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Goddess Shiva: Goddess Shiva (Review)
Artist: | Goddess Shiva |
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Album: | Goddess Shiva |
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Medium: | CD | |
Stil: | Hardrock/Metal |
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Label: | Metal Heaven | |
Spieldauer: | 45:12 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Vorsicht! Was musikalisch so fernöstlich angehaucht im Intro beginnt, wird schnell mit gehöriger englischer Härte á la WHITESNAKE zunichte gemacht - oder, je nach Blickrichtung, qualitativ gesteigert. Außerdem trägt dieses Album, das mit einem indischen Cover aufwartet und „englische“ Musik beinhaltet, das eigentliche Prädikat „Made In Germany“ - was heutzutage auch nicht immer gleich auf gute Qualität hinweisen muss.
Hinter GODDESS SHIVA verbergen sich drei Schwaben, die zumindest musikalisch nicht das zu bieten haben, was man diesem kleinen Völkchen so alles nachsagt. Bereits 1977 gründeten der Bassist Mat Sinner und der Gitarrist Armin Sabol das dem Powerrock verschriebene und keinesfalls schwäbisch verschnarchte musikalische Projekt SHIVA, das bis 1980 verzweifelt und genauso erfolglos versuchte, musikalisch öffentliches Gehör und damit den entsprechenden Erfolg zu erlangen. Dabei halfen Support-Konzerte vor WHITESNAKE, COLOSSEUM II (mit Gary Moore) oder NINA HAGEN genauso wenig, wie die zwei vergeblichen Versuche, 1978 und 1980 ein Debut-Album zu veröffentlichen. Vier Jahre später mussten die Shivaner ihre Erfolglosigkeit akzeptieren und lösten sich auf, um im Alleingang weit erfolgreicher zu agieren.
Mat gründete daraufhin seine eigene Band SINNER, mit der er noch heute erfolgreich tourt und CDs veröffentlicht. Außerdem steigt er Mitte der 90-er Jahre gemeinsam mit dem Sänger RALF SCHEEPERS mit der extrem erfolgreichen Power Metal Band PRIMAL FEAR wie Phoenix aus der Asche. Armin dagegen konzentriert sich auf die Rolle eines Studio-Produzenten und -Gitarristen, der sich auf völlig andere musikalische Wege begibt und u.a. mit PETER SCHILLING „Major Tom“ zum Leben erweckt oder auf Alben von den FANTSTISCHEN VIER oder HAZEL O’CONNOR zu hören ist.
Nach einem Stuttgarter Benefizkonzert für die AIDS-Hilfe erinnert man sich 2004 an die alten Zeiten und beschließt die Wiedergeburt von SHIVA, allerdings nicht ohne Schlagzeuger, den man im ehemaligen ATROCITY- & LEAVES EYES-Drummer Martin Schmidt findet und als „GÖTTIN“ ;-) zu „GODDESS“ SHIVA holt.
Soweit so gut, doch was hat eine Band zu bieten, die aus Deutschland kommt und sich nach einer indischen Göttin benennt? Ich will es kurz machen: nicht allzuviel!
Die einzigen indischen Elemente der Musik sind das Intro und Outro, die dem Album einen insgesamt fast unpassenden, weil wenig typischen Rahmen verleihen. Oder würde heutzutage jemand auf die Idee kommen, seinen Van Gogh mit einem IKEA-Rahmen zu „verfeinern“, nur damit das Werk skandinavisch erscheint?
Der 2. Titel, der eigentlich zugleich der erste „richtige“ (typische) ist, macht es dem Hörer dann auch nicht besonders leicht, denn das „Laufen über Dornen“ verspürt man auch als Hörer, denn dieser rockige, nicht sonderlich gut produzierte Allerweltstitel enttäuscht und lässt nicht viel Gutes erwarten.
Zum Glück aber erfolgt in dem Moment, in welchem sich unsere deutschen Jungs in die „Gedankenwelt eines Mörders“ begeben, ein musikalischer Wandel und man hat den Eindruck, dass SHIVA nicht nur Vorband von WHITESNAKE war, sondern sich bei denen auch eine ganze Menge abgeschaut hat. Dieser Eindruck befällt einen beim Hören dieser CD allerdings des Öfteren, ganz besonders aber bei der ewig „Gleichen alten Stadt“, die wohl ihre musikalischen Bewohner sehr deutlich festlegt. Ganz ähnlich verhält sich dies dann auch bei der Feststellung, dass „Dies keine Liebe“ ist - was denn dann? Die Göttin Shiva ist durchschaubar, denn sie klingt kaum „neu“, dafür oft sehr traditionell „geklaut“. Selbst beim Instrumental „Ali Baba“ lässt sich nicht v(an)erHALEN, wer da Pate gestanden hat oder beim für mich interessantesten Titel „Gone With The Dough“ erfährt die Musik eine neue, stark bluesorientierte Facette, die aber trotzdem irgendwo zwischen GARY MOORE und TOM WAITS (Wirklich! Besonders beim gesungenen Intro!) liegt. Hinzu kommt noch, dass der Titel-Name sehr doppeldeutig erscheint - einerseits (hoffentlich): „Der (musikalische) Teig braucht noch ein wenig“ oder etwa andererseits (hoffentlich nicht): „Den Weg der Moneten einschlagen“.
Dem ganzen Album scheint ein großer Makel anzuhaften: es ist nicht live. Die Studio-Aufnahmen erschließen sich dem Hörer nicht so recht, es fehlt dieses Gefühl, welches einen bestimmt unweigerlich überkommt, wenn man die drei Jungs auf der Bühne erlebt. Auf dem Studio-Silberling klingt vieles nur nach Durchschnitt - und manchmal möchte man wie im herrlich rockenden Titel 11 rufen: „Hold On“!
FAZIT: Dem Power Metal der 70-er Jahre von Shiva wurde im neuen Jahrtausend die Göttlichkeit eingehaucht. Doch mit der Wiedergeburt von SHIVA zu GODDESS SHIVA bleibt zu hoffen, dass die drei musikalischen Schwaben mehr Power-Metal-Eigenständigkeit entwickeln, damit ihre Wieder- keine Tot-Geburt wird. Mit solchen Titeln wie „Gone With The Dough“ werdet ihr das schon backen, Jungs!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro - Heritage Of Shiva
- Walking On Thorns
- Mind Of A Killer
- This Ain´t Love
- Blues Intro - Gone With The Dough
- Barefoot And Naked
- Down On Luck
- Heat Of The Night
- Ali Baba
- Same Old City
- Hold On
- Red
- Outro - Heritage Of Shiva
- Bass - Mat Sinner
- Gesang - Matt Sinner & Armin Sabol
- Gitarre - Armin Sabol
- Schlagzeug - Martin Schmidt
- Goddess Shiva (2007) - 6/15 Punkten
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