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Möbius Strip: Möbius Strip (Review)

Artist:

Möbius Strip

Möbius Strip: Möbius Strip
Album:

Möbius Strip

Medium: CD/Download
Stil:

Progressiver Jazz-Rock

Label: Musea Records
Spieldauer: 46:16
Erschienen: 27.03.2017
Website: [Link]

Innerhalb kürzester Zeit besprechen wir unter unserer Seite gleich zwei Alben, die beweisen, wie wundervoll progressive Rockmusik und Jazz-Rock fusionieren können. Begonnen hatten wir mit den Schweden HOOFFOOT und nun setzen wir mit den Italienern MÖBIUS STRIP fort.
Zwei junge Bands mit einem hervorragenden Musikgeschmack und einer ebenso großartigen Beherrschung ihrer Instrumente sowie einem feinen Händchen für komplexe und zugleich melodiöse Prog-Jazz-Rock-Kompositionen. Eine weitere Gemeinsamkeit ist diesbezüglich, dass bei der Musik beider Bands einem sofort SOFT MACHINE und WEATHER REPORT in den Sinn kommen.

Bei MÖBIUS STRIP ist der Bandname zwar recht klug gewählt, aber was die Italiener wohl nicht bemerkt haben, war, dass sie nicht die einzige Band mit diesem Namen sind. Doch sei‘s drum – das Möbiusband jedenfalls ist eine Fläche, die nur eine Kante und eine Seite hat und dadurch absolut unorientierbar ist, weil es kein Innen und Außen oder Oben und Unten gibt. Auch die Musik des italienischen Jazz-Rock-Quartetts, bei dem neben den Keyboards, Schlagzeug und Bass – aber keinen Gitarren – auch Saxofone und Flöten eine bedeutsame Rolle spielen, windet sich geschickt zwischen Improvisation und Harmonie, Komplexität und Melodie, ohne dabei wirklich „anzuecken“, sich Free-Jazz-Strukturen zu unterwerfen oder besondere Extreme auszuloten.
Wunderschöne, entspannte Solo-Piano-Passagen, wie auf „Call It A Day“, gehören genauso dazu wie ausgiebige Saxofon-Ausflüge auf „First Impressions“.
Aber auch offensichtlich klassische Musik-Momente halten in der Musik von MOEBIUS STRIP Einzug, egal, ob es der jeweilige Beginn von „Andalusia“ oder „Déjà Vu” ist.
Klanglich setzen die Italiener dabei vorrangig auf eingängige Harmonien, klare Tonfolgen und strukturierte Kompositionen. Die Instrumente ergänzen sich, bilden eine Einheit und das Saxofon übernimmt oftmals eine Art von „Gesangstimme“, während es von Bass, Piano und Schlagzeug begleitet wird.

MÖBIUS STRIP verwirklichen auf ihrem gleichnamigen Album die Ideen, welche sich für den Proggie hinter dem „Canterbury“ und für den Jazz-Freak hinter den ersten Rock-Ausflügen von MILES DAVIS und CHICK COREA verbergen. Auf „Möbius Strip“ sind die Übergänge fließend, ohne je einen zu starken Schwenk in die eine wie die andere Richtung hinzulegen. Besonders schön ist auch die Eröffnung des Albums mit einer Hammond-Orgel, die auf „Bloo“ - dem mit knapp 10 Minuten zugleich längsten Stück von „Möbius Strip“ - sofort eine Spät-Sechziger- und Früh-Siebziger-Atmosphäre verbreitet, bis dann nach und nach das Tempo angezogen wird und der Jazz-Faktor zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dass hier vier Mittzwanziger spielen, vermag man bei so viel Können und dieser Musik kaum zu glauben!
„Hochachtung!“, kann man da nur sagen und schreiben.

FAZIT: Auch wenn das Album „Möbius Strip“ von MÖBIUS STRIP von dem französischen Prog-Label Musea verlegt wurde, so handelt es sich hier um eine sehr junge italienische Band, die wie echte alte Hasen richtig guten, progressiven, instrumentalen Jazz-Rock zu bieten haben, der neben Bass, Schlagzeug und Keyboards besonders auch vom Saxofon lebt. Eine echte Wiederbelebung des Canterbury genauso wie der schönsten WEATHER REPORT-“Birdland“-Jazz-Harmonien.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3502x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Bloo
  • Déjà Vu
  • First Impressions
  • Call It A Day
  • Andalusia
  • Möbius Strip

Besetzung:

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