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Klaus Schulze: Mirage - 40th Anniversary Edition (Review)

Artist:

Klaus Schulze

Klaus Schulze: Mirage - 40th Anniversary Edition
Album:

Mirage - 40th Anniversary Edition

Medium: CD
Stil:

Elektronic, Avantgarde, berauschendes Klangerlebnis

Label: MIG-Music GmbH
Spieldauer: 77:10
Erschienen: 28.04.2017
Website: [Link]

Schon immer hat KLAUS SCHULZE – trotz unterschiedlichster Neuauflagen seiner Alben-Klassiker – darauf verwiesen, dass es aus seiner Sicht keinen großen Sinn macht, seine (mitunter schon über 40 Jahre alten) Alben zu remastern. Und eigentlich haben seine Fans auch immer daran geglaubt, dass er diesbezüglich völlig im Recht sei.
Er, der Elektronik-Friemler mit einem akribischen Spürsinn für elektronische Musik-Details.
Ein Musiker, der beispielsweise mit seinem Album „Mirage“ 1977 die Elektronik-Szene dermaßen aufmischte, dass viele dieses Album nicht nur als eins der allerwichtigsten und zugleich besten der Ära Schulze, sondern der gesamten Ära elektronischer Musik ansehen.
Auch wir sind schon sehr ausgiebig in unserer Review dazu darauf eingegangen und zu dem FAZIT gekommen:
„‘Die Platte sollte Themen wie Eiszeit, Winter, Stillstand und Tod reflektieren. Die Grundidee war, eine elektronische Winterlandschaft zu schaffen.‘ - das stellte KLAUS SCHULZE unmissverständlich zu seinem 1977er ‚Winter‘-Werk ‚Mirage‘ fest und lässt es ähnlich atmosphärisch klingen wie Schneeflocken, die langsam und unbemerkt in einer nächtlichen Landschaft zu Boden fallen und den dunklen Grund nach und nach mit einer weißen Fläche bedecken, bis sich darauf glitzernd ein paar entfernte Sterne reflektieren. 
Das klingt nach Kult. Es ist Kult! 
Ein unverzichtbares Album von KLAUS SCHULZE!“

Nun hat das elektronische Meisterwerk Geburtstag – einen runden: den 40igsten!
Und wohl genau aus diesem Grunde dachte sich das ungemein rührige MIG-Music-Label wohl so etwas Ähnliches wie: „Vielleicht sollten wir ja doch mal...?!?!“
Aus dem Gedanken wurde eine ernsthafte Idee, die es zu verwirklichen galt. Schließlich besitzen MIG die Rechte an den Aufnahmen, brachten und bringen noch immer einen breiten Schulze-Katalog, der größtenteils auf den digitalen Revisited Records/SPV-Remastern, die mit Bonustiteln versehen wurden, heraus und beglücken damit die riesige Schulze-Fan-Schar.
Von „Mirage“ wurde ausschließlich ein Remaster in den 80er-Jahren gefertigt, als man das Vinyl-Album erstmals auf eine CD bannte.
Da musste doch eigentlich mehr zu machen sein?
Gerade bei „Mirage“!
Also wurde der Gedanke im Jahre 2017 zum 40. „Mirage“-Geburtstag in die Tat umgesetzt und das Projekt an TOM DAMS von Solar Music System übergeben, der seit 1998 die Schulze-Alben unter seinen Fittichen hat und zugleich das volle Vertrauen von KLAUS SCHULZE genießt, mit dem im Digipak (das ebenfalls wie das 16seitige Booklet keine größeren Veränderungen im Vergleich zur 2016er MIG-Ausgabe aufweist) zusätzlich nachzulesenden Ergebnis: „Now MIG Music is able to present a digital version of ‚Mirage‘ which is a close to its origin as possible.“
Auch wird darauf hingewiesen, dass der Bonustrack „In Cosa Crede Chi Non Crede?“, welcher, wie‘s scheint, beinahe aus dieser 2017 remasterten Ausgabe verschwunden wäre, leider kein Remaster erhielt: „Unfortunately, it was not possible to provide the original material for the bonustrack, but due to its historical significance we did not want to throw this track out.“

Dass der soundmäßig dadurch schwächer klingende Bonustrack zur Disposition stand, ist wirklich verständlich, denn die von Dams remasterte „Mirage“-Version versetzt alle Klang-affinen Schulze-Fans garantiert in pure Verzückung. Der Sound darauf ist im Vergleich zu der normalen Ausgabe (Der Kritiker dieser Zeilen hörte beide Alben komplett im Vergleich auf einer hochwertigen High-End-Anlage und unter ebensolch hochwertigen Kopfhörern!) unfassbar gut. Plötzlich klingen die Bässe auf Mirage sehr warm und voluminös, die Höhen kristallklar, das Rauschen des Originals ist ohne jeglichen Klangverlust deutlich minimiert, und die Stereo-Effekte und Kanaltrennungen sind der pure Genuss. Die Musik wirkt dadurch fast noch spannender als sie es zuvor schon war.
Nach solch einer Leistung kann man nicht nur dem Musiker KLAUS SCHULZE, sondern muss auch dem Toningenieur TOM DAMS allerhöchste Anerkennung aussprechen!

FAZIT: Ein neues, unglaublich spannendes, hervorragend von Tom Dams remastertes Klangerlebnis des KLAUS SCHULZE-Kult-Albums „Mirage“. Ein schöneres Geburtstagsgeschenk zu dessen 40. Album-Geburtstag konnte man Schulze und seinen Fans gar nicht machen!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 6508x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • Velvet Voyage
  • Crystal Lake
  • In Cosa Crede Chi Non Crede? (Unremasterter Bonus Track)

Besetzung:

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Interviews:
Kommentare
Jochen [musikreviews.de]
gepostet am: 16.05.2017

User-Wertung:
13 Punkte

Der liebe Kollege Koß hat völlig recht, die MiG-Ausgabe klingt tatsächlich anders. Das leichte Grundrauschen im Hintergrund ist ausgelöscht, der Einstieg zum ersten Stück beginnt ein bisschen früher und die frei schwebenden Sounds klingen ungewohnt präsent.
Der fehlerhafte Aussetzer bei 2‘:54‘‘ ist passé, und die wispernden Stimmen im Hintergrund hört man auf der SPV-Ausgabe gar nicht.

Eine Beurteilung des Ganzen, beziehungsweise den Vergleich der diversen Ausgaben finde ich knifflig. Denn die MiG-Ausgabe enthält (zumindest partiell) andere Musik als die InsideOut-Version. Der Sound ist von bestechender Klarheit, aber durch das eliminierte Hintergrundrauschen auch etwas klaustrophobisch. Spannend ist das auf jeden Fall.

Insofern braucht man tatsächlich DIESE Variante obendrein, selbst falls man die SPV-CD besitzt. Wenn nicht, und ohne Wunsch zur Komplettierung, würde ich den MiG-Silberling der Revisted Records-Ausgabe von 2005 vorziehen.

Ganz vorne ist und bleibt die vorzügliche Vinylausgabe, auch wenn diese Verzicht auf den netten Bonustrack bedeutet.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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