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Unexpect: In A Flesh Aquarium (Review)

Artist:

Unexpect

Unexpect: In A Flesh Aquarium
Album:

In A Flesh Aquarium

Medium: CD
Stil:

Avantgarde / Progressive Metal

Label: Ascendance/Soulfood
Spieldauer: 60:37
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Wie gewisse kalifornischen Kollegen feiern die Kandier UNEXPECT auf diesem bereits letztes Jahr in ihrem Heimatland erschienenen Album den Stilwechsel in schwindelerregender Frequenz und mit dennoch nachfühlbaren Songs. Dabei steht nicht nur die hohe Spielkultur der Instrumentalisten, sondern auch der tolle mehrstimmige Gesang im Vordergrund.

Da mischen sich im Opener Slapbässe mit Violinen, wie sich der Klassik- und Extrem-Metal-Anteil insgesamt als höher erweist als bei Sleepytime Gorilla Museum. Prog bedeutet hier auch, Kunstlied- und Musical-artige Parts einzuflechten, die vom Gesang zwischen Gurren, Grollen und Schreien profitieren, der auch schon mal im Chor erklingt und so den Kollektivgedanken der Gruppe hervorkehrt. Rhythmisch reichen UNEXPECT vom Sprunghaften bis hin in Black-Metal-Bereiche. Ferner verarbeiten sie Jazzelemente mittels Piano und Walkingbass, wobei letzterer mit zunehmender Spielzeit durch diverse spielerische Extravaganzen auffällt. Seltener sind da schon Industrial-Gesten, jedoch prinzipiell ebenso möglich wie alles Andere im Soundkonzept der Gruppe. „Summoning Scenes“ ist ein schierer Ideenhort und würde anderen Bands zu einer Jahre überdauernden Diskographie gereichen. Wenige Weirdo-Truppen können allerdings auch motivierende und berührende Songs schreiben, was bei UNEXPECT jedoch definitiv gegeben ist. Die Pianomotive verzücken nicht selten („Desert Urbania“), und die Streicheranteile und Bläsereinlagen während „Megalomaniac Trees“ nehmen für die Canucks ein.

Viel Drama und Theatralik bietet das Fleischaquarium; die orgelnde Ruhe des kurzen „The Shiver“-Intros täuscht und ist die Oase vor dem zermürbend-hektischen Hauptteil des Tracks. Für Sackpfeifeneinsatz und rhythmische Mathematik sind sich die Musiker nicht zu schade. Nach dem chaotischen Ende des Rauskickers fragt man sich bloß, in welcher Parallelwelt diese Künstler leben. Ihr Erzeugnis erreicht den Hörer nicht über einfache Greifbarkeit. Die Textbedeutungen sind verklausuliert hinter der wirren Soundphilosophie, deren eingängige Komponenten und wirklich wiederkehrende Passagen – also eine wohlbedachte Struktur – letztlich die Verbindung herstellen.

FAZIT: UNEXPECT sind fürwahr unerwarteter Eklektizismus. Gekonnt dargeboten mit ungeheuerem musikalischen (Geschichts-)Verständnis, aufregend und jedwede Gefühlsregung andeutend. Pflichtscheibe für Oppositionsrocker!

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4947x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Chromatic Chimera
  • Feasting Fools
  • Desert Urbania
  • Summoning Scenes
  • Silence 01101070
  • Megalomaniac Trees
  • The Shiver: A Clown´s Mindtrap
  • The Shiver: Meet Me At The Carousel
  • The Shiver: Another Dissonant Chord
  • Psychic Jugglers

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Sascha [Musikreviews.de]
gepostet am: 15.06.2010

User-Wertung:
12 Punkte

Bin der Platte schon hinterher, seit ich sie 2009 live gesehen habe und ziemlich überrascht worden bin. Jetzt war's endlich so weit und stimme zu - herausragende Platte mit berauschender Unvorhersehbarkeit. Flutscht mir noch mal deutlich besser als Sleepytime Gorilla Museum. Ebenso allerdings wie bei SGM bremst meine totale Euphorie allerdings so eine Art prätentiöser Unterton, wenn Unexpect die Erwartungsbruchpaletten stapelt. Aber auch dieser Punkt fällt weniger stark ins Gewicht als bei SGM, weil hier und da tatsächlich auch mal die Fähigkeit aufblitzt, Songs im herkömmlichen Sinne schreiben zu können - wenn man denn wollte.
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 16.08.2011

...und im Oktober kommt 'ne neue Scheibe! :)
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 16.08.2011

...und im Oktober kommt 'ne neue Scheibe! :)
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 19.08.2011

User-Wertung:
13 Punkte

Zu der ich kommende Woche ein Review verfassen werde. *g*
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