice In Wonderland

Malice In Wonderland: Malice In Wonderland
Album:

Malice In Wonderland

Medium: CD
Stil:

Gothic Rock

Label: Karisma/Twilight
Spieldauer: 50:47
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Nach Wig Wam war klar, dass man Bands aus deren Heimatland ebenso den Glam-Stempel zwecks Kuchenstück-Raub aufdrücken würde. Glücklicherweise sind Malice In Wonderland nicht allzu komödienhafter Überzeichnung der Achtziger verfallen; auch gibt es die Gruppe im demostatus schon seit den späten Neunzigern. Da sie erst jetzt auf den Plan treten, könnte man dem Label Trittbrettfahrerei vorwerfen und dem Gespann selbst mangelnde Qualität, die nun durch Profitversprechen an die Oberfläche gespült wurde. Sei es wie es will – statt späten Kiss und Mötley Crue stand hier eher der Plüsch-Goth der Dekade Pate. Abgesehen von der starken optischen Fixierung und den dämlichen Pseudonymen teilt man nur noch die Plastikemotionen mit der größten Sünde der damaligen härteren Rockmusik.

„Lucifer’s Town“: Der Bass achtelt sich durch die Strophen, Henneken schmachtet obenauf ohne das laszive Raunen seines finnischen Referenzkollegen, dafür aber mit erheblich weniger Ausdruck. Der abschließende Refrain kommt mit hintergründigen Chorstimmen – wohl arrangiert ist dies alles; mit nicht zu süßen Keyboards, songdienlichen Leads und kurzen Soli hat man die Musik der Zugänglichkeit wegen auf die Basis hinuntergebrochen. Obwohl: „Red Rose Suicide“ dauert fast sechs Minuten und variiert das Dynamikrezept deutlich Abwechslungsreicher als Him sind die Norweger, dafür aber nicht annähernd so hittig; an für sich sind auch gar nicht so weit von skandinavischem Pseudo-Metal entfernt – man denke an die ruhigen Momente von Stratovarius und Sonata Arctica, beziehungsweise generell To/Die/For. „In the End“ etwa wird nur von Piano, Stringflächen und Stimme getragen, könnte so auch in deren Kontext funktionieren. Klebrige Synthies und Frauenunterstützung streicheln die Ohren in „Perfect Drug“, machen das Lied jedoch nicht zu einer solchen.

Bevor man in Apathie zu fallen droht, birgt „Heartache Boulevard“ ein wenig Good-Time-Rock in sich, nicht zuletzt wegen Orgel, Solo aus der Kniekehle und Gang-Vocals.

Textlich führen die stylischen Knaben die Tradition fort, wahlweise berichtend vom Tod, Saufen und Sich-tot-saufen sowie der dekadenten Seite des Lebens und Vögelns. Äußerst harmlos, dies. Da das Comichafte fehlt und der Kompromiss zwischen Anbiederung und Anspruch (epische neun Minuten im Abschlusstrack!) versucht wird, bleibt der Erfolg sicherlich aus. Schade dass diese Musik aber kaum ohne diese Komponente funktioniert: oder greift der nach aufregender Musik Suchende nach dieser CD?

FAZIT: Die Melodien mögen zwar eingängig sein, aber nicht derart platt ins Gesicht springend; dies macht den Gummi etwas länger kaubar, und zu süß ist er anfangs auch nicht. Der künstliche Geschmack bleibt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3295x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Lucifer’s Town
  • Devil Dance
  • My Heart (Belongs To You)
  • Perfect Drug
  • In the End
  • Heartache Boulevard
  • Red Rose Suicide
  • Dancing With You
  • Nightclub, Sin & Decadence
  • I Love to Sin

Besetzung:

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