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Mötley Crüe: Saints Of Los Angeles (Review)

Artist:

Mötley Crüe

Mötley Crüe: Saints Of Los Angeles
Album:

Saints Of Los Angeles

Medium: CD
Stil:

Glam Metal

Label: Eleven Seven Music
Spieldauer: 44:08
Erschienen: 27.06.2008
Website: [Link]

Die wilden Rocker aus der Nachbarschaft Hollywoods sind zurück! Und diesmal richtig. Die Band, zumindest Teile davon, hat es zwar trotz langer musikalischer Durststrecke über all die Jahre geschafft, im Gespräch zu bleiben, aber sicherlich nicht auf die Art, wie sich das der Fan gewünscht hat. Abgesehen vom Daueraufenthalt vor allem Tommy Lees in der Klatschpresse (und an anderen irdischen Orten), gab es von MÖTLEY CRÜE zuletzt nur noch aufgewärmte Kost, schließlich hat das letzte Studiowerk "New Tattoo" mittlerweile auch schon wieder acht Jahre auf dem Buckel. Und das war zwar bereits wieder ein annehmbarer Schritt in Richtung alter Klasse, aber doch noch nicht energisch und entschlossen genug, um von der Hardrockgemeinde wieder die volle Aufmerksamkeit zu erhaschen. Diese erfuhr hingegen im Szene-Zirkus und darüber hinaus schon wesentlich stärker die schlüpfrige, skandalschwangere Biografie "The Dirt", bei der ein Blick durchs Schlüsselloch der Bandgeschichte gewährt wurde - wie groß man den Wahrheitsgehalt dahinter auch immer halten mag. Bevor es nun in Kürze wohl zur Verfilmung des wahrlich kurzweiligen Schmökers kommt, steht jetzt also mit "Saints Of Los Angeles" erstmal die musikalische und textliche Umsetzung der wilden Musikererlebnisse an.

Man hat sich also wieder lieb und nachdem auch Schlagzeuger Tommy Lee nach vielem Hin- und Her wieder zur Mitarbeit bewegt werden konnte, geht es endlich wieder in der Originalbesetzung ans Werk (hoffen wir, dass es eine Weile hält...). Und das hat sich ausgezahlt, viel besser noch, als man erhoffen durfte. Alleine schon das Intro erinnert an jenes Album, mit dem die Erfolgsgeschichte der Crüe so richtig begann, also an "Shout At The Devil", und tatsächlich erweist sich "Saints Of Los Angeles" insgesamt nicht nur als perfekte Zeitreise in die Blütezeit des Glam- und Sleaze Metal, sondern bedeutet auch eine qualitative Rückkehr zu den großen Erfolgen der Band.

Gleich die ersten Songs verblasen mal kurz alles, was in den fast 20 letzten Jahren (oder konkret seit der "Dr. Feelgood") unter dem Namen MÖTLEY CRÜE veröffentlicht wurde. Sofort mit "Face Down In The Dirt" geht es in die Vollen, "What's It Gonna Take" (erinnert etwas an "Helter Skelter") und "Down At The Whisky" sind die nächsten Partykracher und erst recht der Titelsong groovt wie Hölle. Was noch dazukommt und sofort auffällt: Das Teil hat einen Bombensound. Alleine das Schlagzeug klingt richtig fett, dabei aber organisch und kein Stück nach Steckdose. Davon abgesehen zeigt Mr. Lee endlich mal wieder, dass er nicht nur Mr. Anderson (meinetwegen auch Ex-oder wieder oder was weiß ich), sondern auch eine ausgezeichneter Stöckchenschwinger ist. Da trifft es sich nur allzu gut, dass sich seine Mitstreiter ebenfalls in blendender Verfassung zeigen.

Bei aller Begeisterung finden sich zwischendurch aber auch ein paar schwächere Momente. "MF Of The Year" etwa ist trotz seines provokanten Titels und Refrains (MF steht für Motherfucker) musikalisch eher bieder und auch das anschließende "Animal In Me" ist reichlich träge und einschläfernd; der klare Loser der Platte, der schlecht platziert erstmal den Schwung nimmt. Zum Glück kommt das Erwachen dann aber unverzüglich. "Welcome To The Machine" zieht wieder das Tempo an, "Just Another Psycho" ist im Verbund mit dem Text ein fieser Swinger und bei "Chicks = Trouble" ist der Name Programm und die Bikini-Party steigt vor dem geistigen Auge. Das Abschluss-Trio kommt dann zwar nicht mehr ganz an die geballte Ohrwurmdichte der ersten Albumhälfte heran, braucht sich aber ebenfalls nicht vor dem Klassikerprogramm der erfolgreichsten Band aus der City Of Angels zu verstecken.

FAZIT: Bravo, die Herren! Keine Ahnung, was ihr neuerdings wieder im Drink habt, aber nehmt es weiter, auch wenn’s nicht schöner macht. MÖTLEY CRÜE blühen neu auf und haben ein Highlight der gerade erst durch Bands wie HARDCORE SUPERSTAR neu belebten Glam- und Poserszene abgeliefert - und damit war bei den lange Zeit angeschlagenen Skandalrockern nun wirklich nicht zu rechnen.

Lars Schuckar (Info) (Review 6197x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • L.A.M.F.
  • Face Down In The Dirt
  • What's It Gonna Take
  • Down At The Whisky
  • Saints Of Los Angeles
  • MF Of The Year
  • Animal In Me
  • Welcome To The Machine
  • Just Another Psycho
  • Chicks = Trouble
  • This Ain't A Love Song
  • White Trash Circus
  • Goin' Out Swingin'

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
dr. o [musikreviews.de]
gepostet am: 20.02.2011

User-Wertung:
12 Punkte

Hammerscheibe, die allen jungen Musikanten zeigt, wo der Hammer hängt. Überraschung!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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