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RIM: RIM (Review)

Artist:

RIM

RIM: RIM
Album:

RIM

Medium: CD
Stil:

Nordic Folk mit Tradition

Label: Nordic Notes
Spieldauer: 54:43
Erschienen: 15.04.2016
Website: [Link]

Willkommen beim nordischen Folk vier junger Musiker aus Norwegen und Schweden, die nicht nur ihre Leidenschaft für diese Art von Musik und die perfekte Beherrschung ihrer Instrumente - Geige, Akkordeon, Nyckelharpa und Hardangerfiedel - teilen, sondern auch alle nach zweijährigem Studium frisch gekürte „Nordic Master In Folk Music“ sind!

Glücklicherweise ist die Musik auf „RIM“ nicht genauso einfallslos wie das Cover-Bild des Digi-Packs, auf dem die vier wie eine seltsam zusammengewürfelte Schüler-Kapelle erscheinen, die man ordentlich und diszipliniert mit ihrem Instrument in der Hand oder unterm Arm zum Fototermin aufgestellt hat. Viel besser wirkt dagegen die alte Tür, die man auf dem CD-Label sieht. Die wäre jedenfalls auch für das Cover eine bessere Wahl gewesen, weil die Musik von RIM auch als eine Art Türöffner verstanden werden kann, der altes, klassisch Anmutendes mit neuen, frischen Impulsen versieht - also alte Türen aufstößt, um frischen Musik-Wind hereinzulassen. Das ist natürlich nicht gleich ein Sturm, sondern eher eine sanfte Brise, bei der manchmal der Eindruck aufkommt, dass dem jugendlichen Quartett ein wenig ihr Studium im Weg steht und sie vorrangig auf Traditionelles zurückgreifen, was besonders bei den Stücken mit Gesang nicht unbedingt von Vorteil ist.

Natürlich haben sich die drei Mädchen und der junge Herr bei besagtem Studium kennengelernt und natürlich zeigen sie als RIM, was sie auf „RIM“ so alles auf dem Kasten haben. Aber keine Angst, hier gibt‘s keine akademisch unterkühlte Musik zu hören, sondern gerade im instrumentalen Bereich Folk voller Groove mit einigen Ausflügen in den Jazz, der in seinen besten Momenten, wie auf „Mars“ zum Beispiel, auch dem Minimalismus eines PHILIP GLASS huldigt.

Nachdem die ersten vier Stücke lang rein instrumental die hohe Spiel-Qualität des Quartetts präsentieren, beginnen dann die ersten vokalen Songs, welche sich stark am eher traditionellen Gesang orientieren. Egal ob solistisch oder im Satz, oft hat man das Gefühl, sich auf einem königlichen Hofe zu befinden und dabei den illustren Spielleuten zu lauschen. Modern aber klingt das nicht mehr. Mehr Mut zur Improvisation hätte in diesem Falle RIM wohler getan.

So bleibt das Album am Ende ein auf höchstem Niveau eingespieltes Stück traditioneller Musik, das eher klassisch als experimentell oder verspielt klingt, trotzdem aber in seinen besten Momenten jugendliches Feuer in sich trägt. Zwar wurde alles neu arrangiert, aber das allein reicht nicht. „Jugend forscht“ auf musikalisch wäre hier die noch bessere Alternative gewesen.

FAZIT: Mit einem Tango endet dann das Album, zu dem man zwar nur selten tanzen, mit dem man aber als neugieriger Musik-Traditionalist mit Hang zu nordischen (Folk-)Klängen viel Freude haben kann, wenn man sich als aufgeschlossener Musikhörer mühelos und gerne auch mal in den Gefilden von nordischem Folk sowie Minimal Music und Klassik bewegt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2854x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Hulderslatten
  • Yrsnö
  • Barentsburg
  • Mars
  • Framat / All Den Glädje
  • Ack Jag
  • Femton Gastar
  • Vintern Kommer
  • Reinlender Etter Andreas Rugas
  • Polska Efter Isak Isaksson
  • Ikke Rull
  • Maerraviso
  • Som Stjärnan
  • Nuoruustango / Siltatanssit-Tango

Besetzung:

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