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Mrs. Kite: Flickering Lights (Review)

Artist:

Mrs. Kite

Mrs. Kite: Flickering Lights
Album:

Flickering Lights

Medium: CD/Download
Stil:

New Art-Rock

Label: Rockwerk Records
Spieldauer: 66:47
Erschienen: 18.10.2019
Website: [Link]

Die Zeit fliegt. Viereinhalb Jahre ist die Besprechung von MRS. KITEs Album „A Closer Inspection“ her, erschienen ist es bereits 2013. Ende Oktober 2019 rückte – endlich möchte man sagen – mit „Flickering Lights“ das Folgealbum nach. Kurz zuvor wurde das Kölner Quartett (wieder einmal) mit dem Deutschen Rock und Pop Preis in der Kategorie „Beste Progressiv Band“ ausgezeichnet. Und man wundert sich, warum MRS. KITE nicht längst zur Speerspitze des deutschen Progs gehören. Denn das Zweitwerk (das dritte, wenn man das unter dem ursprünglichen Namen, aber nahezu besetzungsstabil, IT’S US erschienene „...and a laughing white monkey will greet you as you pass the gates of slumberland...“ mit einrechnet) ist erneut glänzend geraten.

Die mehrjährige Pause zwischen den Veröffentlichungen ist nicht gerade popularitätsfördernd, aber der Qualität hat sie nicht geschadet. Im Gegenteil. „Flickering Lights“ ist elegant, abwechslungsreich, stimmungsvoll, exzellent eingespielt und gesungen. Atmosphärischer, moderner Progressive Rock, der geschickt zwischen Gefühl und moderater Härte, sperrigen und schwelgerischen Passagen laviert.

„Just Some Flickering Lights“ ist ein Einstieg, der zunächst die kantigen, dezent frickeligen Momente in den Vordergrund stellt, ohne dabei seine sehnsuchtsvolle Grundstimmung aufzugeben. Am Ende gibt es ein Wechselspiel von hart zu zart und wieder zurück. Etwas, dass die Band ausgezeichnet beherrscht. Erinnert bisweilen vernehmlich an die mittlere bis späte Phase PORCUPINE TREEs, ohne dass MRS. KITE die metallischen Härtegrade von Steven Wilsons ehemaliger Band-Inkarnation anstreben. RPWL liegen stimmungsmäßig näher, wobei MRS. KITE immer etwas griffiger, weniger glatt bleiben.

„Kurschatten“, trotz seines deutschen Titels mit englischen Lyrics, zeigt MRS. KITE bereits auf der Höhe ihrer Kunst. Obwohl Gitarren Priorität besitzen, sorgt Florian Schuch an den Keyboards für jene Gänsehautmomente, die aus einem guten Song einen hervorragenden machen.
Das Wechselspiel zwischen den schnelleren Passagen und dem traumhaften Balladenteil ist ausgefeilt und gelingt bruchlos. Hier merkt man, dass das Zusammenwirken der vier Musiker seit 1996 gewachsen ist und funktioniert. „Kurschatten“ ist dabei „nur“ primus inter pares.

Acht der zehn Songs sind zwischen viereinhalb und gut sechs Minuten lang, die epischen „The Old Man“ und Morning Hours“ überschreiten beide die zehn Minuten-Marke. „Morning Hours“ knapp, der alte Mann mit elfeinhalb Minuten deutlich. Langeweile kommt weder hier noch dort auf. Denn auch bei den langen Tracks wird keine l’art pour l’art betrieben, die Songs sind wohlakzentuiert, die Dramaturgie stimmt und melodisch ist das traumhaft psychedelisch. Geerdet durch präzise Rhythmik und verspielte wie kernige Gitarrenparts. PINK FLOYD (mit Roger Waters) können stolz auf ihre Erben sein.

Das Finale bildet das ergreifende „Hums“, das hiermit postum in die Top Ten-Songliste des vergangenen Jahres aufgenommen wird.

FAZIT: Eine berauschende Veröffentlichung. Der nächste Output von MRS. KITE lässt bitte nicht so lange auf sich warten. Und Live geht da auch was. Im Moment gilt aber: Kauft „Flickering Lights“ in Massen, die CD gibt es seit ein paar Tagen für schlappe 10 Euro, inklusive Versand, im Shop der Band. Die empfehlenswerten Vorgänger kosten sogar noch weniger.

Jochen König (Info) (Review 6240x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Just Some Flickering Lights
  • Kurschatten
  • Man in a Shed, Part II
  • Clubbing
  • The Old Man
  • Some Time
  • Questions
  • By The Lake
  • Morning Hours
  • Hums

Besetzung:

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