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Poppy Ackroyd: Escapement (Review)

Artist:

Poppy Ackroyd

Poppy Ackroyd: Escapement
Album:

Escapement

Medium: CD
Stil:

Ambient Experimental Beauty

Label: Denovali
Spieldauer: 31:31
Erschienen: 14.12.2012
Website: [Link]

POPPY ACKROYD stammt aus London, lebt und arbeitet derzeit in Edinburgh (zu hören an den schottischen Vögeln in den Field Recordings), ist Teil des HIDDEN ORCHESTRA und legt mit „Escapement“ ihr erstes Solo-Album vor. Solo im wahrsten Wortsinne, denn bis auf die Unterstützung Joe Achesons bei den erwähnten Feldaufnahmen hat ACKROYD „Escapement“ im Alleingang eingespielt und produziert. Das Mastering übernahm NILS FRAHM, selbst ja kein gänzlich unbekannter Musiker und Komponist.

POPPY ACKROYD spielt Violine und Klavier, besser, sie erforscht diese beiden Instrumente. So wird das Piano nicht nur als Tasteninstrument eingesetzt, sondern auch die Saiten, der Korpus und die Dämpfer mit ins Spiel einbezogen. ACKROYD streichelt, zupft, klopft und kratzt, entlockt beiden Instrumenten ungewohnte Klänge, die sich sanft entfalten, überlagern, aufnahmetechnisch zaubert ACKROYD ein Kammerorchester hervor.

Doch bei der experimentellen Klangerzeugung entsteht kein harscher Industrialsound, keine kakophonische Geräuschkulisse. POPPY ACKROYDs Musik ist Wehmut und Zartheit, filigrane Miniaturen von so graziler wie berauschender Schönheit. „Escapement“ erinnert an die freundlicheren instrumentalen Momente von JOHN CALEs, leider etwas untergegangenem, Meilenstein „Music For A New Society“. Dabei übertreibt ACKROYD es nicht mit dem Wohlklang, ihre Songs behalten immer eine asketische Eindringlichkeit, die verhindert, dass die Musik ins Elfenwunderland entschwebt.

So tänzelt sie mit Geschick und Gefühl durch moderne Kammermusik, verträumten Soundtrack zum eigenen Liebesfilm, präsentiert wie selbstverständlich Natursounds und Technik, pendelt feinnervig zwischen meditativer Melodienseligkeit und Minimal Music.

FAZIT: Hauptkritikpunkt ist die Kürze des Albums, mit einer Laufzeit von etwas mehr als einer halben Stunde. Man möchte POPPY ACKROYD vielleicht nicht für alle Ewigkeit folgen, aber auf dem Weg dorthin ist sie die ideale Reisebegleiterin. Wem „Escapement“ nicht zu Herzen geht, der hat keins. Oder wie Dichter es ausdrücken:

„Musik: Atem der Statuen. Vielleicht:
Stille der Bilder. Du Sprache wo Sprachen
enden. Du Zeit,
die senkrecht steht auf der Richtung vergehender Herzen.“

Jochen König (Info) (Review 3832x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Aliquot
  • Rain
  • Seven
  • Glass Sea
  • Lyre
  • Grounds
  • Mechanism

Besetzung:

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