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Zero Hour: Specs Of Pictures Burnt Beyond (Review)

Artist:

Zero Hour

Zero Hour: Specs Of Pictures Burnt Beyond
Album:

Specs Of Pictures Burnt Beyond

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal

Label: Sensory/Alive
Spieldauer: 43:13
Erschienen: 2006
Website: [Link]

ZERO HOUR haben eine Art Morse-Code-Metal kultiviert, der sie vom Gros der Prog-Metal-Kaste abhebt, aber auch polarisiert. Manchem Hörer werden die Kalifornier auch mit ihrem neuen Album kalt und distanziert erscheinen, doch der erneute Sängerwechsel und schreiberisches Finetuning bringen dem Traditionsprogger den Sound der Combo zumindest ein wenig näher.

Quirlige, meist abwärtsgerichtete Melodiemotive durchziehen „Specs Of Pictures Burnt Beyond“. Deren hektischer Charakter bedingt zahlreiche Breaks und eine stark rhythmische Ausprägung des Materials. Mit Chris Salinas fügt sich nun ein Sänger in dieses Konzept, der den Stress-Faktor zwar mit Falsett-Anwandlungen und expressiven Melodien mittragen kann, aber ebenso für Ruhepunkte sorgt. So ergeht sich „Face The Fear“ nach heftigem Beginn über weite Strecken in cleanen Passagen mit Geoff-Tate-artiger Phrasierung im Gesangsbereich. Die Neun-Minuten-Nummer ist somit recht eingängig, bricht die Stille aber in den richtigen Momenten zu Gunsten des auf Spannungsauflösung ausgerichteten Arrangements. „The Falcon´s Cry“ ist ungleich sperriger; typisch für die Gruppe sind Troy Tiptons Bass-Kapriolen und das sich einem natürlichen Fluss verweigernde Riffing. Die Vocals schwanken zwischen Flüstern und hohen Schreien, begeistern aber im gedämpften Mittelteil in ungewöhnlich tiefen Registern, wobei die Verse jeweils mit abfallender Stimme statt stereotypem Power-Metal-Vibrato beendet werden. Auch hier löst sich der Track in –relativ gesehen- straightere Heaviness auf.

Instrumentale Zwischenspiele umrahmen die ausladenden, Haken schlagenden Stücke. Der Auflockerung gereicht das melancholisch gezupfte „Embrace“ vorzüglich, während die beiden nach der Gruppe selbst benannten Minuten an fünfter Stelle einen harten, virtuosen Ritt bestreiten, unterbrochen nur von flotten clean Pickings. Zwischen diesen beiden Polen ortet man den bei aller Komplexität vorantreibenden Titelsong in etwa auf einer Ebene mit Psychotic Waltz zu „Into The Everflow“-Zeiten, jedoch ohne ZERO HOUR einen vergleichbaren Emotionsreichtum gänzlich zuschreiben zu können. Ganz aus ihrer mathematischen Haut schlüpft das Quartett erst mit der Ballade „I Am Here“. Mir persönlich gefällt die Band am wenigsten in solchen Momenten, in denen sie mittleren Fates Warning oder anderen Konsens-Genrebands nacheifert. Der Albumabschnitt bekräftigt das bestehende Bild der Gruppe: Über neun Minuten erreichen sie bisweilen beachtliche Härte - wie Komplexitätsgrade und zerfransen so saubere Prog-Oberflächen – gelegentlich zu Lasten von Hooks und Einfühlsamkeit. ZERO HOUR hämmern ihre Striche und Punkte mit dem Gummiknüppel, alphabetisieren aber zunehmend allgemeinverständlich. Der Lernprozess im Songwriting gestaltet sich scheinbar gerade für Instrumentaltalente langsamer als das Akquirieren der Technik.

FAZIT: Weiterhin sind ZERO HOUR nichts für den Normalprogger, zeigen sich aber um Besserung und schlüssige Arrangements bemüht, was einige interessante Songwriting-Kniffe zu Tage fördert. Tech-Metal-Fans kommen auf ihre Kosten – der Rest erfreut sich an den gefühlvollen Momenten, die hauptsächlich der Sänger zu verantworten hat.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4891x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Face the Fear
  • The Falcon´s Cry
  • Embrace
  • Specs Of Pictures Burnt Beyond
  • Zero Hour
  • I Am Here
  • Evidence Of The Unseen

Besetzung:

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Interviews:
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