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Ankla: Steep Trails (Review)

Artist:

Ankla

Ankla: Steep Trails
Album:

Steep Trails

Medium: CD
Stil:

Modern Metal

Label: Bieler Bros/Rough Trade
Spieldauer: 49:00
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Celtic-Frost-Shirts in Kombination mit Hornbrillen auf Bandfotos opulent aufgemachter Digipacks schreien nach hippem Ami-Metal. ANKLA wurden von Bob Marlette gebügelt und mit einem gehörigen Sprüher Slipknot gestärkt. Neue Amerikanische Welle a la Shadows Fall ist dies also weniger, ebenso wie die angeblich prominenten lateinamerikanischen Einflüsse eher sekundär sind.

Brüll, brüll...ist ja schon gut, du bist ganz böse oder kehrst zumindest gerne eine solche Attitüde heraus. Spiritualität und Schimpfe haben gleichen Anteil an den Texten, die Ikaro Santana bellt. Nicht nur dies erinnert in „Step Ahead“ an prä-Greene-Sepultura oder Soulfly – die Riffs sind ähnlich neumetallisch und Hauptträger des Songmaterials. Allerdings zockt ex-Puya-Mann Ramon Ortiz auch das eine oder andere gekonnte Solo, und der Sound der Debütscheibe ist in seiner druckvollen Glätte auch nicht mit den rotzigen Sepultura vergleichbar. Teilweise klarer Gesang versenkt ANKLA (bedeutet Anker) tiefer im aktuellen Konsenstümpel der US-Härte. Die erwähnte halbherzige Miteinbeziehung der ethnischen Wurzeln der Bandmitglieder äußert sich immer, wenn alleine die als „latino-mäßig“ identifizierten Parts wie in „Deceit“ die Hookline im Aggro-Einerlei darstellen. „Suelta Del ANKLA“ wird einfach ein akustisches Outro ohne Zusammenhang angeklebt, und im zwischen Brutalität und Groove schwankenden „Your Grace Makes Me Sick“ tönen die Musiker leicht orientalisch.

Über kurze Hassbekundungen wie „Flush“, „Generacion Mutante“ oder den „Go!“-Thrasher „Still Alive“ täuschen differenziertere Spielereien nicht hinweg. Melodiöse Leadbass-Bridges und der ob seiner raren Präsenz fast redundante Perkussionist sind seltene Eingeständnisse der Gruppe: ANKLA kochen sich selbst auf allgemeingeschmackliches Niveau herunter, anstatt durchschimmerndes Können und Kreativität zur Eigenständigkeit zu erheben. Auch schwarzmetallisches Hämmern oder im heimischen Death Metal wildernde, zitternde Gitarrenriffs machen diese Gruppe nicht für herkömmliche Metaller interessant; den New-Metal-Freunden dürfte diese energiereiche Gleichförmigkeit hingegen gefallen. Überraschungen? – Fehlanzeige.

FAZIT: Mainstream-Metal höt sich heutzutage so an wie ANKLA: Die gewalttätige Haltung herauskehren, aber fein gestriegelt und technisch beschlagen sein; den Rebellen mit einem Auge auf Märkte schielend mimen und herkunftsbedingte Exotik als besonders individuell verkaufen. Prinzipiell professionelles Neumetall, protzig und prätentiös – Vergleiche auch: Ill Nino.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4614x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Intro – Sickening
  • Step Ahead
  • Deceit
  • Seasons Never Change
  • Generacion Mutante
  • Still Alive
  • Suelta El Ankla (Boqueion)
  • Your Grace Makes Me Sick
  • Glimpse
  • Flush
  • Scattered Existence
  • Steep Trails

Besetzung:

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