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Frankie Miller: Live At Rockpalast (Review)

Artist:

Frankie Miller

Frankie Miller: Live At Rockpalast
Album:

Live At Rockpalast

Medium: DVD
Stil:

Soul / Blues / Rock

Label: MiG / Sony
Spieldauer: 191:49
Erschienen: 09.08.2013
Website: [Link]

Den vergessenen Helden des "weißen" Soul beehren MiG mit einer imposanten Rockpalast-Nabelschau, nämlich allen drei Auftritten des notorischen Erfolgsverweigerers (Pechvogels?) auf zwei DVDs FRANKIE MILLER hatte nie einen wirklichen Hit, und falls seine Songs für Furore sorgten, dann von anderen Künstlern interpretiert, seien es Joe Cocker, mit dem er häufig verglichen wurde, Etta James oder Ray Charles.

Der als denkwürdig geltende Loreley-Auftritt von 1982 nimmt eine gesamte DVD ein "Bad Case Of Loving You", "All Coming Down Tonight", "Down The Honky Tonk" und "Danger, Danger" stehen für die eher rockigen Vorlieben des Sängers, der sich im Lauf seiner Karriere Gedanken darüber machte, wegen seines einzigen verhältnismäßigen Hits "Darling" verkaufen zu müssen ... weshalb er ihn selten spielte.
"Angels With Dirty Faces" und "The Rock" sind leicht Country-lastige Ausreißer in den über die variierten Programmen des Barden, die Backing-Band wechselte er ähnlich häufig, was aber unerheblich war. Die ergreifende Ballade "To Dream The Dream" und das intensive "A Fool In Love" liegen Miller während der Konzerte sichtlich am Herzen, da er mit diesen Songs seine eindringlichste Performance abliefert. Das unaufgeregte "Ain't Got No Money" (auch schon von Bob Seger gecovert) kommt erstaunlich spät und diesmal im Verbund mit "The Fire Down Below".

Im Kölner WDR Studio L am 3. Juni 1976 wirkte er nebst Band verständlicherweise angenehm nahbar, weil die Atmosphäre eine intimere war. Schummriges wie Allen Toussaints "Brickyard Blues", "If You Need Me" von Wilson Pickett und "Sail Away" von Randy Newman steht den straighten Rockern gegenüber, wobei die Band kaum mehr dahermacht als beim Open Air. Die häufig ostinaten Kompositionen erzielen generell eine hypnotische Wirkung, allen voran "The Devil's Gun" "Standing On The Edge", "A Woman To Love". Bei den Wiesbadener Maifestspielen 1979 herrschte vermutlich die beste Stimmung, wie die Publikumsreaktionen zeigen, und auch die damalige Band des Schotten wirkt etwas agiler im Vergleich. Miller, der über die Jahre hinweg immer einmal wieder Hut auf der Bühne trug, packt neben seinen Standards in besonders kraftvollen Versionen noch "Papa Don't Know" und die Americana-Anwandlung "Ann Eliza Jane" aus, außerdem besonders viele Covers, nämlich John Lennons schmieriges "Cold Turkey" und das zum engumschlungenen Tanzen geeignete "When Something Is Wrong With My Baby" von Isaac Hayes und David Porter, das zuerst Sam & Dave interpretiert haben. Andy Frasers "Be Good To Yourself" eröffnete sowieso Millers damals aktuelle Scheibe "Full House", und Bob Marleys "Is This Love" erfährt eine überraschend straight achtelnde Ausdeutung, wohingegen Chuck Berrys "Little Queenie" und der obligatorische Rauswerfer von Jagger und Richard vorhersehbar anmuten. Dennoch gefällt dieser Gig am besten, aber das ist rein subjektiv und für Hardliner unerheblich, die diese in Bild und Ton der jeweiligen Entstehungszeit entsprechende Nachlese haben sollten.

FAZIT Die Auftritte ähneln einander in ihrer Dynamik, restrauriert wurde wie üblich bei dieser Reihe nichts, was es nicht zu restaurieren gab also heißt es im Fall der Doppel-DVD zu FRANKIE MILLERs Wirken beim Rockpalast wie bei allen anderen Veröffentlichungen dieser Art: What you hear and see is what you get. Hier ist es die Urgewalt des Rock verbunden mit dem Dringlichen und sexuell Aufgeladenen "schwarzer" amerikanischer Musik in einer Form, die heuer auf großen Bühnen nur noch in Ausnahmefällen anzutreffen ist. Wo bleibt der adäquate Nachwuchs?

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4283x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Ain´t Got No Money
  • Zap Zap
  • Be Good To Yourself
  • Fool In Love
  • All Coming Down Tonight
  • Angels With Dirty Faces
  • To Dream The Dream
  • Danger Danger
  • Standing On The Edge
  • The Jealous Kind
  • A Woman In Love
  • Down The Honky Tonk
  • Bad Case Of Loving You
  • Don´t Stop
  • Let´s Spend The Night Together
  • Drunken Nights In The City
  • Brickyard Blues
  • The Devil's Gun
  • It Takes A Lot To laugh, It Takes A Train To Cry
  • Sail Away
  • The Rock
  • Down the Honky Tonk
  • If You Need Me
  • A Fool In Love
  • Hand On the Lever
  • Ain't Got No Money
  • I'm Old Enough
  • A Fool In Love
  • Brickyard Blues
  • Papa Don't Know
  • When I'm Away From You
  • A Woman To Love
  • Cold Turkey
  • Ann Eliza Jane
  • Fallin' in Love
  • When Something Is Wrong With My Baby
  • Be Good to Yourself
  • Is This Love
  • Ain't Got No Money/the Fire Down Below
  • Down the Honky Tonk
  • Little Queenie
  • Let's Spend the Night Together

Besetzung:

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