Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Time Mage: Black Invocation (Review)

Artist:

Time Mage

Time Mage: Black Invocation
Album:

Black Invocation

Medium: CD
Stil:

Heavy Metal

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 58:30
Erschienen: 07.12.2012
Website: [Link]

Kaum zu glauben, aber dieses Projekt strebt allmählich seinen 20. Geburtstag an und genügt sich dabei gänzlich selbst. Ihre Musik gibt es für lau, und offengestanden möchte man sie weder allzu häufig hören noch dafür bezahlen.

Im Zusammenhang mit TIME MAGE fällt zuweilen der Begriff Avantgarde, womit man offensichtliche Unzulänglichkeiten in puncto Klang, Arrangement und Ausführung entschuldigen möchte. Die Keyboards dieser grob gesagt auf Power Metal beruhenden Musik sind ein penetrantes Gräuel wie der topfige Sound des Schlagzeug-Computers. Während der klare Gesang gelegentlich gefällt und zumindest ausdrucksstark, bloß eben überkandidelt ausgefallen ist, stoßen die Death-Metal-Gesten von Schenkel ab. Diese Aspekte stehen im krassen Missverhältnis zum tatsächlich guten Songwriting des Trios, das sich erfreulicherweise keine Schranken auferlegt und Genre-Formalismen umschifft.

Passend zum in den Texten erörterten Horror-Themenkreis klingen weite Teile der Scheibe finster, was am hin und wieder orientalischen Tonmaterial liegt, und leicht spacig („Dark Visitors“) beziehungsweise proggig („Girl In The Fire“). Man kann sich vorstellen, wie gut die Kompositionen von einer waschechten Band eingespielt tönen würden, die etwa „Mr. Splitfoot“ (recht spannender Jahrmarkts-Metal) oder „Possessed By The Devil“ (Thrash-Koketterie) zu standesgemäßen Stilblüten machen würden.

Gleichwohl: Überdurchschnittlich ist bei TIME MAGE auch das beste Material nicht, aber der Mut der Macher zur Eigenständigkeit gefällt, bloß müssten sie die Längen („Flight Of The Orbs“) tilgen und produktionstechnisch Nägel mit Köpfen machen. Solcher Stoff wäre früher zu Recht verdammt dazu gewesen, ein Kellerdasein zu fristen; die Web- und Homerecording-Moderne macht das Gegenteil möglich.

FAZIT: Ein bisschen Nintendo, ein bisschen Trash und eine grundsolide schreiberische Basis zeichnen die drei Musiker hinter TIME MAGE aus. Ihr zehntes Album ist gewissermaßen die Tiefpreis-Version von ORDEN OGAN oder SAVATAGE, und manche Konkurrenten aus der Sparte Bombast-Metal wünschen sich, was die Substanz betrifft, bestimmt auf das hier gezeigte Niveau. Davon abgesehen aber disqualifiziert sich das Projekt mit seiner Freigiebigkeit, da man diese Verramschung künstlerisch nicht ernst nehmen kann.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2294x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 4 von 15 Punkten [?]
4 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Black Invocation
  • Crossroads
  • Dark Visitors
  • El Chupacabra
  • Girl In The Fire
  • Almost Dead
  • Mr. Splitfoot
  • Flight Of The Orbs
  • Possessed By The Devil
  • Nemesis Theory
  • The Bell Witch
  • Night Of The White Lady

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!