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Muscle Snog: Mind Shop (Review)

Artist:

Muscle Snog

Muscle Snog: Mind Shop
Album:

Mind Shop

Medium: CD
Stil:

Noise Rock / Experimental

Label: Maybe Mars Records
Spieldauer: 38:55
Erschienen: 01.08.2009
Website: [Link]

Diese Rezension ist Teil unseres China-Specials. In den nächsten Monaten werden wir Euch haufenweise Bands aus dem fernen Osten präsentieren, die bei uns in Deutschland noch niemand kennt. Am Ende erwartet euch ein großes Feature über die chinesische Rock- und Metal-Szene, das wir mit dem einen oder anderen Interview ergänzen werden.

MUSCLE SNOG kommen aus Shanghai und experimentieren ähnlich eklektisch am Rande des Ungenießbaren wie - um im asiatischen Kulturkreis zu bleiben - Black Panda, Boris (ohne Hardcore und Metal) oder Krautikone Damo Suzuki. Dabei orientieren sich diese jungen Künstler jedoch durchweg am Alternative-Sound des Westens und hätten einem Label wie einst Amphetamine Reptile gut zu Gesicht gestanden.

Das "Intro" leitet diesen ausgewiesenen Liebhaberstoff ein und ist auch nicht mehr als das, nämlich Geräusch. Danach geht es ans noisig Eingemachte: Sonic Youth oder die Pixies kommen in den Sinn, sobald "Fuzz Rabbit" und "Happy Dreamer on a Sad Bed" die Tapete zerkratzen. Die Gitarrenwand dahinter gibt auch schönen, aber bröckeligen Putz preis, den die Gruppe mit Wonne und unter dadaistischen Vokalkunststücken herausreißt. "Call It Pop Song", oder was? - Nicht wirklich, auch trotz des betörenden Lolitagesangs. Rhythmisch dreiviertelt man über die Tanzfläche, ehe der Walzer mit gebrochenen Knochen auf dem Parkett endet … hat durchaus etwas von Sleepytime Gorilla Museum. Eher massentauglich ist "The Reverse Cowgirl", das ein wenig an feisten Gitarrenpop à la Sugar erinnert.

Wären nicht die ständigen Lärm-Zwischenspiele, könnte man von einem geschlossenen Album bunter Kreativausbrüche sprechen - ja auch beim eruptiven "cat" oder dem unfertig wirkenden "Think and Shit". "The Boy With Burning Legs" ist als Kontrast ein Versuch am epischen Post Rock mit verlorenen Bläsern am Ende, welcher eine gewisse Tragik ausstrahlt - davon bitte mehr demnächst. Grundsätzlich hätten MUSCLE SNOG weit mehr aus ihrem beidgeschlechtlichen Gesang machen können und nicht so verschwenderisch mit ihren Ideen umgehen dürfen - dann wären packende Stücke herausgesprungen und weniger Fragmente mit fragmwürdigem Gehalt. Selbst das abschließende Beatles-Cover klingt unschlüssig, und das will bei einem Track der Fürsten des Songwritings etwas bedeuten.

FAZIT: MUSCLE SNOG orientieren sich an exzentrischen Lärmveranstaltern überwiegend amerikanischer Provenienz, wozu man die eigene Versponnenheit offenbar nicht noch zusätzlich benötigt. Wer einer furchtlosen Truppe beim Stilfinden zuhören will, sollte in diesen Reistopf hineinhorchen und wenig asiatisch Klingendes erwarten. Den Quirl hinterher abzuschlecken empfiehlt sich fürs Erste nur unter Vorbehalt, da die Lieder kein Langzeitarmona entfalten und eher als Momentaufnahmen zu sehen sind.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3500x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Intro
  • Fuzz Rabbit
  • Happy Dreamer on a Sad Bed
  • A Specimen of Chicken
  • Call It Pop Song
  • The Reverse Cowgirl
  • Cat
  • Think and Shit
  • The Boy With Burning Legs
  • A Day in Your Life

Besetzung:

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