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Marygold: One Light Year (Review)
Artist: | Marygold |
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Album: | One Light Year |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Andromeda Relix / Just For Kicks | |
Spieldauer: | 56:25 | |
Erschienen: | 09.02.2018 | |
Website: | [Link] |
"One Light Year", dieser Titel ist insofern hintersinnig gewählt, als er mehrere Deutungen ermöglicht. In Bezug auf MARYGOLD könnte man nun argwöhnen, es habe Lichtjahre gedauert, ihr zweites Album fertigzustellen, denn ihr Debüt erschien bereits 2007. Somit kann dann auch schwerlich die Rede von einem Jahr der Leichtigkeit sein, wenn man den Titel auf den zugrundeliegenden Schaffensprozess bezieht.
Was auch immer die Italiener ausdrücken möchten: "One Light Year" klingt so, als ob die Band nicht so lange von der Bildfläche verschwunden gewesen sei. Ihre Kompositionen sind wie nach beträchtlicher Reifezeit zu erwarten, da sich die fünf Mitglieder besser aufeinander einspielen konnten (gleichwohl: die Besetzung wurde umgekrempelt), allerdings kompakter ausgefallen. Das noch recht verhalten einführende 'Ants in the Sand' mit Gastsängerin Irene Tamassia deutet vermutlich an, dass die Herren weder Eile beim Schreiben hatten, noch bei der Aufnahme Gehetztheit durchblicken lassen wollten.
Neben dem Longtrack 'Lord Of Time' kann man das über zwölf Minuten beanspruchende 'Spherax H2O' als Gesellenstück der Combo bezeichnen - ganz klassisch brit-proggy aufgezogen mit zahlreichen Stimmungswechseln, bei denen der Sänger Wandelbarkeit beweist und die Instrumentalisten zeigen dürfen, was sie auf dem Kasten haben, ohne die strukturelle Dynamik aufzuweichen. In gedrungener Form gelingt ihnen dies noch einmal während 'Without Stalagmite' einem reinen Instrumentalsong. Organist Stefano Bigarelli legt stets größeren Wert auf atmosphärische Teppiche als narzisstisches Gedudel
Auch wenn "One Light Year" genug harte Kanten aufweist, um sogar gestandene Metaller auf sich aufmerksam zu machen, wird ziemlich schnell klar, auf welchem Mist diese Musik "in the first place" gewachsen ist. Marillion (höre im Besonderen ''Pain'', '15 Years' oder 'Travel Notes on Bretagne'; hier ähnelt Frontmann Guido Cavalleris Stimme jener von Fish sehr stark) und frühe Genesis dürften die stärksten Einflüsse der Gruppe sein,
FAZIT: Keine stilistische Revolution, aber ein sehr gutes Traditional-Prog-Album (oh, dieser Widerspruch …) aus handfesten Kompositionen mit erhöhtem Spielwitz und dem Herzen der Schöpfer am rechten Fleck. Kopf und Bauch halten sich die Waage, der Sound ist dank offensichtlicher Idole ein vertrauter, und mehr braucht der Szenegänger auch gar nicht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ants in the Sands
- 15 Years
- Spherax H2O
- Travel Notes on Bretagne
- Without Stalagmite
- Pain
- Lord of Time
- The Guns Of Marygold (2006) - 4/15 Punkten
- One Light Year (2018) - 11/15 Punkten
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