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Green Oracle: Green Oracle (Review)
Artist: | Green Oracle |
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Album: | Green Oracle |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Doom Metal |
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Label: | Argonauta / Soulfood | |
Spieldauer: | 57:40 | |
Erschienen: | 31.05.2019 | |
Website: | [Link] |
Und der nächste (relative) Newcomer aus dem scheinbar unerschöpflichen Pool italienischer Jungmusiker, die einen Narren an Kyuss und deren ganzem Rattenschwanz gefressen haben … GREEN ORACLE existieren zwar bereits seit sechs Jahren, präsentieren sich aber erst jetzt einem breiteren Publikum, nachdem sie ihre Fähigkeiten auf lokaler Ebene bei Konzerten geschult haben. Die drei Langhaarigen aus der Toskana dürften sich allerdings damit schwertun, das jeweilige Publikum rasch auf ihre Seite zu ziehen, zumindest in Hinblick auf die lediglich drei Stücke, die ihr selbst betiteltes Debüt auf gut eine Stunde Spielzeit strecken.
Die klassische Trio-Besetzung, die sich allerdings nicht zu schade ist, auch andere Klangerzeuger einzusetzen, allen voran unterschiedliche Synthesizer, legt ihr Hauptaugenmerk auf ausufernde Improvisationen, wobei sie nicht andauernd voll Stoff gibt. Das einleitende 'Please' beginnt verhalten mit blubbernden und zischenden Tastenklängen, bevor ein zurückgelehntes Doom-Riff den schleppenden Groove vorgibt, der sich gut zehn Minuten lang kaum verändert. Das Soundbild verdichtet sich durch überlagerte Keyboardflächen und verhallten Gesang, der wie so oft eher wie ein weiteres Instrument wirkt, statt irgendetwas Konkretes auszusagen.
In gleicher Weise, wie nun der Groove immer nervöser wird und der Dreier nach fast 18 Minuten ein nachhaltiges Hauptmotiv schuldig geblieben ist, verfährt er in 'Do', dem längsten Track auf "Green Oracle". Glocken klingen, eine schamanische Frauenstimme heult auf, helle Drones kommen hinzu, und erst zur Halbzeit ertönt der urwüchsige Gitarrenakkord. Der E-Bass donnernt brav mit, und aus diesem Jam schälen sich lang ausklingende Single Notes, die teilweise in Rückkopplungen untergehen, bevor das Ganze in schierem Lärm verklingt.
Am Ende entbehrt auch 'Hallucinogens' jeglicher erinnerungswürdiger Momente. Der Band geht es um Interaktion, um mit allerlei Zierrat (Obertongesang, verfremdende Effekte) aufgewertete Momentaufnahmen, die in einem kleinen Club erlebt voraussichtlich tieferen Eindruck schinden als auf Platte gehört. Ob man das hier Gebotene also unbedingt hätte auf ebensolche pressen müssen, ist also eine berechtigte Frage.
FAZIT: GREEN ORACLE sind Überzeugungstäter in Sachen Psychedelic Doom, und ihre Songs düstere Klangereignisse, aber keine herkömmliche Rockmusik, die auf Hooks und Melodien gründet.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Please
- Do
- Hallucinogens
- Green Oracle (2019) - 8/15 Punkten
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