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Miles Oliver: Color Me (Review)

Artist:

Miles Oliver

Miles Oliver: Color Me
Album:

Color Me

Medium: CD/Download
Stil:

Alternative / Singer-Songwriter

Label: Atypeek
Spieldauer: 38:22
Erschienen: 19.10.2018
Website: [Link]

MILES OLIVER ist ein Songwriter aus Paris, der neben allen möglichen Gitarren auch Klavier spielt und mit Digitalen Bandschleifensimulatoren experimentiert. Aus all diesen Komponenten strickt er eine klanglich bewusst spartanisch in Szene gesetzte Musik, die mehr oder weniger originalgetreu im Zeichen von "left of field"-Singer-Songwritern wie Bonnie Prince Billy oder Roky Erickson steht. Hinzu kommen Einflüssen der frühen Sonic Youth und Dinosaur Jr., die "Color Me" zu einem recht sperrigen Album machen.

Und das, obwohl MILES OLIVER bereits zahllose Shows auf internationalen Bühnen bestritten hat, weshab er eigentlich langsam ein Gespür dafür entwickelt haben sollte, was live am besten funktioniert und somit auch auf einem Studioalbum Bestand hat. Unter den zahllosen neuzeitlichen Liedermachern, die Texte über subjektive Befindlichkeiten mit substanzieller Philosophie verwechseln, nimmt der Franzose aber eben eine experimentierfreudige Stellung ein, wobei seine Rechnung nicht immer aufgeht, wenn man die Stücke auf „Color Me“ in Betracht zieht. Stilistisch positioniert sich der Künstler wie zu erwarten zwischen Indie Folk und zurückhaltendem „Alternative“ Rock.

Die frühen Arbeiten der US-Szene in Omaha (Bright Eyes) klingt in einigen Songs, die dem Vater des Schöpfers gewidmet wurden und wohl deshalb überwiegend melancholischer Natur sind, ebenso an wie englischer Shoegaze, vor allem im kratzigen ‚Saturdaze‘ und während des Beinahe-Instrumentals ‚Synth Mary‘. Unangenehm fällt OLIVER hingegen mit Geschrammel wie ‚Spaceship‘ oder dem anderthalbminütigen Zupfstück ‚I Wander Why‘ auf, deren dilettantische Art wie bloße Mache wirkt, als wolle er dadurch irgendwie „hip“ sein. An anderer Stelle scheint er die gesamte Welt mit seiner naiven Stimme umarmen zu wollen (siehe das wirklich berührende ‚Lay Lady Lay‘ zum Schluss, übrigens keine Coverversion).

FAZIT: Aus MILES OLIVERs Unfähigkeit, Prioritäten zu setzen, entstehen gemischte Gefühle beim Hörer, der „Color Me“ weder für Fisch noch Fleisch halten kann, wenn es um Singer-Songwriter-Mucke geht - und sei sie auch noch so gutgemeint "originell". Der emotionale Funke springt einfach zu selten über.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 1634x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Color Me
  • Saturdaze
  • Spaceship
  • Cheat Happens
  • Synth Mary
  • I Wander Why
  • Money for the Sea
  • Nothing to Hide
  • Black Fence
  • Lay Lady Lay

Besetzung:

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