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Block Hoggins: Block Hoggins (Review)
Artist: | Block Hoggins |
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Album: | Block Hoggins |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Hardcore/Metal |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 27:12 | |
Erschienen: | 2011 | |
Website: | [Link] |
Interessanter Mix, den das Berliner Quartett da aufs bierbesudelte Parkett legt: Metalcore. Okay, haha, schlechter Witz. Doch der Gedanke ist mitnichten abwegig: Während zahlreiche Truppen diesen Begriff während des vergangenen Jahrzehnts pervertierten, indem sie belanglose Göteborg-Gitarrendoppel mit etwas Alibi-Gebrüll, Neo Thrash, Breakdowns, Downbeats und schicken Katalogklamotten und – Achtung! - „Hardcore-Attitüde“ gepimpt hatten, gehen diese Jungs hier die Sache ganz anders an.
Rein musikalisch ist die ganze Chose nämlich deutlich kreativer. Was die Hardcore-Elemente angeht, so bedient man sich eher der rauen, punkigen Variante, gerne aber auch der verspielten, verdrehten, mit ungewöhnlichen Harmonien gespickten Sorte, und diesbezüglich reichen die Einflüsse zurück bis zu den grandiosen INTRICATE (kennt die überhaupt noch jemand, diese nordrhein-westfälische Band, die 1993 mit [va:l] einen totalen Brecher auf den Markt geschmissen hat?). Aber auch an NEUROSIS und Konsorten haben BLOCK HOGGINS einen Narren gefressen. In dieses Hartkern-Gestrüpp verwoben sind verschiedene Metal-Elemente, wobei neben dezenten Todesstahlsplittern, zäh-öligem Doom und gemäßigten Black-Metal-Versatzstücken hauptsächlich Thrash Metal eine Rolle spielt – gerne mal dessen sperrige Variante („In Distress“), genauso aber auch straight auf die Fontanelle.
Was die Band zusätzlich von vergleichbaren Vertretern abhebt, ist einerseits der raffinierte, parallele Einsatz zahlreicher atmosphärischer Akustikgitarren, andererseits Dennis‘ Stimme, die zwischen rabenschwarzem Waldscheißergekeife und Höhlenmenschen-Deathgrunts alterniert, aber auch gerne mal mit viel gelbgrünem Rotz Hass gen Boden speit. Inklusive Nikotin-, Dönerzwiebel- und Alkoholgeschmack. Ungefähr so: Blüärk!
Das aus (Ex-)Mitgliedern der Bands STORMBOW, CRACK WHORE SOCIETY, PUNK ROCKETS, FOU, AMOK VEDAR, KIMUSAWEA, SICK EATER und THE MEN OF HELL (vorher ZORN, wobei betont sei, dass es sich bei diesen ZORN um keine der bei den Metal Archives verzeichneten Bands handelt, sondern um eine Band aus der Rhein-Neckar-Gegend, die zwischen 1994 und 1997 eine Split mit ZELOT, eine 7“ namens „Heftig aufflammender Unwille“ und eine LP mit dem Titel „...denn alle Lust will Ewigkeit“ herausbrachte) bestehende Gespann hat durch seine zum Teil rund zwei Dekaden währende musikalische Vita natürlich viel einflussreiches Erbe in BLOCK HOGGINS‘ Musik getragen, dennoch ist das Resultat ein sechs Songs starkes Konglomerat, das mit Eigenständigkeit auftrumpfen kann. Das Songwriting kann ebenfalls einiges, und positiv erwähnt werden sollte auch der natürliche, dreckige und dennoch fette und transparente Sound, der ein wohltuendes Gegenstück zur Plastikschwemme der letzten Jahre ist.
FAZIT: Das Ding macht Spaß und stimuliert Gehirn, Nacken, Ellbogen und Beine gleichermaßen. Vielleicht ist das Minialbum etwas kurz geraten, aber ansonsten gibt es keinerlei Gründe für ernsthafte Kritik. BLOCK HOGGINS machen ihren Sechstracker übrigens für jedermann zugänglich – ihr könnt dieses Scheibchen ohne viel Tamtam direkt von der Bandhomepage auf die heimische Festplatte ziehen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Awakening
- You Cannot Stop Me
- Prophecy
- Into The Void
- Salvation
- In Distress
- Bass - Kai Mohr
- Gesang - Dennis Meyer
- Gitarre - Marcus Stotz
- Schlagzeug - Andy Frentzel-Beyme
- Block Hoggins (2011) - 11/15 Punkten
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