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Pantheist: Pantheist (Review)
Artist: | Pantheist |
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Album: | Pantheist |
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Medium: | CD | |
Stil: | Doom/Progressive |
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Label: | Grau | |
Spieldauer: | 56:01 | |
Erschienen: | 01.04.2011 | |
Website: | [Link] |
Nach elf Jahren Bandgeschichte wird‘s im Hause PANTHEIST Zeit für das Selbstbetitelte. Der letzte Kontakt des Rezensenten mit der Band stammt noch aus dem Jahre 2005, als die Band gerade „Amartia“ unter das Volk gebracht hatte. Der sakrale Funeral Doom, den die Band damals zu spielen pflegte, wartete mit einer haarsträubend intensiven Atmosphäre auf, dem musikalischen Equivalent zu einer granitenen Kathedrale, deren Türme sich in den schwarzen Himmel irgendeines Weltuntergangsszenarios bohrten.
Das nunmehr vierte Studioalbum der nach London emigrierten Belgier beschreitet stilistisch deutlich andere Pfade – und doch weht immer noch ein Hauch der alten PANTHEIST durch die sieben detailreich ausgearbeiteten Kompositionen. Der progressive Doom Rock des neuen Albums versprüht auch sechs Jahre nach „Amartia“ immer noch diese feierliche, ernsthafte und erhabene Atmosphäre, welche die frühen Werke der Band so reizvoll gemacht hatte. Von fiesen Sargdeckel-Growls haben sich PANTHEIST zwar nicht vollständig verabschiedet, doch melancholischer Klargesang übernimmt eine tragendere Rolle als noch vor Jahren. Das Quartett klingt mittlerweile wie eine dunklere Variante von ANATHEMA, ANTIMATTER und vielleicht auch NOCTE OBDUCTA, mit einem Hang zu episch-atmosphärischen Synthesizer-Teppichen. Zu Kopisten verkommt die Band aber keineswegs! Der progressive Ansatz zeigt eine Menge eigenen Charme: Mediterranes Akustikgitarrenspiel, verhaltene Blechbläser- und Hammondeinsätze, mitunter regelrecht spacige Keyboards, pechschwarze Drone-Ausflüge und schwermütiges Piano-Moll feiern zu keiner Zeit Karneval, sondern ein trauriges, aber selten verzweifeltes, Fest des Weltschmerzes. Die Art, wie PANTHEIST mit einfachen Mitteln Gänsehaut erzeugen können, zeigt das verhältnismäßig simple „Be Here“. Wie die Band hier diesen ungeheuer ergreifenden, regelrecht berückenden (sagt man das noch?) Refrain mit wahrer Könnerhand zur maximalen Wirkung bloß spartanisch einsetzt, das ist wunderschöne, musikalische Körperverletzung, wie man sie leider viel zu selten zu Ohren bekommt.
FAZIT: Das Vorgängeralbum „Journey Through Lands Unknown“ kann mangels Kenntnis desselben nicht vergleichend herangezogen werden. Im Vergleich zum sechs Jahre alten „Amartia“ hat die Band zwar einen klaren musikalischen Kurswechsel vollzogen, kann aber mit ihrem von Melancholie und Weltschmerz durchtränkten Doom Rock immer noch tief ergreifen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- One of these funerals
- Broken statue
- The storm
- Be here
- 4:59
- Brighter days
- Live through me
- Journey Through Lands Unknown (2008) - 7/15 Punkten
- Pantheist (2011) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Thoralf Koß [musikreviews.de]
gepostet am: 20.03.2011 |
Mensch Nils,
auf solche Formulierungen wie "wunderschöne "bedrückende" (Das sagt man noch so!), musikalische Körperverletzung muss man erst einmal kommen! Eine tolle Review, die mich auf eine Band aufmerksam gemacht hat, die ich bisher noch nicht kannte!!! |
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 21.03.2011 |
Thoralf!
Ich schrieb aber "beRÜckend" und nicht "bedRÜckend"! ;-) Freut mich, dass du neugierig geworden bist. :) |
Thoralf Koß (musikreviews.de)
gepostet am: 21.03.2011 |
Oh, Nils, da hat mal wieder mein Kleinhirn das Großhirn ausgetrickst.
Na ja, nach deiner Kritik, glaube ich, hätte auch ein "be(d)rückend" ganz gut gepasst! Meine Neugier bleibt natürlich! |