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Days Between Stations: Days Between Stations (Review)
Artist: | Days Between Stations |
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Album: | Days Between Stations |
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Medium: | CD | |
Stil: | Instrumental / Art Rock / Progressive Rock |
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Label: | Bright Orange Records | |
Spieldauer: | 56:19 | |
Erschienen: | 10.10.2007 | |
Website: | [Link] |
Herrlich ist es, wenn ein paar unbekannte Gesichter etwas Wunderbares erzeugen und deutlich machen, wie wenig man doch letzten Endes die ach so großen Namen bekannter Szenegrößen benötigt. Sicherlich haben die „Großen“ wichtige Beiträge zur Entwicklung gewisser Musikstile verfasst, aber mittlerweile ist die Musiklandschaft derart fein ziseliert zerklüftet, dass sich in jeder Fuge und jedem Winkel der Welt Schätze verbergen, die Qualität atmen.
DAYS BETWEEN STATIONS haben mit ihrem Debüt Großes geleistet und liefern eine in Töne gegossene Studie von Atmosphäre und nachdenklicher, tränenfreier Melancholie ab, die klar ihre Inspiration in Bands von PINK FLOYD über SIGUR RÓS bis TANGERINE DREAM gefunden hat, aber dennoch eigenständig klingt und handwerklich über jeden Zweifel erhaben ist.
Der über dreizehn Minuten lange Opener „Requiem For The Living“ sollte jeden Zweifler schnellstens überzeugen: Zurückhaltende Streicher schweben in der Luft und klagender, unartikulierter Klagegesang wird von warmen Pianopassagen getragen, die mit melancholischen, sirenenhaften Keyboards verschmelzen. Dabei erreicht dieses Stück eine epische Soundtrackhaftigkeit, die nicht einen Millimeter klebrigen Bombast aufschichtet, sondern am Introvertierten haften bleibt. Der Übergang zu pulsenden Bässen und sphärischen Effekten gelingt schlüssig, das Durchbrechen von Abendsonnenstrahlen durch ein floydiges Gitarrensolo und einen relaxten Rhythmus ebenfalls. Ohne Worte erzählen DAYS BETWEEN STATIONS eine Geschichte – und genau das muss Instrumentalmusik auch leisten.
Im weiteren Albumverlauf wird Atmosphäre weiterhin groß geschrieben, dabei laufen diese Kalifornier aber nicht Gefahr, sich selbst der Monotonie zu opfern. DAYS BETWEEN STATIONS erschaffen einen Mikrokosmos an Stimmungen, die von elegischen Gitarrensoli, geisterhaften Synths und vereinzelt eingesetzten Sprachsamples erzeugt werden. Dabei rutschen die Damen und Herren auch in elektronische und wavige Gefilde ab und meistern auch diese Stilkehre mit einer beneidenswerten Leichtigkeit. Und wenn dann beim über zwanzigminütigen Abschlusstrack die Zeit wie im Fluge vergeht und jazzige Blechbläser hoch emotionale Klangtupfer in dieses Klangegemälde einfügen, scheint sicher: DAYS BETWEEN STATIONS stechen einen Großteil ihrer instrumentalen Konkurrenz locker aus.
FAZIT: Ohne mit technischen Kabinettstückchen an den Instrumenten anzugeben, erzeugt diese Band ein hochklassiges Instrumentalwerk, das sich verschiedenster Einflüsse bedient und dabei doch eigenständig klingt. Empfehlenswert für jeden, der gern in atmosphärischen Klangwelten schwelgt und trotz Stilvielfalt einen homogenen Gesamteindruck zu schätzen weiß.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Requiem For The Living
- Either/Or
- Intermission 1
- How To Seduce A Ghost
- Radio Song
- Intermission 2
- Laudanum
- Bass - Oscar Fuentes, Vivi Rama
- Gesang - Jeffrey Samzadeh, Hollie, Marjorie Fuentes
- Gitarre - Sepano Samzadeh, Jeremy Castillo
- Keys - Sepano Samzadeh, Oscar Fuentes
- Schlagzeug - Jon Mattox
- Sonstige - Sean Erick (Trompete), Jason Hemmens (Saxophon), Kevin Williams (Posaune)
- Days Between Stations (2007) - 11/15 Punkten
- In Extremis (2013) - 10/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
MJJ
gepostet am: 26.03.2010 User-Wertung: 15 Punkte |
Sehr gute Kritik - für mich eines meiner allerliebsten Alben im Plattenschrank. Die Musik ist so vielschichtig und atmosphärisch, das man zu keiner Sekunde Gesang vermisst. Ein intimes Kleinod und hoffentlich nicht der letzte Streich der Beiden. |
Thomas
gepostet am: 27.08.2013 User-Wertung: 12 Punkte |
Kurzweiliges Album; die Impulsgeber hört man klar, wie z.B. Dark Side of the Moon; dennoch ganz eigenständig |
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 27.08.2013 |
Oh, danke fürs Erinnern. Werde ich heute Abend mal rauskramen aus dem Plattenschrank. |