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Echoes Of Eternity: As Shadows Burn (Review)

Artist:

Echoes Of Eternity

Echoes Of Eternity: As Shadows Burn
Album:

As Shadows Burn

Medium: CD
Stil:

Melodic Progressive Metal

Label: Massacre Records
Spieldauer: 39:55
Erschienen: 25.09.2009
Website: [Link]

Zum Glück ist auch im Heavy Metal nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick erscheint, und man kann man nicht immer vom Geschlecht eines Interpreten auf den Musikstil schließen. ECHOES OF ETERNITY können zwar mit Francine Boucher eine Frau am Mikrofon vorweisen, haben ansonsten aber wenig mit den meisten der sogenannten “female-fronted” Gruppen gemeinsam. Stattdessen fährt die Band aus Kalifornien ein recht heftiges Brett, sehr Riff-lastig und auch gerne mal ein wenig verfrickelt. Gerade die Gitarrenarbeit erinnert immer wieder an ICED EARTH, allerdings geht man etwas wilder und verspielter zu Werke als Jon Schaffer heutzutage. Technischer Thrash, progressiver US-Metal, düstere Atmosphäre, sogar einige Black-Metal-Riffs und Blastbeats gibt es zu hören, und auch Chuck Schuldiner (DEATH) hat seine Spuren hinterlassen.

Für den melodischen Ausgleich sorgt Sänger Francine Boucher mit angenehm natürlicher Stimme. Es gibt also weder aggressives Gebrüll (wie man es vielleicht anhand der Musik erwarten würde), noch einen hohen Opernsopran oder liebliches Gesäusel zu hören. Stattdessen setzen ECHOES OF ETERNITY auf sehr melodischen Gesang, meist in mittleren Lagen, der stellenweise fast wie eine kraftvolle Metal-Version von Candice Night klingt. Genau wie die Sängerin von BLACKMORE’S NIGHT verwendet Francine Boucher oft mystisch angehauchte Melodielinien und klingt durchweg sehr angenehm, ohne jedoch in harmloses Geträller zu verfallen. Zudem hat sie den Vorteil, mit ihrer weiblichen Stimme ohne Anstrengung oder Gekreische einen großen Tonumfang abdecken zu können. Dies resultiert in schön ausgearbeiteten Melodiebögen, die im Gegensatz zu vielen anderen Bands wirklich sorgfältig komponiert wirken. Was einerseits gar nicht so einfach gewesen sein dürfte, bei all den verspielten und heftigen Riffs, welche die Band vorgibt, andererseits aber gerade für die nötige Balance und Eigenständigkeit sorgt. Scheinbar über der Musik schwebende Gesangslinien ergänzen sich mit den darunterliegenden, furiosen Gitarrenattacken zu einem einzigartigen Stil.

Aufgrund der musikalischen Vorlage wirken einige Nummern trotz schöner Melodien zunächst etwas sperrig. So zünden nicht alle Songs so schnell wie der grandiose, sehr eingängige Opener “Ten Of Swords”. Nach und nach offenbaren jedoch auch Tracks wie „Veiled Horizon“, „The Scarlet Embrace“ oder „Descent Of A Blackened Soul“ ihr heimliches Hitpotential. Immer dann, wenn die Band nicht permanent Gas gibt, sondern heftige Riffs mit gemäßigten und schleppenden Passagen abwechselt oder zwischendurch herrliche Gitarrenharmonien einstreut, wirken ECHOES OF ETERNITY zugänglicher, ohne jedoch an Tiefgang zu verlieren. Dazu gibt es, auch nach zahllosen Durchläufen, immer noch zu viele Details zu entdecken. Wenn jedoch ein Song von vorne bis hinten durchgeknüppelt wird, wie etwa der fast lupenreine Black Metal in „Twilight Fires“, klingt dies in Kombination mit der weiblichen Stimme zwar immer noch faszinierend, wirkt kompositorisch allerdings nicht ganz ausgereift. Und das abschließende Instrumental „Funeral In The Sky“ funktioniert zwar auch ohne Gesang, wirkt jedoch im Albumkontext (und anhand der recht knappen Spielzeit) wie ein Zugeständnis: Als wolle man noch einmal verdeutlichen, dass man trotz vordergründig „schöner“ Vocals nicht mit anderen „female-fronted“ Gruppen vergleichbar ist. Das wäre nicht nötig gewesen, trotzdem ist es erstaunlich, welche Atmosphäre die Band alleine durch ihre tolle Gitarrenarbeit erzeugen kann.

FAZIT: Wer seinen Metal gerne ein wenig verzwickt, technisch und Riff-lastig mag, gleichzeitig aber auch schönen Gesang und Melodien zu schätzen weiß, der bekommt mit “As Shadows Burn” die fast perfekte Kombination. Diese klingt ungewöhnlich und eigenständig, vor allem aber wirklich packend und mitreißend. Wenn ECHOES OF ETERNITY in Zukunft ab und zu noch etwas songorientierter zu Werke gehen, darf man großartige Leistungen erwarten. Dies sollte aber niemand davon abhalten, schon jetzt das sehr starke “As Shadows Burn” zu erwerben.

Daniel Fischer (Info) (Review 5533x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Ten Of Swords
  • Veiled Horizon
  • Memories Of Blood And Gold
  • The Scarlet Embrace
  • Descent Of A Blackened Soul
  • Twilight Fires
  • Buried Beneath A Thousand Dreams
  • Letalis Deus
  • Funeral In The Sky

Besetzung:

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