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Seventh Wonder: Tiara (Review)

Artist:

Seventh Wonder

Seventh Wonder: Tiara
Album:

Tiara

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Metal

Label: Frontiers Music Srl.
Spieldauer: 70:02
Erschienen: 12.10.2018
Website: [Link]

Das war´s! So und nicht anders waren damals die Reaktionen in der Metal-Welt, als die Nachricht durchsickerte, SEVENTH WONDER Frontmann Tommy Karevik würde bei KAMELOT den Platz vor dem Mikrofon einnehmen um den dort ausgestiegen ROY KHAN zu ersetzen. Doch es geschehen noch Zeichen und Wunder, denn acht (!) Jahre nach dem letzten Lebenszeichen der Progressive Metaller liegt nun der langersehnte Nachfolger vor und Karevik ist wieder mit von der Partie.

Die Wartezeit hätte sich auf sieben Jahre belaufen können, wenn nicht im vergangenen Jahr auch ein Release KAMELOTs angestanden hätte, so dass man sich beim italienischen Label FRONTIERS dazu entschloss, „Tiara“, das neueste Werk der Schweden, hinten anzustellen. Soweit - so gut.

Wie schon in der Vergangenheit, liegt dem Album wiederum so etwas wie ein Konzept zugrunde, zumindest aber eine als Rahmenhandlung zu bezeichnende Story. Es geht um eine außerirdische Intelligenz, die Abgesandte zur Erde geschickt hat, um den Menschen ihre Gräueltaten vor Augen zu führen und letztendlich büßen zu lassen. Tiara, ein kleines Mädchen, ist als einziger Erdling mit der Fähigkeit ausgestattet, die irdischen Gegebenheiten aus der Sicht der Extraterrestrischen Wesen zu sehen und soll die Menschheit zur Umkehr bewegen.

Folgerichtig beginnt der Einstieg ins Album mit dem Instrumental „Arrival“, wobei die Umsetzung hier durchaus als bombastisch bezeichnet werden kann, um eine Überleitung zu „The Everones“ zu kreieren. Die Vorstellung der fremden Besucher gerät durchaus fesselnd und beinhaltet an E.T. erinnernde Vocoder-Passagen, die sich allerdings hervorragend in den ansonsten durch Double-Bass Parts dominierten Titel einfügen. Sehr unterhaltsam.

Danach gibt’s mit „Dream Machines“ klassischen Prog-Metal Stoff mit wechselnden Tempi innerhalb des Titels, ausladenden Gitarrensoli und Gesangslinien mit hohem Wiedererkennungswert, bevor mit „Against The Grain“ nach feinem Gitarrenintro das erste Highlight des Albums ansteht, das Tommy Karevik in großartiger Form zeigt, wobei hier noch das Thema der Lead-Gitarre besonderes Lob verdient, das dem Titel jene Unverwechselbarkeit verleiht, die man teilweise händeringend sucht.

Im Mittelteil folgt mit der „Farewell-Trilogie“ so etwas wie eine Mini-Rockoper, die alles beinhaltet, was man von einer außergewöhnlichen Prog-Metal Scheibe erwarten sollte: Knallharte Riffs, softe, balladeske Gesangsparts, insbesondere Highnotes, die einem die Tränen in die Augen treiben, Keyboard-Passagen, die zwischen leicht untermalend und kraftvoll dominierend wechseln, drückende Bässe, kurzum: Ein Kleinod. Insbesondere „Beyond Today“ kann man getrost als Juwel bezeichnen, in dem Tommy Karevik beweist, zu welchen Großtaten er fähig ist.

Nach diesem Ausflug in Midtempo-Gefielde, bringt „By The Light Of The Funeral Pyres“ eine deutliche Steigerung des Tempos und damit einhergehend, deutlich mehr Metal-Elemente, die dem Album gut zu Gesicht stehen und den Spannungsbogen wieder deutlich spannen, da parallel die Story ihrem finalen Höhepunkt entgegengeht.

„Damnation Below“, „Procession“ und „Exhale“ beenden ein fantastisches Album, das mit den Durchläufen wächst und als Hintergrundmusik nicht geeignet ist. Allein die etwas maue Produktion, in der teilweise die Gesangsparts und der auf früheren Album deutlich dominantere Bass Andreas Blomquists zu leise und etwas dumpf abgemischt sind, verhindert hier eine noch höhere Wertung, die das Gesamtkunstwerk eigentlich verdient gehabt hätte.

FAZIT: Acht lange Jahre der Wartezeit sind Geschichte. Mit „Tiara“ knüpfen die Progressive Metaller SEVENTH WONDER dort an, wo sie mit „The Great Escape“ aufgehört hatten. Neben der fantastischen Gesangsdarbietung Tommy Kareviks lebt das Werk von begnadeten Instrumentalisten, grandiosem Songwriting und einer kurzweiligen Story, die ein Übriges tut, das Album aus der Masse heraustreten zu lassen. Neben „Mercy Falls“, das mir seitens der Produktion und des Songmaterials noch etwas besser gefällt, ein weiteres Karrierehighlight. Gerne ab jetzt in kürzeren Abständen mehr in dieser Qualität.

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info) (Review 4176x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Arrival
  • The Everones
  • Dream Machines
  • Against The Grain
  • Victorious
  • Tiara´s Song (Farewell Pt. I)
  • Goodnight (Farewell Pt. II)
  • Beyond Today (Farewell Pt. III)
  • The Truth
  • By The Light Of The Funeral Pyres
  • Damnation Below
  • Procession
  • Exhale

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Tiara (2018) - 13/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thomas
gepostet am: 08.02.2019

User-Wertung:
11 Punkte

Die CD ist mehr als okay, aber 13 Punkte sind m.E. zu wohlwollend bewertet
Robert
gepostet am: 10.03.2019

User-Wertung:
11 Punkte

Auch ich finde 13 Punkte zu hoch, die Stücke haben was, aber Ähnliches habe ich von Shadow Gallery, Stratovarius, Angra oder While Heaven Wept schon fesselnder gehört!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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