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Beatsteaks: Beatsteaks (Review)

Artist:

Beatsteaks

Beatsteaks: Beatsteaks
Album:

Beatsteaks

Medium: Download/CD
Stil:

Pop/Alternative Rock/Punk

Label: Warner Music
Spieldauer: 32:40
Erschienen: 01.08.2014
Website: [Link]

Die BEATSTEAKS mit einem Wort zu beschreiben, das geht eigentlich gar nicht. Doch trotz der facettenreichen Diskographie der Berliner fällt einem immer wieder das eine Wort ein: locker. Einfach mal bei Rock am Ring 2013 als Geheimact auftreten, einfach mal mit zwei Drummern auf Tour gehen, das ist genau die Spontaneität, die heutzutage so schmerzlich vermisst wird. Das traditionell knapp halbstündige, neue Album reiht sich da nahtlos ein, obwohl die Band eine nicht ganz so rosige Zeit durchmachte.

Vor knapp zwei Jahren brach sich Schlagzeuger Thomas Götz bei einem Autounfall den Schädel, seitdem waren die BEATSTEAKS nicht mehr auf Tour. Zum Glück geht es dem Mann hinter der Schießbude heute wieder bestens, sodass der Release des neuen Albums dieser Tage mit einer Mini-Tour bedacht und in wenigen Tagen mit den Festivalstationen Rock'n'Heim und Highfield (natürlich als Headliner) abgeschlossen werden kann.

Nach dem bunten Pottpouri aus allerlei Sommermusik auf der Vorgängerscheibe "Boombox", zeigen sich die Berliner auf ihrem nunmehr siebten Langspieler etwas roher. Das heißt allerdings nicht, dass auf "Beatsteaks" wieder mehr Punk zu hören ist, vielmehr wird der Anteil an Experimenten etwas zurück gefahren. 'A Real Paradise' kommt zwar nur auf zwei Minuten, weiß der Punk-Energie aber gekonnt zügelnde Post Punk-Elemente an die Seite zu stellen.

'DNA' ist dann wiederum ein typischer BEATSTEAKS-Rocker, der trotz Anleihen aus Pop, Punk und Rock'n'Roll unverkennbar nach den BEATSTEAKS klingt: kurz, knapp, auf den Punkt. Bei 'Be Smart And Breathe' übernimmt genannter Thomas Götz den Gesang, der zeigt, dass die Band auch ohne Arnims markante Stimme reichlich Wiedererkennungswert hat. Wie sonst ist zu erklären, dass der Mix aus Britpop und Alternative Rock nicht zu einer bloßen WEEZER- oder BLUR-Kopie verkommt?

Wirklich missen möchte man den sympathischen Frontmann aber natürlich nicht. Dieser beweist im poppigen, mit Bläsern aufgepeppten 'Pass The Message', dass er sich auch an die ganz hohen Gesangslagen traut. In 'Up On The Roof' standen die FOO FIGHTERS und EAGLES OF DEATH METAL Pate und auch wenn der erhoffte Ausbruch ausbleibt, gefällt das Stück. Die Vorabsingle 'Gentlemen Of The Year' braucht zwar ein paar Durchläufe, dann aber entfaltet sich der Ohrwurmcharakter des Stücks, das bewusst mit modernen, aus der Elektromusik stammenden Phrasierungen spielt. 'Wicked Witch' kommt der manchmal vermissten "mitten-in-die-Fresse-Mentalität" noch am nähesten, auch wenn vor allem im Gitarrenbereich New Wave-Vibes regieren. Lockerer geht es in 'Creep Magnet' zu, nach dem die im November stattfindende Tour benannt ist. Mit Akustik-Gitarren und augenzwinkerndem Text ausgestattet, dürfte es die lockere Nummer sicher ins Set schaffen.

Aber leider ist nicht alles gut auf "Beatsteaks". Auch wenn auf "Boombox" die Hitdichte ebenfalls überschaubar war, konnte der Vorgänger mit einer Fülle an Ideen überzeugen. Auf der neuen Platte gibt es beispielsweise 'Make A Wish', das bis auf die das ganze Album durchziehende, großartige Produktion nicht viel zu bieten hat. Auch 'Everything Went Black' bleibt trotz groovigem Rhythmus und RICKY MARTIN-Zitaten eher blass. Zum Abschluss gibt es ein weiteres Mal Alternative Rock und Post Punk, aber auch an 'I Never Was' ist außer der – genau – Lockerheit nicht viel bemerkenswert.

FAZIT: Trotz der poppigen Ausrichtung kommt "Beatsteaks" weitesgehend ohne Hits aus, was mal mehr mal weniger gut funktioniert. Neben klassischen BEATSTEAKS-Stücken wie 'DNA', sind auch von anderen Musikern inspirierte Stücke ('Be Smart And Breathe', 'Up On The Roof') gut gelungen. Das gezügelte Songwriting wirkte auf "Boombox" charmanter, trotzdem zeigt 'Gentlemen Of The Year' den Reiz dieses Ansatzes. Aber obwohl sich auf "Beatsteaks" trotz des unverkennbaren Sounds doch ein paar Füller finden lassen, dürfte einem Headlinegig beim Rock am Ring-Nachfolger nicht mehr viel entgegen stehen. Aber wer gönnt es den sympathischen Jungs aus Berlin nicht?

P.S.: Die CD kommt im umweltfreundlichen Pappgewand und bleibt bei Nicht-Gebrauch durch eine simple Magnetfunktion immer sicher verschlossen. Nicht nur wichtig, damit der Inhalt nicht rausfliegt, sondern auch damit die irgendwie coolen Fledermäuse im Innern nicht Reißaus nehmen...

Norman R. (Info) (Review 6203x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • A Real Paradise
  • DNA
  • Be Smart And Breathe
  • Make A Wish
  • Everything Went Black
  • Up On The Roof
  • Pass The Message
  • Gentleman Of The Year
  • Wicked Witch
  • Creep Magnet
  • I Never Was

Besetzung:

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