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Arabs In Aspic: Syndenes Magi (Review)

Artist:

Arabs In Aspic

Arabs In Aspic: Syndenes Magi
Album:

Syndenes Magi

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Rock mit riesigem Retro-Anteil

Label: Eigenvertrieb/Apollon Records
Spieldauer: 42:16
Erschienen: 06.10.2017
Website: [Link]

Hoffentlich steht diese großartige norwegische Prog-Band nicht bereits auf der Mossad-Abschussliste, wenn sie nicht nur mit einem todernsten und zugleich ironischen Seitenhieb in ihrem Bandnamen auf KING CRIMSON, die allerdings nur Lerchenzungen in ihrem meisterhaften progressiven Musik-Menü in Aspik einlegten, verweisen, sondern locker alle Araber gelieren. Das kann in terroristischen Zeiten unmusikalischer, extrem verpeilter Glaubensfanatiker durchaus in die mit sprengstoffgefülltem Gürtel gehaltene Kack-Hose gehen. Nämlich eins ist klar, um so eine grandiose Prog-Rock-Band wie ARABS IN ASPIC, die allen progressiven Königen huldigen, wäre es nicht nur verdammt schade – sie wäre ein großer Verlust. Denn das mit einem ebenso provokanten Cover versehene Syndenes Magi ist ein weiteres retro-progressives Meisterwerk aus Norwegen, das sich atmosphärisch zwischen KING CRIMSON und PINK FLOYD bewegt.

Wenn die ARABS IN ASPIC uns einladen, ihnen musikalisch zu folgen – was uns aus textlicher Sicht allerdings ziemlich schwer fallen wird, da sie in Norwegisch singen und auch die Texte im dreifach gefalteten Booklet nur im Original und leider ohne Übersetzung abgedruckt sind – dann dürfen wir uns weit in die Vergangenheit begeben, als Progressives und Psychedelisches noch eine wichtige Rolle spielte und nicht wie heutzutage völlig ungerechtfertigt in einer kleinen Nische verkam. „Syndenes Magi“ klingt (manchmal fast kopiert wirkend) nach einer illustren Kombination aus crimsoneskem „Starless“ und floydianischem „Cymbaline“ sowie grandiosen Improvisationen in allerbester „Larks‘ Tongues In Aspic“-Manier, dass es einem schwindelig wird. Das 1973er-Album von KING CRIMSON, von dem sich die Norweger bei ihrem Bandnamen wohl haben leiten lassen, ist der Dreh- und Angelpunkt hinter der Musik von ARABS IN ASPIC. Wer die Erinnerungen daran genauso liebt wie der Kritiker, der ist bestens bei „Syndenes Magi“ aufgehoben, wer allerdings nach Neuerfindungen und Moderne innerhalb der Kreise des progressiven Rads sucht, der wird bei den in Aspik eingelegten Musik-Ideen des skandinavischen Quintetts wohl nicht sonderlich glücklich und bei seiner nächsten Ohr-Speise ein anderes, weniger verstaubt wirkendes Prog-Musik-Lokal aufsuchen.

Der das Album eröffnende Titelsong zeichnet sich sofort durch eine offensichtliche Referenz an „Starless“ vom KC-“Red“-Album aus, die sich mit Floydismen, die sich zwischen „Cymbaline“ und „Echoes“ bewegen, vereint. Auch wird sofort klar, dass ein ganz besonderer Reiz in dem norwegischen Gesang, der drei hervorragenden Sänger liegt, der aller Retrolastigkeit zum Trotz dem Album eine ganz spezielle Note verleiht, die ihren Höhepunkt im abschließenden Zwanzigminuter findet, in dem sich die Sänger sogar ganz offensichtlich an das vokale Ausnahme-Meisterwerk „The Great Gig In The Sky“ von „Dark Side On The Moon“ wagen und die Parallelen mit Bravour meistern. Unfassbar!

Wenn dann bei „Mørket 3“ die Flöte zur akustischen Gitarre klingt, begeben wir uns erst einmal an den Hof des purpurnen Königs und rufen nach dem Mondkind, um dann den bereits besagten großen vokalen Abstecher in Richtung Himmel zu machen, während die bombastischen Echos erst nach uns rufen und dann mit verwirrenden Electronics ein wildes psychedelisches Spielchen zwischen unseren Boxen veranstalten, bis das Schlagzeug mit wildem Solo diesen Musik-Wahnsinn, dem man nur zu gerne verfällt, davonzutrommeln versucht, dieses Spielchen aber vierliert, denn der geheimnisvolle Sieg diesbezüglich geht an eine akustische Gitarre und Solo- sowie Satz-Gesang der glattweg traumhaft klingt und alle Retro-Ansätze mit wunderschönen Harmonien über Bord spült.

FAZIT: Verdammt schade, dass man bei ARABS IN ASPIC auf „Syndenes Magi“ die norwegischen Texte nicht versteht, denn wenn die nur halbwegs so faszinierend wie die Musik und das grandiose Cover sind, dann entgeht uns vielleicht ein sehr wichtiger Teil dieses progressiven Puzzles, hinter dem sich auf jeden Fall die Bilder von PINK FLOYD und KING CRIMSON verbergen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 5127x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Syndenes Magi
  • Mørket 2
  • Mørket 3

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Robert
gepostet am: 09.01.2018

User-Wertung:
12 Punkte

Klar, PF und KC sind als Vergleich passend...teilweise ist es aber auch härter, manche Riffs erinnern an Black Sabbath...
Auch Fans von VdGG sollten reinhören, sofern sie mit norwegischem Gesang leben können. In höheren Sphären ist selbiger sicher nicht jedermanns Sache...
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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